Test QOBUZ: Hochklassiges Musik-Streaming aus Frankreich – die bessere Alternative zu Apple Music, Spotify & Co.?
qobuz – Praxis und KlangDie erst kürzlich fertiggestellten iOS-Apps und das Web-Interface von qobuz machen einen rundum gelungenen Eindruck. Die große Stärke der qobuz-App ist ihre Übersichtlichkeit und extrem einfache Bedienung. Schon nach wenigen Minuten findet man sich beinahe Blind in dem Angebot zurecht.
Screenshot aus der iPad App: Das Hauptfenster (links) bietet Zugriff auf Neuheiten, Playlists etc. Die Musiksteuerung ist ständig am unteren Bildschirmrand eingeblendet. Das Wiedergabefenster (rechts) zeigt sehr schön groß und übersichtlich Cover und weitere Titelinformationen, inkl. Datenrate.
Auf der Hauptseite finden sich Neuheiten, qobuz-eigene Playlists, qobuz-Empfehlungen, Artikel und mehr. Alles in einer sehr übersichtlichen Anordnung. Unter "Mein qobuz" sind eigene Playlists, als Favoriten markierte Titel und Alben, sowie die Einkäufe zugänglich. "Lokale Musik" zeigt, was der Name sagt, und Suchen ist zum… nun ja, Sie wissen schon… Suchen! Die Bedienung ist wirklich selbsterklärend, sodass sich weitere Erläuterungen erübrigen.
Einstellungen der Datenrate können getrennt für die Benutzung im mobilen und lokalen Netz vorgenommen werden.
Erwähnenswert ist noch, dass sich, ein entsprechendes Abo vorausgesetzt, die Streaming- und Downloadqualität auf iDevices getrennt für mobiles Netz und WLAN einstellen lässt. Um den Datentarif nicht übermäßig zu strapazieren kann man so für unterwegs einfaches MP3-Streaming nutzen und daheim die beste Qualität.
Eigene Playlists, Favoriten und lokale Musik.
qobuz wird auch von meinem heiß geliebten Audirvana auf dem Mac unterstützt. Einmal angemeldet erscheint der Dienst links in der Seitenleiste und kann dann in einer etwas anderen Form, aber ebenfalls sehr übersichtlich, im Hauptfenster genutzt werden.
Der wesentlichste Punkt ist, dass Audirvana HiRes-Musik in bestmöglicher Form an einen DAC ausgeben kann, unter Umgehung des macOS Audio Core. Also beispielsweise bitperfekt oder als DSD-Upsampling. Die Eingangsqualität, also das, was von qobuz geliefert wird, steht rechts oben in der Kopfzeile, die Ausgabequalität steht oben links unter den Steuerungstasten in der Kopfzeile. (Siehe Screenshot zuvor.) Auch auf die Zusatzinformationen und Booklets hat man in Audirvana Zugriff. Störend ist derzeit nur, dass die Cover im Audirvana-Interface etwas langsam geladen werden und man nach einem Wechseln der Kategorie immer wieder ganz oben anfangen muss. Aber wer die rundum perfekte Musik-App kennt, der werfe den ersten Stein!
Ebenfalls vorbildlich: Während meiner gesamten bisherigen Testphase hatte ich nicht den geringsten Aussetzer oder Abbruch der Musik zu beklagen. Völlig egal, ob "nur" in CD-Qualität oder in HiRes 24/192 gestreamt wurde. Eine stabile und ausreichend schnelle Internetverbindung vorausgesetzt, kann man mit qobuz so zuverlässig wie von der eigenen Festplatte Musik genießen. Etwaige Serverausfälle beim Anbieter kann man natürlich nie ausschließen, doch bisher lief alles sehr rund.
Womit wir zur Klangqualität kommen. Absolute Hardcore-HiFi-Freaks werden Musik am liebsten offline speichern und abspielen wollen. Doch auch Online-Streaming in HiRes via qobuz erfüllt so ziemlich jeden Hi-Fidelen Anspruch, insbesondere bei Wiedergabe über Software-Player wie Audirvana oder entsprechend hochwertige Hardware-Streaming-Player mit qobuz-Unterstützung. Einzelne Titel werden beim Start ohnehin in voller Länge gepuffert, wobei es auch bei schnellen Titelwechseln kaum zu merklichen Verzögerungen der Wiedergabe kommt.
Getestet habe ich die Ausgabe übrigens via Audirvana am Mac sowohl über den
RME ADI-2 Pro DAC/Kofhörerverstärker (Testbericht nächste Woche), als auch über den
T+A DAC 8 DSD (Test folgt demnächst).