Test: Resonessence Labs Veritas High-End DAC
Resonessenca Labs Veritas Prototyp im TestDie Diskussion ist fast so alt wie die digitale Audiorevolution selbst: Können Digital-/Analog-Wandler den Klang maßgeblich beeinflussen bzw. verbessern? Nach althergebrachter Logik bräuchte man eigentlich nie mehr als 16 Bit Auflösung und 44,1 kHz Abtastfrequenz im Wandler, um dem menschlichen Ohr das perfekte analoge Faksimile eines digitalisierten Audiosignals vorzugaukeln. – Theoretisch jedenfalls. Aber warum bauen die Hersteller Wandler (sowohl A/D, also auch D/A), die mit weit höheren Auflösungen und Abtastraten arbeiten? Alles nur Quatsch und Voodoo oder bringt das tatsächlich noch etwas?
So leid es mir tut, aber die Frage werde ich an dieser Stelle nicht abschließend für Sie klären können. Fest steht aber, dass die Materie ungeheuer komplex ist, und vor allem, dass man Unterschiede zwischen verschiedenen D/A-Wandlern in einer guten Wiedergabekette eindeutig hören kann. Dazu braucht man weder Fledermausohren noch ein besonders trainiertes Gehör.
Zu den Fakten kann man ebenfalls zählen, dass die mit verschiedenen DACs feststellbaren Klangunterschiede im Gesamtbild gesehen relativ klein sind. Tauscht man die Lautsprecher einer Wiedergabekette aus, sind die Unterschiede in der Regel für jeden sofort und in deutlichem Maße nachvollziehbar. Bei DACs hingegen gibt es solche, die gar keinen Unterschied hören, andere, die nur unwesentliche Änderungen des Klangbildes wahrnehmen, und diejenigen, denen die Unterschiede so groß erscheinen, dass es für sie über Wohl oder Wehe des gesamten Systems entscheidet. Eben weil es solche und solche Hörer gibt, kommt es in den Foren leider oft zu kontroversen Diskussionen, die mal mehr, meistens aber weniger sachlich ablaufen. Gerade diejenigen, die klar Unterschiede wahrnehmen, werden dabei schnell mal in die Ecke von Spinnern oder leichtgläubigen Marketing-Opfern gestellt. Das endet meistens unschön. Wer sich zu denjenigen zählt, die keine Unterschiede hören (sofern sie es schon mal probiert haben), und lieber der althergebrachten Theorie glaubt, dass nicht ist, was nicht sein kann, sollte spätestens ab hier nicht weiterlesen. Das folgende kann für Sie nur Voodoo sein.
Eine andere Frage, die sich nicht abschließend klären lässt: Sind rund 3.000 Euro für einen DAC zu rechtfertigen? Oder noch viel mehr? Schließlich gibt es auch Wandler mit Preisschildern im deutlich fünfstelligen Bereich, aber auch andere für erheblich weniger Geld, die durchaus sehr gut klingen. Die Antwort darauf kann nur rein individuell danach entschieden werden, ob der Klang-Gewinn (sofern vorhanden) die Summe rechtfertigt und ob der Geldbeutel dafür prall genug gefüllt ist.