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Test: Shure Aonic 40 Bluetooth Over-Ear Kopfhörer mit Noise Cancelling – Für mehr Wumms unterwegs

Shure AONIC 40 App, Klang und Fazit

Die kostenlos verfügbare App ShurePlus PLAY ermöglicht zusätzlich zu den Bedienelementen am Gerät Zugriff auf weitere Funktionen und ist auch die Schnittstelle für Firmware-Updates. In den Geräteeinstellungen kann die Art der Geräuschunterdrückung und deren Stärke bzw. Wirkungsweise eingestellt werden. Unter "Equalizer" finden sich voreingestellte Korrekturkurven, beispielsweise für eine Bassabsenkung oder -Anhebung und auch ein sogenannter "De-Esser", der dazu dient, allzu kräftige S- bzw. Zischlaute abzumildern. Wer mag, kann sich auich manuell eine eigene Korrekturkurve anlegen. Außerdem bietet die App eine einfache Playerfunktion mit Zugriff auf die iOS Musik-App. Hier ein paar Screenshots:


Klang
Der erste Klangcheck mit dem AONIC 40 war ein kleiner Schock. Ich hatte ein recht basskräftiges Stück gewählt, welches der Shure auch extrem "fett" rüberbrachte. Zu viel für meinen Geschmack. Etwas längeres reinhören bestätigte den basskräftig abgestimmten Frequenzgang des kleinen AONIC. Für Fans von wirklich sattem Sound und für den Musikgenuss in sehr lauten Umgebunden ist das in Ordnung, aber mir persönlich gefiel die linearere Abstimmung des AONIC 50 besser. Doch kein Problem, denn über die App ShurePlus PLAY lassen sich diverse DSP-Filter anwenden, wie zuvor beschrieben.

Der Vergleich mit dem reinen Passivmodus über Klinkenkabel (bei dem die Elektronik des Kopfhörers deaktiviert ist) zeigt, dass die Grundabstimmung des AONIC 40 keineswegs basslastig ist. Hier spielt er deutlich neutraler und ausgewogener. Es ist also der der Standard-DSP-Kurve im Bluetooth-Modus geschuldet. Wer eine möglichst neutrale Wiedergabe benötigt, etwa für Monitoring, sollte den AONIC 40 daher besser per Kabel an einem guten Kopfhörerverstärker anschließen.


Die Mitten des AONIC 40 sind warm und farbstark. Stimmen werden sauber und klar wiedergegeben, wie es in dieser Klasse nicht anders zu erwarten ist. Es fehlt dem geschlossenen Kopfhörer aber ein wenig an Luftigkeit und räumlicher Größe. Auch das ist in diesem Segment und Preisbereich aber eher Klassenstandard. Wer eine deutlich luftigere, offene Abbildung benötigt, muss entweder zu einem Kopfhörer offener Bauweise greifen (die selten mit Bluetooth zu haben sind), oder erheblich tiefer in die Tasche greifen.

Auch am Hochtonbereich gibt es grundsätzlich nichts zu meckern. Es fehlt weder an Details noch an Auflösung. Die Wiedergabe wirkt niemals spitz oder lästig. Und wenn doch, liegt es an der Aufnahme, was dann mit dem besagten De-Esser-EQ abgemildert werden kann.


Das aktive Noise Cancelling ist in seiner Wirkung im Mittelfeld anzusiedeln – wie schon bei seinem großen Bruder AONIC 50. Unterstützt durch die rein mechanische Isolierung der geschlossenen Hörergehäuse führt das zu einer in vielen Situation sehr brauchbaren Lärm-Minderung von außen. Umso mehr, weil das NC im AONIC 40 mehrstufig umschaltbar und in der Stärke anpassbar ist.

Das dabei entstehende und fast unvermeidliche Grundrauschen hält sich sehr in Grenzen und ist bei spielender Musik vernachlässigbar. Am stärksten ist es noch bei aktiviertem Umgebungsmodus. (Dabei werden Außengeräusche von den Mikrofonen des Aonic 40 erfasst und über die Schallwandler wiedergegeben.) Doch auch hier ist das Grundrauschen sehr gering. – Besser als bei den Meisten seiner Klasse.

Last but not least: Die Sprachverständlichkeit bei Telefonie ist mit dem AONIC 40 sehr gut.

Alles in allem bietet der AONIC 40 eine sehr gute, aber preisbezogen nicht überdurchschnittliche Klangperformance.

