Test: Satechi 100W Type-C PD GaN Compact Charger – Volle Ladepower im Westentaschenformat
Galliumnitrid, so lautet das Zauberwort der neuesten Generation von Netzteilen und Ladegeräten. Kurz: GaN. Es handelt sich dabei – vereinfacht dargestellt – um ein Halbleitermaterial, das gegenüber dem bisher in Chips und anderen Bauteilen verwendeten Silizium eine kompaktere Bauweise mit geringerer Wärmeentwicklung ermöglicht. Insbesondere für Devices mit Schnellladefunktion, wie die neuen MacBook Pro, ist die Technik von Vorteil. Offenbar lässt sich das Material sehr gut in Geräten für die Massenproduktion einsetzen, denn immer mehr Anbieter von Ladegeräten setzen auf GaN. Apple hat kürzlich mit dem 140-W-Netzteil für das neue MacBook Pro ebenfalls sein erstes Ladegerät mit GaN-Technik vorgestellt. (Siehe
diesen Bericht.)
Satechi hat der Redaktion über seinen hiesigen Distributor
Soular zum Test den
100W Type-C PD GaN Compact Charger zur Verfügung gestellt, der bei
Amazon für derzeit rund 73 Euro angeboten wird. Ich habe das Gerät mit dem in 2019
getesteten InLine 4+1 USB Quick Charge Netzteil und Ladegerät verglichen.
KompaktBezeichnung | | 100W Type-C PD GaN Compact Charger |
Art | | USB-C Multi-Ladegerät |
Die Technik hat sich seit dem Test des InLine nicht nur im Hinblick auf das verwendete Halbleitermaterial weiter entwickelt. Der InLine unterstützt zwar bereits den USB Power Delivery-Standard, hat dafür aber nur eine USB-C-Buchse. Die restlichen vier USB-A-Buchsen arbeiten nach herkömmlichen USB-Spezifikationen mit deutlich geringerer Leistung. Der USB Typ-C Port des InLine ist Quick Charge 2.0-kompatibel und liefert 5 bis 20 Volt bei maximal 3 Ampère. (Gesamtleistung des Netzteils: max. 80W.) Die vier USB-A-Ports sind QuickCharge 3.0-kompatibel und bieten einen Output von 3,6 bis 20 Volt sowie 1,5 bis 3,5 Ampère.
Der nun zum Test vorliegende Satechi Charger hat auf den ersten Blick erkennbar weniger Anschlüsse: 2x USB-C und 1x USB-A. Außerdem liefert Satechi im Gegensatz zu InLine keine Hohlstecker- und andere Adapter mit, um das Gerät als Netzteil für kompatible Verbraucher nutzen zu können (näheres im
Test des InLine). Dafür hat das neuere Produkt dank GaN-Technik bei ungefähr gleichem Volumen und Gewicht 20W mehr Leistung.
Die Ladeleistung des Satechi hängt davon ab, wie viele der Anschlüsse gleichzeitig in Verwendung sind:
- 1x USB-C-PD verbunden – bis zu 100W
- 2x USB-C-PD verbunden – bis zu 60W/30W
- 1x USB-C-PD + 1x USB-A verbunden – bis zu100W/12W
- 2x USB-C-PD + 1 USB-A verbunden – bis zu 60W/30W/12W
Der Anschluss an die Steckdose erfolgt übrigens über ein einfaches „Rasiererkabel“ mit EU-Stecker. Es gibt also – nur falls da Unklarheit besteht – kein separates Steckernetzteil. Das Gerät selbst ist das Netzteil. Mit den kompakten Formaten und nur einem herkömmlichen Netzkabel sind beide Testkandidaten sehr reisetauglich, nur dass der Satechi 20% mehr Leistung hat und noch schnelleres Laden ermöglicht, dafür aber weniger Ports bietet.
Wichtig dabei: Um die volle Ladeleistung über USB-PD am Satechi nutzen zu können, ist ein separat zu erwerbendes USB-C-Kabel mit E-Marker-Chip nötig. Bitte lesen Sie dazu auch
diesen Beitrag.