Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Test Rotolight Neo 3 – Geniale Foto/Video-LED-Leuchte mit Blitzfunktion in Profi-Qualität

Rotolight Neo 3 in der Praxis

WLAN und App sind mein Stichwort. Ich möchte hier ausnahmsweise mal mit den Kritikpunkten der Neo 3 beginnen.

Mit der App und speziell der Verbindung zur Lampe stehe ich bislang noch etwas auf Kriegsfuß. Die Kopplung wird über die App und ein im Display der Leuchte eingeblendeten QR-Code vorgenommen. Dabei handelt es sich um eine Hot-Spot-Verbindung. Das heißt, das iPhone oder Tablet muss sich direkt mit der bzw. den Lampen verbinden, nicht über einen Router. In Sets wo kein Router verfügbar ist, macht das Sinn, aber die Verbindung funktionierte bislang bei mir nie richtig. So tauchte die Neo 3 zwar im Menü der App auf, ließ sich aber nicht steuern. Ich betrachte die App-Steuerung momentan noch als „Beta“, jedoch benötige ich sie auch nicht wirklich mit nur einer Neo 3. Daher lasse ich diesen Stolperer bei der Bewertung erst mal außen vor, bis ich umfassendere Erfahrung mit diesem Feature gesammelt habe. Vielleicht mache ich da auch nur etwas falsch.

Etwas störend ist auch, dass die Lampe im Betrieb, selbst mit abgeschalteten Lüftern, etwas zwitschert. Egal welche Dimmstufe. Das ist nicht dramatisch und stört bei Fotografie eigentlich nicht, aber bei Montage auf einer Kamera und Videoaufnahmen könnte das Geräusch durchaus mit auf die Tonspur kommen.


Mein größter Kritikpunkt betrifft das Aufladen des Akkus. Die Anleitung gibt dazu genau null Hinweise. Sollte auch nicht so schwer sein, meint man. Aber es gibt da gleich mehrere Haken.

Ein Ladegerät/Netzteil wird nicht mitgeliefert, aber ein USB A-auf-C-Kabel ist dabei. Das könnte den Anschein erwecken, dass zum Laden die USB-A-Buchse unterhalb des Akku-Slots genommen werden soll. Ein ganz hinten in der Quick-Start-Anleitung (nur englisch) versteckter Hinweis besagt aber, dass diese Buchse AUF KEINEN FALL zum Laden verwendet werden darf.


Eine genauere Inspektion fördert einen USB-C-Port direkt am Akku zutage. Leider wollte der Akku sich darüber partout nicht aufladen lassen. Ich habe es mit verschiedenen USB-C- bzw. Thunderbolt-Kabeln sowohl am Mac Studio, als auch am Studio Display und an einem externen USB-PD-Charger versucht. – Nichts. Erst als ich den kleinen Standard iPhone-Charger aus der Schublade kramte und mit dem mitgelieferten A-auf-C-Kabel an die Steckdose anschloss, leuchtete die kleine Lade-LED im Akku auf. Der Ladevorgang dauert damit – wie bei dem 6.000 mAh-Akku und dem Charger zu erwarten – allerdings sehr lange. Kalkulieren Sie mindestens eine ganze Nacht ein. Für längere Sessions ist es daher sinnvoll Ersatzakkus und Schnelllader mit zu bestellen. Oder ein passendes Netzteil für kabelgebundene Stromversorgung. Auch darüber schweigt sich die Anleitung leider aus. Aufgedruckt im Akkuslot findet sich der Hinweis 24V, 5A max. für eine PSU (Power Supply Unit).
Nachtrag kurz vor Schluss: Ein anderer USB-Multilader (ohne USB-PD) funktionierte.


Die Ladetechnik ist also stark verbesserungswürdig. Doch zum Glück war es das aber auch mit der Kritik. Alles Andere ist eine pure Freude im Vergleich zu billigeren Lösungen.

Das beginnt natürlich mit dem Licht selbst. Mit ihren RGBWW (Rot, Grün, Blau, Warm-Weiß) LEDs kann die Leuchte 16,7 Mio. Farbabstufungen in sehr hoher Lichtqualität darstellen. Zur Steuerung gibt es vier wesentliche Betriebs-Modi plus Blitzfunktion. Die „Pro“-Version der Neo 3 bietet teilweise mehr vorprogrammierte Lichtszenen an.

