Test: Shure Aonic 50 Bluetooth Over-Ear mit NC plus Shure MV5C Kondensatormikrofon für Home Office
Shure Aonic 50 und MV5C Vorstellung und EinrichtungUm den Rahmen dieses Testberichts nicht zu sprengen, konzentriere ich mich im Wesentlichen auf die Qualitäten der beiden Testkandidaten im Verbund und bei Video Calls. Nur kurz zu den Ergebnissen des Aonic 50 als Bluetooth-Kopfhörer für Musikgenuss:
Shure Aonic 50Im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Panasonic HD610N fällt auf, dass der Shure eine deutlich "linearere" Klangabstimmung besitzt. Anders ausgedrückt: er verzichtet weitgehend auf eine besondere Bassbetonung. Das lässt seinen Klang im direkten Vergleich zum HD610N und anderen dieser Klasse ein wenig dünn erscheinen, dabei ist seine Basswiedergabe – sofern in der Musik auch entsprechende Anteile stecken – sehr präzise, staubtrocken und tiefreichend. Nutzer, die eher auf eine eine ausgewogene Klangbalance stehen, werden das zu schätzen wissen. Andererseits ist eine gewisse Bassbetonung gerade für diese Art von Mobilkopfhörern aber auch sehr nützlich. Die meisten Nutzer werden basskräftigere Kandidaten wie den Panasonic oder auch die AirPods Max deutlich bevorzugen.
Das Noise Cancelling liegt in seiner Wirkung eher im Mittelfeld und auch der Transparenzmodus kann im Vergleich zu den kürzlich getesteten AirPods Max nicht mithalten. Der kostet allerdings auch das Doppelte.
Mechanisch und Qualitativ kann sich der Shure auch nicht vom Panasonic absetzen. Beide wirken mit ihrem großen Plastikanteil bei den Gehäuseteilen längst nicht so wertig, wie beispielsweise ein B&W PX7 und erst recht nicht wie ein Max. Für 300 Euro hätte ich da etwas mehr erwartet. Die Alu-Aufhängungen der Gehäuse sind zwar schön, reißen es aber nicht raus.
Die Hauptmerkmale des Aonic 50:- Bluetooth 5.0
- Einstellbares Noise Cancelling
- Transparenzmodus ("Environment Mode")
- Akkulaufzeit bis 20 Stunden
- "Fingertip-Control": Annehmen von Anrufen, Lautstärke und Pause
- echter Passivmodus (3,5 mm Klinkenkabel mitgeliefert); 39 Ohm, 97,5 dB/mW
- ShurePlus PLAY App
- inkl. Transportcase
- 334 g (nur Kopfhörer)
Shure MV5C MikrofonDas kugelförmige MV5C erinnert ein wenig an Mikros aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Retro-Look macht durchaus was her, ist beim MV5C aber im Vergleich zum normalen MV5 nur in Schwarz zu haben. Damit das Mikro nicht vom Tisch kullert wird ein Standfuß aus Alu mitgeliefert, an dem das MV5C einfach festgeschraubt wird. Das Mikro wird damit in einem für die Arbeit am Desktop günstigen Winkel ausgerichtet.
Der Anschluss an den Mac/PC erfolgt per mitgeliefertem USB-A auf Micro-USB-Kabel. An der Rückseite ist neben der USB-Buchse auch ein 3,5 mm Klinkenanschluss zu finden. Kopfhörer (auch anderer Marken) können damit auf zweierlei Art angeschlossen werden: Entweder direkt am Kopfhörerausgang des Computers/Notebooks (falls vorhanden), oder eben am Mikro. Bei der letztgenannten Anschlussweise hört man wahlweise seine eigene Stimme auch im Kopfhörer. Über eine Modus-Taste an der Rückseite kann die eigene Stimme im Kopfhörer aber auch ausgeblendet oder in der Lautstärke reduziert werden.
Als Audio-Class USB-Device wird das MV5C am Mac natürlich ohne weiteren Treiber automatisch erkannt. Ist am Mikro auch der Kopfhörer angeschlossen, wird dieser im Audio-Setup zusätzlich als Ausgabegerät angezeigt. Kleiner Tipp: Halten Sie die Alt-Taste gedrückt und klicken auf das Ton-Symbol in der Menüleiste, dann werden neben den Ausgabegeräten zusätzlich auch die verfügbaren Eingabegeräte (Mikrofone) angezeigt und können dort direkt umgeschaltet werden, ohne erst die Systemeinstellungen Ton starten zu müssen.
Die Bedienung und richtige Einstellung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Das fängt schon mit dem Anschluss des Mikros an. Unbedingt die beiliegende Schnellanleitung lesen! Ist das Mikro angeschlossen, an dessen Rückseite ein analoger Kopfhörer eingesteckt und der richtige Modus ausgewählt, dann erscheinen beide Devices in den Systemeinstellungen Ton bzw. unter dem Menüleistensymbol "Ton" (der kleine Lautsprecher). Der Kopfhörer unter "Ausgabe", das Mikro unter "Eingabe", wie in den folgenden Screenshots gezeigt:
Wichtig: Der Aonic 50 muss in diesem Fall trotz Klinkenkabel eingeschaltet werden, obwohl er über einen echten Passivmodus verfügt und auch ausgeschaltet Musik über Kabel wiedergeben kann. Ansonsten wird er im Ton-Menü nicht als Ausgabegerät angezeigt und gibt keinen Ton aus.