Test: Panasonic VIERA TX-65DXW904 UHD Premium TV – Das (vorläufige) Ende einer Odyssee
Vom Abenteuer, einen neuen Fernseher zu findenKompaktArt | | 4K HDR Fernseher, 65“ |
Empf. Preis (€) | | ca. 5.000 |
Früher war alles anders. In der Zeit, als Röhrenfernseher mit ca. 82 cm (32 Zoll) Bilddiagonale das Maß aller Dinge waren, gab es nicht alle sechs Monate neue TV-Modelle. Wenn überhaupt, konnte man sich frühestens alle 12 Monate auf neue Geräte einstellen. Die hatten dann aber kaum Neues oder gar Spektakuläres zu bieten. Die Möglichkeiten der Kathodenstrahl-Röhre und der damaligen Informationstechnologie waren eben sehr begrenzt. Erst mit dem Siegeszug der Flachbildschirme und dem Einzug des Internets in TV-Geräte kam Bewegung in den Markt. Und zwar so sehr, dass in der darauf folgenden Zeit der Innovations-Explosion etliche etablierte TV-Hersteller das Zeitliche segneten, weil sie dem hohen Entwicklungsdruck nicht mehr stand halten konnten. Die Online-Vernetzung und „Smart“-Features taten dazu ihr Übriges.
Ich habe nicht vor, sämtliche Entwicklungen und Innovationen seit Einführung der ersten LCD- und Plasma-Flachbildschirme aufzuzählen. Es reicht wohl festzuhalten, dass zwischen den letzten Röhren-Dinosauriern und den heutigen Smart-TVs Welten liegen. Und zwar in Sachen Bildgröße, Bildqualität und Funktionsumfang. Trotzdem: Als extrem Technik-begeisterter Mensch habe ich es mir mit neuen Fernsehern – wenn man die Dinger heute überhaupt noch mit diesem vorsintflutlichen Begriff benennen kann – nie leicht gemacht. So habe ich beispielsweise ganz bewusst keinen der frühen Flachbildschirme gekauft, weil deren Bildqualität nämlich keineswegs von Anfang an die gute, alte Röhre ausgestochen hat. Und die ersten Geräte hatten auch andere Nachteile wie laute Lüfter und natürlich exorbitant hohe Preise.
Stattdessen habe ich – für einen Technik-Nerd wie mich kaum zu glauben – bis 2006 weiter in die Röhre geschaut. Zuletzt in einen Philips 32PW9761, der mir viele Jahre gute Dienste geleistet hat. Erst dann sah ich die Zeit für einen Umstieg auf einen Flachbildschirm gekommen. Meine erste Anschaffung war ein 42“ großer LCD-Fernseher von Sharp. Der hat es genau einen Tag lang bei mir durchgehalten, dann habe ich ihn aufgrund seines katastrophal schlechten Schwarzwertes zurückgebracht und mir stattdessen einen der damals besten Plasma-Fernseher, den fast schon legendären Pioneer Kuro, angeschafft (plus einen Technisat Festplatten-Receiver). Mit seinen 50“ Bilddiagonale gehörte er damals zu den Größten seiner Art und wirkt auch heute noch nicht zu klein, wobei 50-Zöller inzwischen eher schon als Einsteiger-Größe angesehen werden.
Der Kuro-Plasma hing seitdem über 8 Jahre lang an meiner Wand und lief absolut zuverlässig. Seine Qualitäten waren vor allem ein sehr natürliches, röhrenähnliches Bild mit guten Hauttönen, ein sehr guter Schwarzwert und maximale Blickwinkelstabilität. Gerade die beiden letztgenannten Punkte werden auch heute von den besten LC-Displays nur selten (Schwarzwert) bis gar nicht (Blickwinkel) erreicht.
Aber der Plasma hat natürlich auch Nachteile. Dass er mit heutigen Smart-TVs in Sachen Funktionsumfang nicht ansatzweise mithalten kann, stört mich noch am wenigsten. Was mich aber von Anfang an genervt hat, war das lästige Brummen des Panels. Entgegen den Beteuerungen anderer, die das gar nicht so schlimm fanden und meinten, dass ich mich schon daran gewöhnen werde, war das nie der Fall. Auch die Bildhelligkeit des Plasma kann mit guten LCDs nicht ansatzweise mithalten. Das Pixel-Rauschen des Panels ist ebenfalls nicht mehr ganz zeitgemäß und in der Gesamtabstimmung ist mit heutiger Technik unzweifelhaft ein deutlich besseres Bild möglich.