  • CCT-Modus: Neutrales warmweißes bis kaltweißes Licht, stufenlos einstellbar zwischen 3.000 und 10.000 Kelvin. 10 individuelle Einstellungen lassen sich abspeichern und über das Touch-Display schnell aufrufen. Auch die Helligkeit ist hier natürlich zwischen 1 und 100 % regelbar.
  • HSI-Modus: Stufenlos regelbarer Farbton (und Helligkeit) mit zehn Speicherplätzen.
  • GEL-Modus: Simulation verschiedener voreingestellter GEL-Farbfilter und individuelle Farbfilter mit zehn Speicherplätzen.
  • Blitz-Modus: High-Speed Sync (Zeit einstellbar bis 1/2.500s), Auslösung via Drahtlos-Transmitter oder Kabel, mit einstellbarer Leistung und Farbtemperatur.
  • SFX-Modus: Spezialeffekte für Video mit simulierten Lichtszenarien wie Gewitterblitze, Fernsehflimmern oder loderndes Feuer.

Kommentare

takteur18.03.23 10:58
Wahrscheinlich geht der Hersteller davon aus, dass viele Käufer ohnehin ein System mit Ladeoptionen für Sony NPF Akkus haben. Die werden ja häufig im Videobereich eingesetzt und sind von vielen Herstellern nebst Ladegeräten erhältlich. Vielleicht ist auch das Set mit Diffusor, Akku und Ladegerät (z. B. Calumet € 559,00) ohne Tasche interessant.
+1
Krypton18.03.23 20:08
Danke für die Vorstellung. Das Ding sieht wirklich spannend aus. Gibt es denn eine ungefähre Angabe bzw. Umrechnung, mit der man die 10.700 Lux im Blitzbetrieb in die (sonst bei Kamerablitzen verwendete) Leitzahl übersetzen kann? Hab’ da auf die Schnelle nichts gefunden.

Was passiert denn, wenn man im Dauerbetrieb die Lüfter abschaltet? Verringert sich dann die Lichtmenge oder regelt das Licht nach einiger Zeit herunter?
0
sonorman
sonorman18.03.23 20:40
Krypton
Ich weiß nicht ob sich das irgendwie umrechnen lässt, weil Leitzahl und Lux wirklich völlig verschiedene Parameter beschreiben.

Auch auf die zweite Frage, die ich mir selbst schon gestellt habe, weiß ich derzeit keine Antwort. Ausprobiert habe ich es nicht. Es ist anzunehmen, dass die Lampe runterregelt, wenn‘s ihr zu heiß wird, aber das wäre in einer laufenden Aufnahme natürlich nicht so toll. Allerdings glaube ich auch nicht, dass ein Neo 3 die beste Wahl für lange Video-Aufnahmen mit Ton bei maximaler Helligkeit sind. Da sollte man schon zu größeren Leuchten wie der Aeon 2 greifen, die auch größere Leistung/Reichweite haben und weiter entfernt von den Mikrofonen aufgestellt werden können.
+2
Huba18.03.23 22:38
Interessanter Artikel, danke!
Erfreulich, dass es Leuchtenhersteller gibt, die neben dem CRI- auch den TLCI-Wert angeben -- das alleine macht das Produkt schon sehr professionell. Noch besser ist natürlich, dass der Neo 3 in diesem Bereich hervorragende Werte bietet. Top!
+2
crass5319.03.23 16:45
Seit einigen Jahren habe ich ein Neo 2 und nutze es als Schreibtischlampe an einem alten Mikrofonständer.
Die Blitzfunktion ist lachhaft und HiSync mit meinem Elinchrom EL-Skyport katastrophal. Mit Stativ und dem Diffusionsring bei Porträts halbwegs einsetzbar, ohne sieht man die LEDs in den Augen. Fazit: Eine der sinnlosesten Geldausgaben bezüglich Ausleuchtung in 40 Jahren.
+2
Huba19.03.23 17:49
crass53
Fazit: Eine der sinnlosesten Geldausgaben bezüglich Ausleuchtung in 40 Jahren.

