Test RME ADI-2 Pro: Mehr DAC fürs Geld geht nicht
RME ADI-2 Pro – Konfiguration und BedienungDie Benutzerschnittstelle des ADI-2 Pro besteht aus nur wenigen Elementen: Ein hochauflösendes IPS LC-Display (wenn auch nicht „Retina“-hochauflösend), vier Menütasten und drei Dreh-/Drücksteller. Darüber hinaus gibt es an der Front nur noch eine On/Standby-Taste. Ganz ausgeschaltet werden kann der ADI-2 Pro nicht, es sei denn, man zieht den verriegelbaren Stecker des externen Schaltnetzteils ab. Im Standby verbraucht das Gerät sparsame 0,2W und im Betrieb bei Leerlauf 11,2W.
Aber zurück zur Bedienung. Das Steuerungskonzept ist nicht unbedingt gleich beim ersten Kontakt verständlich. Man braucht schon eine Weile, die Logik dahinter zu begreifen und sich die Bedienung in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Dann aber geht die Navigation flott und sehr logisch vonstatten.
Bevor es überhaupt losgeht, sollte man sich aber noch darüber klar werden, dass der ADI-2 Pro seine Ausgänge in zwei Gruppen aufteilt: genannt 1/2 und 3/4. Dabei ist leider nicht auf den ersten Blick völlig klar, welcher Ausgang welcher Gruppe zugehörig ist. An den Frontbuchsen ist es noch entsprechend beschriftet, an den rückseitigen Buchsen leider nicht. (Das soll nach Rücksprache so bald wie möglich geändert werden.) Die Unterscheidung ist jedenfalls für die Bedienung und Einrichtung enorm wichtig.
Ich will die Bedienungsanleitung hier nicht neu schreiben, daher nur ganz kurz das Konzept erklärt. Die vier Menütasten (
VOL, I/O, EQ, SETUP – siehe nächstes Bild) werden im Verbund mit den beiden Dreh-/Drückstellern ganz rechts (Controller 1 und 2 genannt) eingesetzt: Gewünschtes Menü aufrufen > durch drehen des oberen Controllers das Untermenü auswählen. Rauf und runter navigiert man dann durch drücken des oberen bzw. unteren Controllers. Eine Einstellung in einem Menüpunkt wird durch drehen des unteren Controllers vorgenommen. – Wie gesagt, das Ganze braucht schon eine gewisse Einarbeitungszeit.
Das gilt umso mehr für die zahlreichen Funktionen. So kann man nicht nur verschiedene Filtervarianten wie bei diversen anderen DACs auswählen, sondern auch eine konfigurierbare Loudness zuschalten, Höhen und Tiefen auf digitaler Ebene regeln oder gleich den parametrischen Equalizer aktivieren und gezielt Frequenzgangkorrekturen vornehmen. Dafür sollte man sich aber nicht nur mit der Materie gut auskennen, um keine klanglichen Verschlimmbesserungen zu produzieren, sondern auch das Interface gut beherrschen, weil man sonst schnell mal den Überblick verlieren kann. Natürlich lassen sich auch die Ein- und Ausgänge weitreichend konfigurieren. Und hat man am Ende alles nach seinen Wünschen eingestellt, erlaubt der ADI-2 Pro das Abspeichern von bis zu neun individuellen Konfigurationen. Mehr noch: Die Tasten an der Front lassen sich über das Setup „remappen“, also mit anderen, häufig genutzten Funktionen belegen.
Womit wir bei einer weiteren Besonderheit des ADI-2 Pro angekommen wären.