Test Q ACTIVE 200: All-In-One Streaminglautsprecher von Q Acoustics – Die Alternative zur KEF LS50 Wireless?
Q Active 200 – Klang und FazitFreudiger erster Eindruck: Die Q Active 200 überzeugen mit einer tollen Feinauflösung und noch beeindruckenderen Räumlichkeit. Sie generieren eine wunderbar breite Klangbühne, lassen aber gleichzeitig bei der Abbildung von Stimmen und Instrumenten zwischen den Lautsprechern nichts an Abbildungsschärfe vermissen.
Ein direkter Vergleich mit den LS50 Wireless stand zwar nicht zur verfügung, aber ich kenne den Charakter der kleinen KEFs aus unzähligen Hörsitzungen noch recht gut. Die BMR-Treibern der Q Active spielen etwas zurückhaltender, mit nicht ganz so spritzigen Höhen. Je nach Geschmack kann das durchaus von Vorteil sein, denn das Spiel der Q Active ist dadurch etwas weniger „aufdringlich“ – überspitzt formuliert. Das Hören mit ihnen ist durchweg entspannter. Dafür geht ihnen ein klein wenig die funkelnde Brillanz der LS50 ab.
Der Bassbereich fordert etwas Sorgfalt bei der Aufstellung der Q Active 200. Per Schalter auf der Rückseite kann zwar der Frequenzgang für Aufstellung in einer Raumecke, nahe zu seitlichen Wänden oder freistehend angepasst werden. Die Unterschiede dieser Korrektur sind aber recht gering. Ein sorgfältig gewählter Abstand zur Rückwand ist nötig, um eine gelungene Abstimmung zwischen „zu schlank“ und „zu fett“ hinzubekommen. Passt alles, spielen die Briten mit einer wunderbar ausgewogen, niemals dröhnigen, straffen Bassperformance. Dank der eingebauten DSPs, die für eine Laufzeitkorrektur der Treiber sorgen, stimmt auch das Timing in allen Frequenzbereichen. Nur zu viel Basspower etwa für Heimkino-Getöse sollte man sich nicht erhoffen. Für diesen Fall ist ein optionaler Subwoofer angeraten. In Räumen zwischen etwa 15 bis 25 qm fühlen sich die Q Active pudelwohl und bieten auch ordentlich Pegelreserven. Für Ultra-Lauthörer sind die 200er aber nicht gemacht.
Eine große Stärke der Q Active ist, dass sich ihr Klang fast vollständig von den Gehäusen löst. Hier macht sich die aufwendig versteifte Gehäusekonstruktion bezahlt, denn so luftig und weiträumig klingen nur wenige Zwei-Wege-Lautsprechern in dieser Preisklasse. – Egal ob aktiv oder passiv.
FazitDie Frage, die wie ein Damoklesschwert über den Q Active kreist, lautet sicherlich: Sind sie besser als die Platzhirsche LS50 Wireless? Die Antwort ist ein klares Jein.
Charakterlich sind die beiden Konzepte zu unterschiedlich, um diesbezüglich eine Pauschalaussage tätigen zu können. Wer einen eher direkten, glasklaren, "lupenreinen" Klang erwartet, der jedes Instrument einzeln in einen Scheinwerferspot zu stellen scheint, ist mit den KEFs wohl besser beraten. Bevorzugen Sie hingegen einen etwas wärmeren, wohligeren Charakter mit äußerst weiter Räumlichkeit und ganzheitlicherer Raumausleuchtung, sind die Q Active 200 die stimmigere Lösung, wenn auch mit kleinen Abstrichen in der Natürlichkeit der Klangfarben.
Bassfetischisten sollten zusätzlich einen Subwoofer einkalkulieren – oder auf die Standboxen Q Active 400 warten, die voraussichtlich im Frühjahr oder Frühsommer verfügbar sein werden.
Als Gesamtpaket betrachtet überzeugen mich die Q Active 200 mit ihrer losgelösten Spielweise und sauberem Bass, ergänzt durch das Bedienkonzept mit praktischer Fernbedienung und dem zentralen Hub als Quellenzentrale.
Am Ende könnte die außergewöhnliche Optik der ausschlaggebende Faktor für Ihre Entscheidung sein. Mir gefällt der Look ausgesprochen gut, insbesondere auch dank der optionalen Stands. Aber ich habe auch schon sehr ablehnende Stimmen zum Design vernommen. Sicher ist: Die Q Active 200 sehen nicht nach 08/15-Boxen aus. Allein dafür Daumen hoch von mir!
Plus/Minus Q Acoustics Q Active 200+ wunderbar räumlich und losgelöst
+ zahlreiche Streaming-Optionen
+ Phono-Eingang (MM)
+ Subwoofer-Ausgang
+ dank Hub weniger Kabel zu den Lautsprechern
+ eigenständig modernes Design mit gelungener Standfuß-Option
– minimal erhöhtes Grundrauschen
Disclaimer: Das Produkt wurde vom Hersteller für einen begrenzten Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt. MTN oder der Autor haben vom Hersteller darüber hinaus keine Vergütung für diesen Testbericht erhalten. Der Hersteller schaltet aktuell auch keine Werbung auf MTN. Dieser Bericht spiegelt ausschließlich die persönliche Einschätzung des Autors wieder. Es handelt sich bei diesem Beitrag nicht um Werbung.