Q Acoustics M20 – Praxis und FazitIn meinem Hörraum stellte ich die Lautsprecher etwa 60 cm von der Rückwand entfernt frei auf Standfüße. Die Bassreflex-Stopfen kamen nicht zum Einsatz. Eine Einwinkelung auf den Hörplatz, sodass die Innenseiten der Gehäuse vom Hörplatz aus gerade noch zu sehen sind, ist bei dem relativ geringen Hörabstand in meinem Raum obligatorisch und dürfte auch für die meisten anderen Räume mit Hörplatz im Stereodreieck eine gute Empfehlung für die M20 sein.
Master und Slave werden nun über das mitgelieferte (oder beliebige andere) Lautsprecherkabel verbunden und das Netzkabel eingesteckt. Damit sind die Lautsprecher betriebsbereit. Jetzt noch das Bluetooth-Pairing vornehmen und los geht’s.
Per USB-Anschluss an den Mac oder einen günstigen Streamer, wie den iFi Audio ZEN Stream (
Test) oder den Argon Audio Solo (
Test) können die M20 zu vollwertigen Streaminglautsprechern ausgebaut werden. Eine andere gut passende Alternative wäre der
Bluesound Node (ca. 550 Euro). Der könnte zugleich als Hub zum Anschluss eines Fernsehers und anderer Quellen dienen und per Toslink an die M20 angeschlossen werden.
Im Test habe ich die M20 für die Klangbeurteilung per USB mit meinem Mac verbunden und in Roon aktiviert.
KlangtestDer Test der passiven 3020i liegt zwar schon eine Weile zurück, doch die Familienähnlichkeit der M20 war sofort wieder zu erkennen. Eine kontrollierte, nie zu schwache aber auch nicht überbetonte Basswiedergabe, sowie weitgehend unverfärbte Mitten mit natürlicher Stimmen-/Instrumentenabbildung und ein luftig klarer Hochton sind auch der aktiven Version zu eigen.
Die räumliche Abbildung bei getrennten Stereolautsprechern wie diesen ist natürgemäß Soundbars in quasi jeder Hinsicht überlegen. Die Bühne zwischen den Boxen ist breit gefächert, wobei einzelne Klangereignisse erstaunlich plastisch zwischen den Boxen erscheinen und bei Bewegung der Künstler zentimetergenau zu verfolgen sind. Voraussetzung hierfür ist natürlich eine Sitzposition so exakt wie möglich am Sweet Spot im Stereodreieck. Das sorgt für weniger Kistenklang und mehr Bühnenfeeling. Kleine Zwei-Wege-Boxen wie diese sind in kleineren Räumen und bei geringen Hörabständen in Sachen natürlicher Abbildung sogar großen Standlautsprechern oft überlegen.
Idealerweise sollten die Lautsprecher für ein Wohnzimmer/TV-Setup symmetrisch links und rechts neben dem Screen mit etwas Abstand zur Rückwand auf soliden Standfüßen positioniert und leicht zum Hörplatz eingewinkelt werden. Dann klingt es am besten. Eine wandnahe Aufstellung oder gar Wandmontage ist dank integrierter Ortsfilter und Bassreflex-Stopfen aber auch möglich.
Daumen hoch auch für die Tiefton-Performance der M20. Sie wirken viel erwachsener und vollständiger, als ihr Gehäusevolumen und ihre Treiberbestückung vermuten lässt. Natürlich in gewissen Grenzen. Bassfetischisten greifen daher zu einem unterstützenden Subwoofer.
Fazit – Günstiger Einstieg in große KlangweltenDie Aktivierung der passiven 3020i zu sehr überschaubarem Aufpreis ist Q Acoustics sehr gut gelungen. Und das für einen sehr erträglichen Aufpreis. Viel zu meckern gibt es da nicht. Der fehlende HDMI-ARC-Anschluss ist dank Toslink zu verschmerzen. Und mit einem zusätzlichen Subwoofer sorgen die M20 auch für veritablen (Stereo-)Kinoton daheim.
Wer den Platz hat, um ein paar Stereo-Lautsprecher aufzustellen, sollte diese Variante einer Soundbar unbedingt den Vorzug geben. Doch nicht nur für TV und Musik im Wohnzimmer sind sie eine gute und günstige Wahl. Auch im Nahfeld am Desktop sind die
Q Acoustics M20 top. Wie alle Lautsprecher (einschließlich Soundbars) profitieren dabei auch die M20 von einer guten Entkopplung von der Stellfläche.
Abschließend sei noch gesagt, dass die passiven 3020i damit ihre Daseinsberechtigung keineswegs verlieren. Wer bereits einen ordentlichen Verstärker besitzt, kann mit diesen ein noch feineres und auch dynamisch kontrolliertes Musikbild erleben. Der Verstärker ist für den Klang eben doch nicht völlig unerheblich, wie manche meinen.
Q Acoustics M20
ProduktseiteQ Acoustics
M20 bei AmazonPlus/Minus Q Acoustics M20+ hervorragendes Klang/Preis-Verhältnis
+ Ortsfilter und Bassreflex-Stopfen
+ geringer Verkabelungsaufwand
+ praxisgerechte Anschlüsse (nur HDMI fehlt)
+ Fernbedienung mitgeliefert
– für Maximalpegel weniger geeignet