Test: Questyle CMA600i Kopfhörerverstärker und DAC – Hochkonzentrierter Klang in Space Grey
Questyle CMA600i – FazitIch bin eigentlich nicht der Typ für Sport-Metaphern, aber hier muss ich eine bringen. Der Questyle CMA600i ist
beinahe ein Hole-in-one. Selbst wenn Sie kein Fan des Golf-Sports sind, können Sie sich das sicher gut vorstellen: Der Schwung stimmt, der Schlag sitzt perfekt und der Golfball zischt in einem sauberen Bogen ab. – Die Menge raunt. Dann landet der Ball genau auf dem Grün und rollt schnurstracks auf das Loch zu. – Das Raunen schwillt an. Doch dann, kurz vor dem Loch hat der Boden eine leichte Delle, der Ball dreht ab und bleibt nur einen Zentimeter neben dem Loch liegen. – "NEIIIIN!"
Genau so wie den Golf-Zuschauern in so einem Moment erging es mir mit dem CMA600i. Erst die Freude über das tolle Gehäuse, die einfache und praxistaugliche Bedienung, genau die richtigen Anschlüsse und Funktionen, der von Anfang an überzeugende Klang … und dann – kurz vor dem großen Jubelschrei – diese Knack-Geräusche. So knapp daneben! Kleinere Abzüge in der B-Note für die anderen unten genannten Minuspunkte fallen eigentlich kaum ins Gewicht. – Wobei eine Pre-Gain-Einstellung wirklich wünschenswert wäre.
Applaus gibt es dennoch reichlich, denn der Questyle CMA600i bleibt noch immer deutlich unter Par. Er ist in vielerlei Hinsicht das ideale Audio-Interface für Kopfhörer-Fans und Computer-Audiophile. In seiner Preisklasse kenne ich nicht viele integrierte DAC/HPA/Pre-Amp, die sowohl auf digitaler, als auch auf analoger Seite so konsequent durchdacht und ausgeführt sind und die zudem auch noch so schön verarbeitet sind. Den CMA600i gebe ich nur
äußerst ungern wieder her.
Plus/Minus Questyle CMA600i+ überragender Klang für die Preisklasse
+ symmetrischer XLR4 Kopfhörerausgang + 2x Klinke (nicht beides gleichzeitig nutzbar)
+ symmetrische und unsymmetrische Vorverstärker-Ausgänge
+ exzellenter DAC mit DSD-Unterstützung
+ asynchroner USB-Eingang
+ hochwertiges internes Netzteil
+ treibt auch hochohmige Kopfhörer problemlos
+ tolle Verarbeitung und Gehäusequalität für den Preis
+ kann auch rein analog (unter Umgehung des DAC) angesteuert werden
+ digitaler Ausgang
+ desktoptaugliche Maße
+ geringer Stromverbrauch im Betrieb (rund 15W), 0W Power Off
– Knackgeräusche beim einloggen auf die Samplingfrequenz (
Update: wurde mittlerweile per Firmware-Update behoben.=
– Pre-Out nicht abschaltbar
– kein Pre-Gain einstellbar
– Stellung des LS-Reglers und Front-Beschriftung nur schwer erkennbar
– keine Anzeige der Wortlänge/Samplingrate