Test Olympus OM-D E-M1X – Sportskanone und Multitalent mit eingeschränktem Kundenkreis
E-M1X FazitKein Zweifel: Die E-M1X rockt! Aber wird sie auch die angepeilte Zielgruppe überzeugen? Das könnte ein steiniger Weg werden. Auch unter sogenannten Profis gibt es viele Vorurteile gegenüber kleineren als Vollformat-Sensoren. Ob nun zu Recht oder nicht, es wird viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Olympus weiß das und veranstaltet zu diesem Zweck überall sogenannte touch-and-try events.
Fast noch schwieriger sieht es für die E-M1X auf dem Markt der bereits existierenden MFT-Kundschaft aus. Die Kamera ist nicht nur kostspielig, sondern auch zu groß für die meisten MFT-Fototaschen. Sie passt mit Mühe und Not in die
hier getestete Gitzo Century Traveler, aber auch nur als Notlösung für meinen begrenzten Testzeitraum mit der Kamera. Als jemand, der primär aus Gewichts- und Komfortgründen von Vollformat-DSLRs auf MFT umgestiegen ist, empfinde ich die E-M1X daher als Rückschritt und „kaum tragbar“ – zumindest im übertragenen Sinn. Und so dürfte es vielen anderen MFT-Usern ebenfalls gehen. Kurz: Zum Fotografieren ist die E-M1X ein Traum, aber als Walkaround-Kamera wird sie aufgrund der Gehäusehöhe dem MFT-Gedanken nicht wirklich gerecht.
Die E-M1X ist zweifellos eine der beeindruckendsten und technisch überzeugendsten Kameras der letzten Jahre. Olympus sollte sich aber nicht allzu viel Zeit damit lassen, eine kompaktere Version mit mindestens ebenbürtiger Leistung aber ohne fest integrierten Portraitgriff auf den Markt zu bringen. – Und das am besten gleich mit Bodenplatte für Arca-kompatible Stativmontage.
Wie relativ alles in der Fotografie ist, erfahren Sie in Kürze bei Rewind. Dann gibt es einen unmöglichen Kameravergleich mit der E-M1X als einem Teil der Gleichung. Bleiben Sie dran!
Plus/Minus Olympus O-MD E-M1X+ mechanisch und haptisch auf absolutem Top-Niveau
+ in jeder Hinsicht rasend schnell
+ überragender Sensor-Bildstabilisator; noch besser in Kombination mit IS-Objektiv
+ AF auch bei schlechtem Licht zuverlässig und vergleichsweise schnell
+ sehr gute Akku-Reichweite für eine spiegellose Kamera
+ Pixelshift-HiRes-Aufnahmen bis 40 MP auch ohne Stativ möglich
+ Pixelshift-HiRes bis max 80 MP
+ zwei UHS-II kompatible SD-Card-Slots
+ Integrierte Feldsensoren (inkl. GPS)
+ integrierter elektronischer ND-Filter
+ zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten
+ extrem umfangreiches Feature-Set
– sehr teuer für eine MFT-Kamera
– sehr groß und schwer für eine MFT-Kamera
– Tracking-AF nicht so gut wie bei der Konkurrenz (Sony)
– Settings können nicht auf SD-Karte gespeichert werden
– Touch-Interface noch immer nicht für Menüsteuerung nutzbar