Apple-Style aber kein Apple-AbklatschDas Design der Satechi Tastatur lehnt sich ganz klar am Vorbild Apples an, ist aber keine freche 1:1-Kopie. Genau genommen ist Satechi hier sogar ein recht eigenständiger Look gelungen, der sehr gut zum Mac passt, ohne dreist abzukupfern. Die Unterschiede liegen in den Details.
Zunächst ist das Gehäuse nicht ganz so flach, wie Apples „Lowboard“. Vor allem an der Vorderkante ist die Satechi ein gutes Stück höher, aber nicht so hoch, dass es beim Tippen stören würde.
Sieht man genau hin, erkennt man bei Satechi eine dezent in die Gehäusekante gefräste Fase. Das gibt es beim Magic Keyboard nicht, wodurch Apples Tastatur etwas scharfkantiger wirkt – was aber keine praktischen Vor- oder Nachteile hat. Es ist lediglich ein Design-Detail und verleiht der Satechi unter geeignetem Lichteinfall durch Reflexionen von der Kante eine elegante Note.
Die Satechi-Tastatur (links) hat eine gefaste Gehäusekante.
Interessant wird es bei der Betrachtung der Gehäusefarbe. Soviel vorab: Space Grey ist nicht gleich Space Grey.
Im direkten Vergleich ist das Grau der Satechi etwas heller, als das des Magic Keyboards. Allerdings hängt dieser Eindruck auch vom Blickwinkel ab. Die Oberfläche des Apple Magic Keyboards changiert je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel etwas in ihrem Grauton. Mal wirkt sie etwas heller, mal schon fast schwarz. Das gilt übrigens auch für das Gehäuse des iMac Pro. Das Satechi-Keyboard hingegen wirkt aus allen Winkeln etwa gleich "mittelgrau". Und damit heller, als Apples Tastatur. Dadurch heben sich die schwarzen Tastenkappen der Satechi mit höherem Kontrast vom Gehäuse ab.
Weiterhin fällt auf, dass Satechi Tastenkappen mit stärker verrundeten Ecken einsetzt, wodurch die Tastenabstände etwas größer wirken. Was sie aber nicht sind. Ich hab’s nachgemessen. In beiden Fällen sind es rund 3 mm. Der Tastenhub der Satechi ist aber definitiv
etwas größer. Im Tippgefühl bemerke ich keine nennenswerten qualitativen Unterschiede. Sowohl Apples Tasten, als auch die der Satechi bieten ein haptisch gutes Feedback mit klarem, aber nicht zu hartem oder weichem Druckpunkt. Die Tasten der Satechi haben außerdem einen sehr linearen Hub. Das heißt, wenn man sie nicht exakt in der Mitte trifft, verkanten die Tasten nicht. Die Kappen wackeln auch nicht in ihrer Führung. Wie fest und satt die Tasten montiert sind, fällt auf, wenn man mit der flachen Hand über alle Tasten streicht. Bei weniger gut verarbeiteten Tastaturen spürt und hört man auf diese Weise deutlich, ob und wie lose die Tasten sind. Bei der Satechi haben alle Tasten einen festen Sitz.
Bei genauer Betrachtung der Tasten, bzw. deren Beschriftungen fällt ein winziges Detail auf, an dem Satechi scheinbar gespart hat. Fällt das Licht aus einem ungünstigen Winkel auf die Tasten, sieht es so aus, als wären die Beschriftungen aufgeklebt worden. Das ist wohl nicht der Fall. Vermutlich ist es irgend ein Hitzeprozess. Jedenfalls sieht man diesen Effekt auch bei anderen, meist günstigeren Tastaturen, nicht aber bei Apples Keyboard. Und das ist gemeint:
Die Tastenbeschriftungen der Satechi (links) haben einen seltsamen Rand, als wären sie aufgeklebt. Das ist beim Magic Keyboard nicht der Fall.
Ein durchaus praxisrelevanter Unterschied ist die Anordnung und Belegung bestimmter Tasten. Apples Magic Keyboard mit Ziffernblock hat in der linken unteren Ecke drei sogenannte Modifier Keys: „Control“, „Option“ und „Command“. Bei der Satechi befindet sich hier – wie auch bei den Apple-Tastaturen ohne Ziffernblock, einschließlich der MacBooks und vielen Fremdhersteller-Tastaturen – zusätzlich die „fn“-Taste, die beim großen Magic Keyboard im Navigationstastenblock oberhalb der Pfeiltasten untergebracht ist. Genau dort hat die Satechi eine mit der Funktion „Bildschirmfoto“ belegte Taste. Gerade der Umstand, vier statt nur drei Modifier Keys in der linken unteren Ecke zu haben, erfordert ggf. Umgewöhnung, falls man zuvor Apples „Desktop“-Tastenanordnung gewohnt war.
Einige Tasten haben für iOS vorkonfigurierte Belegungen, wie etwa die besagte Screenshot-Taste, oder auch eine App-Switcher-Taste, eine Siri-Taste, Cut/Copy/Paste und weitere.
Auch im Ziffernblock gibt es eine deutliche Abweichung zum Magic Keyboard: Ganz rechts befinden sich beim Original von oben nach unten die Tasten F19, *, -, + und Enter. Bei der Satechi sind es nur vier Tasten, nämlich =, -, + und Enter. Auch hieran muss man sich ggf. erst gewöhnen.