Test: Panasonic HD610N – Kraftvoll dynamischer Sound mit Geräuschunterdrückung und Understatement-Look
Was zeichnet einen guten Reisekopfhörer aus? Guter Klang? Na klar. Hoher Tragekomfort und geringer Platzbedarf? Wünschenswert! Lange Akkulaufzeit? Unbedingt. Aktive Geräuschunterdrückung? Voll angesagt. Freisprechen mit dem Smartphone? Wäre hilfreich. Gutes Design? Das Auge hört mit!
Urbane Nomaden und Vielreisende sind die Zielgruppe des HD610N (Foto: Panasonic)
Der Panasonic HD610N kann ein Häkchen an all diese Punkte machen, wobei sich über den Letzten streiten ließe, denn der japanische Over-Ear ist optisch das genaue Gegenteil von extravagant. Das Gehäuse ist, ebenso wie das mitgelieferte Transportcase, schlicht schwarz und kommt ohne jegliche Zierart daher. Alternativ gibt es noch eine etwas auffälligere Variante in Braun. Die gesamte Konstruktion ist von Kunststoff bzw. Kunstleder für die Ohr- und Bügelpolster dominiert. Ehrlich gesagt wirkt das für 300 Euro Listenpreis etwas zu billig auf mich, ist aber mechanisch einwandfrei. Neidische Blicke wird man damit jedenfalls kaum erhaschen.
Der Panasonic HD610N ist in zwei Farben erhältlich: Schwarz und Braun. (Foto: Panasonic)
Zum Transport lassen sich die Hörergehäuse in eine flache Position drehen und eines der Treibergehäuse in den Bügel falten. So passt der 270 g leichte HD610N in sein angenehm flaches Case, das zusätzliche 145 g auf die Waage bringt. Das USB-C-Ladekabel nicht mitgerechnet. Mit einer vom Hersteller angegebenen Ausdauer von „bis zu 24 Stunden“ liegt der Panasonic im oberen Mittelfeld. In der Praxis sollte eine Ladung für mehrere Tage Musikgenuss ausreichen, vielleicht sogar für einen ganzen Wochentrip oder länger, je nach Hörgewohnheit. 15 Minuten Schnellladen reichen für weitere zwei Stunden kabellosen Hörspaß.
Als Treiber kommen 40 mm MLF (Multi-Layer-Film)-Membranen mit Neodym-Magneten im Antrieb zum Einsatz, die ich schon aus früheren Panasonic-Kopfhörern in guter Erinnerung habe. Ein „Anti-Vibrations-Wandlerrahmen“ soll lästige Resonanzen unterdrücken.
Die 40-mm-Treiber mit „Multi-Layer-Film-Membranen“ finden sich in ähnlicher Form schon länger in Panasonic Kopfhörern.
Erfreulich ist die umfangreiche Unterstützung an Bluetooth-Profilen: Neben dem immer vorhandenen Basisprotokoll SBC kommt der Panasonic mit AAC, aptX, aptX HD und LDAC zurecht. Auf Deutsch heißt das: Egal mit welchem modernen Zuspieler dürfte die Übertragung so gut wie nie auf die klanglich schlechteste Variante SBC zurück fallen.
Die aktive Geräuschunterdrückung (NC) des HD610N ist in drei Stufen (niedrig, mittel hoch) umschaltbar und lässt sich natürlich auch ganz deaktivieren.
Eine App für iOS oder Android gehört natürlich auch dazu. Damit lassen sich ein paar Voreinstellungen machen. Etwa, nach wie vielen Minuten ohne Signal abgeschaltet werden soll. Auch der Name des Kopfhörers lässt sich dort editieren. Nett und nur selten anzutreffen ist eine Anzeige im Hauptbildschirm, die verrät, über welches Bluetooth-Protokoll die Verbindung gerade erfolgt. Bei vielen Devices ist das nämlich fast unmöglich herauszufinden.
Die zugehörige Audio Connect App bietet einige zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten. Für den Betrieb ist sie jedoch nicht erforderlich. Im Hauptbildschirm (links) wird auch das gerade verwendete Bluetooth-Protokoll angezeigt (Pfeil).