SmartBackup 4 in der PraxisDie neue Version 4 kommt mit einem überarbeiteten Benutzer-Interface, verbesserten Funktionen – inkl. integrierter Automatisierung – und vor allem Performance-Optimierungen durch Multi-Threading und andere Maßnahmen. Die Erstellung eines Systemklons auf SSD soll laut Anbieter rund doppelt so schnell sein, wie
"andere populäre Cloning Utilities". Allerdings hängt die tatsächliche Performance von verschiedenen Faktoren ab, wie den verwendeten Laufwerken für Quelle und Ziel, und den optimalen Einstellungen dafür, die bislang für den User nicht ganz einfach erkennbar sind. So gibt es in den Einstellungen unter "Advanced" (SB4 ist zur Zeit noch nicht eingedeutscht) eine Option für die Anzahl der Copy Threads. Ist das Zielmedium langsam (z.B. eine normale USB-Festplatte), sollte dies auf "1" gestellt werden. Bei schnelleren SSDs oder RAIDs sind entsprechend höhere Werte einzustellen.
Das Erstellen eines Klons meines Systems mit rund 410 GB, (interne SSD des aktuellen Mac Pro) auf eine 8 TB USB-Festplatte (Schreibgeschwindigkeit max. 190 MB/s) dauerte 149 Minuten. Dies allerdings bei Grundeinstellung mit 2 Copy Threads. Auf einen Copy Thread reduziert wäre es vermutlich noch etwas flotter gewesen. Ob das Performance-Versprechen im Vergleich zur Konkurrenz insgesamt haltbar ist, kann ich mangels ausreichender Vergleichsmöglichkeit abschließend nicht beurteilen. Der Entwickler hat jedoch umfassende Tests vorgenommen und ist sich der Leistung von SmartBackup 4 sicher. Beispiel:
MacBook 12 (early 2015) 1,3GHz/8GB RAM, 286GB auf dem BootVolumen verwendet.
Erster Clone von BootVolumen auf eine 512GB Samsung T3 SSD via USB3.
SmartBackup V4.0(2), 4 Copy Threads: 25 Minuten
CCC: 48,27 Minuten
Jedenfalls ist es sehr einfach, einen Systemklon anzulegen.Voraussetzung dafür ist, dass man SmartBackup 4 über einen Menüpunkt im SuperUser-Modus startet, um vollen Schreib/Lese-Zugriff zu erhalten.
Uns so geht's: Ziellaufwerk oder Partition auswählen > zu klonendes Laufwerk auswählen > StartGegebenenfalls kann man noch einige Optionen wie die besagten Copy Threads anpassen, aber mit der Grundeinstellung kann es eigentlich gleich losgehen. Möchte man einen Zeitplan anlegen, gibt man in den Optionen an, ob die Sicherung täglich oder wöchentlich erfolgen soll, und zu welcher Tageszeit. Die Automatisierung läuft sowohl für normale Sicherungen, als auch für Klone im SuperUser-Modus automatisch und unsichtbar ab, also ohne das die App gestartet wird. Der Mac muss zu diesem Zeitpunkt wach sein. Befindet er sich im Ruhezustand, wird das Backup beim Aufwachen nachgeholt. Ist er abgeschalten, wird es nicht nachgeholt.
Die Optionsmenüs. Eine deutsche Lokalisierung folgt in Kürze.
Die Automatisierung im Normal-Modus setzt voraus, dass der Benutzer angemeldet ist. Die Normal -Modus Automatisierungen zeigen auch User Notificaitons an. Im SuperUser-Modus geht das leider nicht.
Herkömmliche Sicherungen bzw. Order-Synchronisationen erstellt man nach dem gleichen Prinzip wie Klone. Also einfach ein Ziel auswählen, die zu sichernden Laufwerke oder Ordner auswählen und los geht's. Natürlich kann man noch einige Feineinstellungen machen. So lassen sich in der Quelle bestimmte Daten oder Ordner ausschließen und es lässt sich festlegen, ob zwischenzeitlich gelöschte Daten im Backup archiviert werden sollen, und wenn ja, für wie lange, bevor sie automatisch entfernt werden.
Alles in allem ist SmartBackup extrem einfach einzurichten. Es gibt nur wenige Punkte, die nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind. Etwa die Frage: Wie lege ich ein anderes/neues Backup an? Dass man dazu einfach auf das "+"-Symbol beim Ziel klicken muss, ist nicht ganz so leicht ersichtlich, wie bei der Vorgänger-Version, wo es einen Button "Neues Backup" gab. Das sei
"der Preis des Minimalismus", wie mir der Entwickler auf Nachfrage mitteilte. Wenn man es einmal weiß, ist es aber logisch.
Sicherungen, die mit älteren Versionen von SmartBackup angelegt wurden, kann man übrigens ganz einfach in die neue Version übernehmen, indem man 1.) eine neue Sicherung anlegt (auf das "+" bei Destination klicken) und 2.) die bestehenden Backup Zielordner oder Laufwerke hinzufügt. SmartBackup erkennt die alte Sicherung dann wieder, sodass die Daten nicht komplett neu kopiert werden müssen.
Die deutsche Lokalisierung soll schon bald folgen und es wird auch noch einige kleine optische Anpassungen geben. Wünschen würde ich mir eine im Fenster integrierte Help-Funktion. Etwa durch kleine Fragezeichen-Symbole neben den Optionen zur besseren Erläuterung. (Über das Hilfe-Menü gelangt man aber zu einer Webseite mit vielen Erklärungen.) Von solchen Kleinigkeiten abgesehen kann ich SmartBackup uneingeschränkt empfehlen. Es ist für Normalanwender einfach zu bedienen, bietet zugleich aber auch echte Profi-Features gegenüber der in etwa gleich teuren Konkurrenz.
Bleibt zum Schluss die Frage nach den Kosten:
Für Nutzer, die SmartBackup 3 in 2016 gekauft haben, ist das Update auf Version 4 kostenlos. Ansonsten werden 19,99 US-Dollar (rund 17,80 Euro) für das Update fällig.
Eine Einzellizenz kostet 34,99 Dollar (rund 31,18 Euro). Eine kostenlose Testversion kann auf der
Webseite des Anbieters herunter geladen werden.