Fazit – Vielseitig, robust und komfortabel
Der Shure AONIC 40 Bluetooth Over-Ear macht alles richtig, sticht aber nicht aus der Masse hervor. Man merkt ihm an, dass er von Profis mit langer HiFi- und Studiotradition stammt. Es gibt wirkliuch nichts ernsthaft zu meckern. Nur spielt er ein wenig zu sehr "graue Maus". Anders ausgedrückt: Ein durchweg fähiger BT-Kopfhörer ohne Star-Allüren.

Sehr lobenswert ist das Vorhandensein eines Passivmodus. Das macht den AONIC 40 nicht nur flexibler einsetzbar als viele seiner Konkurrenten. Ein Passivmodus erfordert eine saubere und rein akustische Grundabstimmung ohne DSP-Verbiegung. Und die ist Shure sehr gut gelungen. Die Wiedergabe per Bluetooth erfolgt stets über die interne Elektronik und DSP-Abstimmung, die in der Grundeinstellung eine ordentliche Bassbetonung hat. Über die App und den EQ lässt sich der AONIC 40 sehr genau und komfortabel an den persönlichen Geschmack anpassen. Das qualifiziert ihn für beinahe jeden Geschmack und Anwendungsbereich.

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Plus/Minus Shure AONIC 40
+ guter Tragekomfort
+ gute Transparenz und Sprachverständlichkeit
+ echter Passivmodus verfügbar
+ gute Verarbeitung (aber etwas viel Plastik)
+ robustes Case (kleiner als AONIC 50)

– Teils schlecht fühlbare Tasten

Kommentare

Schens
Schens05.02.22 10:09
Mein erster Gedanke war: Wow, DAS ist ja mal ein großer Test. "40 Bluetooth Over-Ear-Kopfhörer"!
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redlabour05.02.22 17:38
Der Aonic 40 hat immer noch keine IPX4 Schutzklasse und beherrscht weder AptX LL noch AptX Adaptive. Der Bass ist zudem sehr fehlerbehaftet. Ein ganz schwacher Auftritt für 245,-€. Shure kann Mikros und Monitoringkopfhörer - aber keine Consumer OverEar. Für 150,- € wäre das ok.

Interessant wird es in 2022 erst mit dem Airpods Max und Sony Killer von Technics der aber konsequenterweise auch 350,- € kosten wird.

https://www.technics.com/de/produkte/kopfhoerer/eah-a800.html

LDAC, klappbar, IPX4 und hochwertige Treiber und Verarbeitung. Wie so vieles derzeit nirgends lieferbar.
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aibe
aibe05.02.22 19:59
redlabour

Wieso wird der EAH-A800 ein Airpod Max und Sony Killer? Weiß doch im Moment noch kein Mensch?! 🤔
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redlabour06.02.22 13:05
aibe
redlabourWieso wird der EAH-A800 ein Airpod Max und Sony Killer? Weiß doch im Moment noch kein Mensch?! 🤔

Ernsthaft? Im Gegensatz zu Airpod Max (keine hochauflösenden Codes, kein klappbares Design, kein IPX) und Sony WH-1000XM4 (verbuggte Touchbedienung, kein IPX, kein Multipoint bei LDAC, billig verarbeiteter Plastikbomber) ist das nicht sonderlich schwer - zumal Technics schon in den Vorgängern immer die deutlich besseren Treiber hatte. Was sich nun in der Gesamtheit vereindeutigt. Dazu benötigt man keine Glaskugel.

Bereits der Yamaha YH-L700A ist technisch beiden vollkommen überlegen - scheitert aber letztlich an der miserablen App (die Technics App ist jetzt schon vorbildlich) und der fehlenden IPX Schutzklasse und am überzogenen Preis.
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aibe
aibe06.02.22 16:51
Ein Produkt vorab zu bewerten ist nun mal reine Hellseherei. Da kannst du von mir aus sonst was in den Ring werfen.
HiRes Audio auf ANC KHs is mMn ohnehin total unnötig. Für HiRes nehme ich bestimmt keinen BT KH. Die Integration vom Airpod Max ins „Apple-Ökosystem“ wird auch hier nicht erreicht werden, was für die meisten wohl das A und O sein wird.
Für ATV und als Headset für unterwegs hab ich die Airpod Max, für HiRes den T1 bzw. P9 direkt am KH Verstärker, was den EAH-A800 wohl locker übertrumpfen dürfte.

Um es klar zu stellen. Das Ding mag echt gut sein. Ein „Killer“ wird er vermutlich jedoch nicht. Zumindest kann ich mir nur schwer vorstellen das er sich häufiger verkauft als win XM4 oder APM…
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