Test Promise Pegasus R2+: Doppelter Speicherspaß mit Gimmick
R2+ Hard- und SoftwareDer Hersteller bewirbt das Pegasus2 R2+ als „erschwinglichen Thunderbolt 2-Speicher für Konsumenten und Prosumer mit Medienschacht und Pods zum einfachen Datenaustausch.“ Das Gerät selbst kommt im selben Design, wie die bereits bekannten Promise DAS-RAIDs, nur in einem entsprechend etwas kleineren Gehäuse. Wobei „klein“ hier eine Übertreibung wäre, denn im Vergleich zu beispielsweise dem in
Rewind 437 getesteten LaCie 2big Thunderbolt 2, das allerdings nicht über eine zusätzliche Media Bay verfügt, ist das R2+ erheblich voluminöser und braucht entsprechend mehr Stellfläche. Immerhin ist dafür das Netzteil beim R2+ im Gehäuse integriert.
Mein Testgerät war mit zwei Toshiba 7.200 UpM Desktop-Festplatten á 3 TB und einem CF/SD-Kartenleser-Pod für die Media Bay ausgestattet, welche standardmäßig zu dem Gerät gehört. Der unverbindliche Verkaufspreis für diese Konfiguration liegt bei 833 Euro. Die optionalen Pods mit 2,5“-Festplatte (1 TB) oder SSD standen mir zum Test leider nicht zur Verfügung. Das Festplatten-Pod enthält eine 1 TB große, fest im USB-Gehäuse installierte 2,5“ Festplatte und kosten 200 Euro (UVP). Das SSD-Modul ist eigentlich ein Wechselgehäuse, in das man 2,5“-SSDs oder -Festplatten mit einer maximalen Bauhöhe von 7 mm einstecken kann. Dieses kostet 75 Euro.
Nachtrag: Es soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Pods auch extern nutzen lassen. Über ein mitgeliefertes USB-Kabel lassen sie sich unabhängig vom R2+ mobil verwenden.
Der Grund, warum Promise neben dem Wechsel-Pod für SSD oder Festplatte auch noch ein eigenes Festplatten-Pod anbietet, ist dessen höhere Stabilität im mobilen Einsatz. Für die meisten Anwender dürfte aber das SSD-Pod interessanter sein, da man sich hierfür beliebige SSDs oder passende Festplatten auf dem freien Markt besorgen und einstecken kann. 75 Euro für den Pod plus etwa 65 Euro für eine nackte 1 TB Mobilfestplatte sind günstiger und praktischer, als das 200-Euro-Festplatten-Pod – aber eben nicht so robust.
Die Inbetriebnahme des für Mac vorkonfigurierten R2+ ist, wie nicht anders zu erwarten, ganz einfach: Gerät auspacken, Netzkabel anschließen, Thunderbolt- (oder USB-) Kabel anschließen und schon startet das R2+ und wird nach wenigen Augenblicken gemountet. Vorkonfiguriert ist es als RAID 0, also mit 6 TB verfügbarem Speicherplatz und mit höchstmöglicher Performance, aber auch mit höherer Gefahr des Datenverlustes beim Ausfall nur einer Platte. Ich komme auf die Performance gleich noch zu sprechen.
Da das R2+ einen integrierten Hardware-RAID-Controller besitzt, kann die RAID-Konfiguration nicht über das Festplattendienstprogramm von OS X vorgenommen werden. Man benötigt das auf dem R2+ vorinstallierte
Promise Utility zur Einrichtung anderer RAID-Konfigurationen. Ein Wechsel des RAID-Levels über Tasten am Gerät, wie beim LaCie 2big TBT2, ist hier nicht möglich. Über das Promise Utility hatte ich bereits im Testbericht des Promise Pegasus2 M4 berichtet (ebenfalls in
Ausgabe 437), weshalb ich darauf an dieser Stelle nicht weiter im Detail eingehen möchte. Die Zusammenfassung für dieses RAID-Verwaltungstool lautet: Eine der funktional besten Lösungen, die mit RAID-Systemen ausgeliefert werden, aber leider nicht besonders intuitiv in der Nutzung.