Es gibt wohl nicht die eine alleiseeligmachende Leuchte, die wirklich alle glücklich macht…
Womit leuchtest Du aus?
0
sonorman
sonorman19.03.23 18:19
crass53
Die Neo 2 hat nur ein Bruchteil der Leistung der Neo 3 (12W vs. 50W). Aber davon abgesehen können solche Lampen im Blitzmodus ein starkes Systemblitzgerät nur bedingt ersetzen. Wenn Du die Neo 2 genau deswegen gekauft hast, war es mit Sicherheit ein Fehlkauf. Das schmälert aber nicht die Qualitäten der Neo 3.
+2
crass5319.03.23 18:24
Huba

Womit leuchtest Du aus?

Elinchrom - Fresnelspot bis 190er Octa, RX ONE, 2, 4 über ELB400 bis ELC 500 und 1000, die Sofboxen über Phottix-Elinchrom-Bowens-Adapter an Godox, LED SL60, SL150II, neuerdings die BiColor von SmallRig. Der 120er BI mit V90-PD40 von Patona ist super on Location (Morgens und Abends). Die Neewer 660 mit Akku sind auch nicht schlecht, preiswert und gut einsetzbar.
+2
crass5319.03.23 18:29
sonorman
crass53
Die Neo 2 hat nur ein Bruchteil der Leistung der Neo 3 (12W vs. 50W). Aber davon abgesehen können solche Lampen im Blitzmodus ein starkes Systemblitzgerät nur bedingt ersetzen. Wenn Du die Neo 2 genau deswegen gekauft hast, war es mit Sicherheit ein Fehlkauf. Das schmälert aber nicht die Qualitäten der Neo 3.

Zugegeben, ich bin auf deren Werbung reingefallen, aber auch die Neo 3 scheinen nicht der Hit zu sein. Ich würde den, falls gekauft, zurückgeben.
Die Reflexe an den Tassen sind nicht der Hit.
https://youtu.be/zFNGbkmG1sU
0
olilech20.03.23 09:55
Hatte mal eine Neo 2 zum testen im Haus. Sofort wieder zurück geschickt. Ist meiner Meinung nach das Geld nicht wert.

Laut diesem Test hat die Blitzfunktion eine Leitwert von GN 4,5. Das ist halt einfach viel zu wenig.

0
sonorman
sonorman20.03.23 10:17
Noch mal: Es ist in erster Linie eine Leuchte für Dauerlicht (und Lichteffekte) und kein Ersatz für Systemblitze oder starke Studio-Blitzgeräte. Die Blitzfunktion ist ein Bonus, der beispielsweise auch sehr kurze Blitzsynchronzeiten ermöglicht. Natürlich muss man dafür das richtige Umfeld schaffen und die Limits berücksichtigen.

Und wir reden hier von der Neo 3, nicht der Neo 2.
0
crass5320.03.23 17:40
Bei meinem Neo 2 komme ich bei 100 ISO und einem Meter auf F 1,1!
Der Neo 3 soll drei mal so viel Power haben = F 2,8 1/3. Mit Joghurtbecher macht das etwa Blende 2. Um auf F 5,6 zu kommen benötigen wir schlappe 800 ISO.
Dauerlicht
Laut Datenblatt 2000 LUX, bei 1 Meter und 100 ISO, 100%, 4700 K = 1/100 bei F 1 1/3
Neo 3 5400 LUX - Bei gleichen Einstellungen vielleicht F 2,8.
(Gemessen mit Sekonic L-358)
Direkt auf der Kamera als Aufhellung ist das Teil, wie auch alle anderen Leuchten, mit Dauerlicht eine Zumutung für die "Opfer", mit Blitz nur bei hohen ISO einsetzbar.

Für mich ist das richtige Umfeld der Einsatz als Schreibtischlampe, Haarlicht, bedingt als indirekte Beleuchtung bei FaceTime und wenn ich den Abfluss unter der Spüle abbauen muss. 560,– €?
-1
sonorman
sonorman20.03.23 17:58
Crass53
Im Prinzip sagst Du damit, dass die Lampe für Deine Zwecke nicht geeignet ist und deswegen nichts taugt. So als würdest Du bei einem Test von einem an sich hervorragenden 50mm Objektiv sagen, dass es nichts taugt, weil nur 85mm Objektive das Wahre sind. – Aus der Rubrik; Dinge, die nicht zusammen passen.

