Test Olympus OM-D E-M1 Mark III: Ausstattungswunder mit sagenhafter Bildstabilisierung
Digitale Foto- und Videokameras für Einsteiger und Enthusiasten haben es schwer. Die Verkaufszahlen sind seit längerem auf dem absteigenden Ast. Immer bessere Smartphone-Kameras luchsen den Herstellern von Kompakt- und Systemkameras mehr und mehr potentielle Käufer im Massenmarkt ab, denen die Smartphone-Knipsen "gut genug" sind. Und bei den hobbymäßig engagierten Fotografen, die nach wie vor die bessere Qualität größerer Sensoren und wechselbarer Objektive zu schätzen wissen, ist ein gewisser Sättigungseffekt eingetreten. Die Kameras sind inzwischen allesamt so gut, dass es sich nicht mehr lohnt, jeder neuen Modellgeneration hinterher zu jagen.
KompaktBezeichnung | | OM-D E-M1 Mark III |
Art | | Micro Four Thirds Kamera |
Empf. Preis (€) | | 1.799 (Body) |
Verfügbarkeit | | sofort (siehe Text) |
Nachdem Olympus mit der E-M1X (
Testbericht) eine Art Statement in Sachen High-End-MFT-Kameras abgegeben hat, das jedoch aufgrund ihrer Größe und des Preises nur einen sehr begrenzten Käuferkreis anspricht, wartete die Fangemeinde händeringend auf eine "abgespeckte" Version. Die ist jetzt mit der OM-D E-M1 Mark III erhältlich. Die Kamera ist eine Weiterentwicklung der Mark II, übernimmt viele der Features aus der E-M1X und liegt mit einem Preis von 1.799 Euro in deutlich erschwinglicheren Bereichen als das Flaggschiff.
Bevor ich zu den Eigenschaften der Mark III komme, zunächst ein kurzer Blick auf das ebenfalls neue Standard-Zoom M.ZUIKO DIGITAL ED 12-45mm F4.0 PRO. Dabei handelt es sich um eine etwas reichweitenstärkere, günstigere, kleinere aber dafür nicht ganz so lichtstarke Version des bekannten 12-40mm F2.8 PRO. Das Objektiv kostet einzeln 649 Euro UVP und lag mir zum Test ebenso vor, wie das bereits
hier ausführlich besprochene ED 12-100mm F4.0 IS Pro.
Von links nach rechts:
ED 12-45mm F4 PRO – ED 12‑40mm F2.8 PRO – ED 12‑100mm F4 IS PRO
Olympus-MFT-User haben die Qual der Wahl. Sämtliche M.Zuiko Digital Objektive, egal ob Zoom oder Festbrennweite, bieten eine ausgezeichnete Qualität. Die Pro-Objektive auf einem besonders hohen Niveau. Bei den Zoom-Objektiven für den Normalbereich steht der geneigte Käufer nun vor der Wahl zwischen zwei Standard- und drei Pro-Alternativen:
- M.ZUIKO DIGITAL ED 14‑42mm F3.5‑5.6 EZ PANCAKE (349 Euro)
- M.ZUIKO DIGITAL 14‑42mm F3.5‑5.6 II R (349 Euro)
- M.ZUIKO DIGITAL ED 12-45mm F4 PRO (649 Euro) – NEU
- M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑40mm F2.8 PRO (999 Euro)
- M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑100mm F4 IS PRO (1.299 Euro)
Wie erfahrene Fotografen wissen, ist ausnahmslos JEDES Objektiv ein mehr oder weniger großer Kompromiss. Mehr Zoom-Reichweite geht mit geringerer Lichtstärke, höheren Gewicht und Preis einher (ggf. auch mit Abstrichen in der Abbildungsleistung), aber mehr Reichweite bedeutet auch weniger Objektivwechsel im Feld. Und natürlich muss auch der Preis stets mit ins Kalkül gezogen werden. Seinen persönlichen Sweetspot unter den Angeboten zu finden, ist gar nicht so einfach.
Das neue ED 12-45mm F4 PRO bietet nach meiner Einschätzung in etwa die selbe Abbildungsqualität, wie das nächst größere (teurere) ED 12‑40mm F2.8 PRO. Die Vorteile des Neuen: Es ist etwas kleiner, leichter und hat (auf Kleinbild gerechnet) 10 mm mehr Zoom-Reichweite am oberen Ende. Und es ist immerhin 350 Euro günstiger. Seine Nachteile: Geringere Lichtstärke, kein MF-Kupplungsring, kein L-Fn-Button, Streulichtblende ohne Tastenverriegelung, etwas geringere Makro-Fähigkeit und es nicht ganz so aufwendig abgedichtet.
Ich nutze selbst seit Jahren das 12-40 mm F2,8 Pro, spiele aber immer wieder mit dem Gedanken, dieses gegen ein 12-100 mm F4 Pro zu ersetzen. Das ist spürbar größer und schwerer (und teurer), bietet aber einen so großen Zoombereich und damit eine Flexibilität, ohne nennenswerte optische Einbußen, dass ich es für eines der besten Allround-Objektive aller Zeiten halte. Wie gesagt: Die Qual der Wahl.
Doch nun zur OM-D E-M1 III…