In Ihrer Klasse und für die richtige Anwendung ist die Neo 3 ausgezeichnet. Oder nenne mir eine Bessere, die ebenso kompakt, leistungsstark und vielseitig ist. Zu einem ähnlichen Preis.
+1
olilech20.03.23 18:39
Der Anwendungsfall ist halt leider relativ überschaubar. Schon möglich, dass es im Einzelfall eine gute Lösung ist, aber halt schon sehr speziell. Wenn man dann noch das Licht modifizieren möchte ist die Leistung halt einfach viel zu gering. Deswegen würde ich einem Fotografen dazu nicht raten. Als Videolicht würden mich wahrscheinlich die Geräusche stören. Müsste man testen.

Da ist man mit einem kleinen Blitz deutlich flexibler. Für den Preis bekommt man ja schon fast zwei Godox AD100pro, wenn es was kleines mit nicht allzuviel Leistung sein soll. Dazu noch einen Bowens Adapter und man hat Zugriff auf jede Menge günstiger Lichtformer.
0
sonorman
sonorman20.03.23 19:07
Wir sprechen hier aber immer noch nicht von einem Blitzersatz. Mit einem Blitz hast Du keine direkte Möglichkeit, so wie mit der Neo 3, die Lichtfarbe zu steuern. In meinem Text habe ich auch mit keinem Wort behauptet, man könne damit ein komplettes Studio-Licht-Setup ersetzen.

Bei den Anwendungsmöglichkeiten beziehe ich mich explizit auf diejenigen, die eben fürs kleine Studio oder unterwegs KEINEN Blitz (oder Blitzersatz) wollen, sondern ein gut steuerbares Licht, das kompakt ist und weitgehend OHNE großartigen Einsatz von Modifiern und ähnlichem Equipment genutzt werden kann.

Ich verstehe daher nicht, warum Ihr beiden anhand von unpassenden Beispielen den Eindruck erwecken wollt, dass diese Leuchte nichts taugt.
0
olilech20.03.23 19:16
Ich habe ja nicht behauptet, dass die Leuchte nichts taugt. Ich sage lediglich, dass der Anwendungsfall sehr speziell ist.

In sehr vielen Fällen wird dir einfach Lichtleistung fehlen. Deswegen würde ich sie nicht empfehlen.

Aber wenn sie für dich gut passt, dann ist das ja in Ordnung. Um mit einem Makro einen Kabelstecker zu fotografieren reicht sie schon locker aus.
0
crass5320.03.23 19:18
sonorman

Die Neo 2 + 3 sind für die gebotene Leistung hoffnungslos überteuert.
Da ich die nur vom Stativ einsetzen würde, wären zwei Neewer RGB1200 die weitaus sinnvollere Alternative zum ähnlichen Preis, oder eine mit reichlich Akkus.
Wenn man allerdings die ganzen Spielereinen benötigt, dann haben die keine Chance.

Viel Spaß beim Testen!
0
sonorman
sonorman20.03.23 19:31
crass53
sonorman


Da ich die nur vom Stativ einsetzen würde, wären zwei Neewer RGB1200 die weitaus sinnvollere Alternative zum ähnlichen Preis, oder eine mit reichlich Akkus.
Was steht am Anfang des zweiten Absatzes im Artikel?

Es ging hier explizit darum, eben KEIN Multi-Stativ-Lampen-Modifier-Gedöns einsetzen zu wollen. Ebenso habe ich darauf hingewiesen, dass mit Kompromissen zu rechnen ist. Deine Beispiele sind daher eben kein billiger Ersatz, sondern nur eine andere, großkalibrige Lösung, die am Artikel vorbei argumentiert.
0
tom-kl23.03.23 13:20
Habe sowohl mit der Anova PRO als auch mit der Neo gearbeitet. Finde beide Leuchten für Dauerlicht gut. Die Blitzfunktion finde ich ehrlich gesagt sehr bescheiden. Die Werbung als Blitzersatz könnten sie sich sparen. Wirklich sinnvoll konnte ich die Blitzfunktion nur einmal beim Filmen einsetzen wo wir damit einen Blitz simulierten. Dauerlicht bei Porträts im Studio ist für mich immer ein Kompromiss von ISO und Augenschonender Helligkeit der Leuchten.
+1

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.