Test Sonnet Echo 15+: Thunderbolt-Dock mit vielen Extras
Sonnet Echo 15+: Praxis und PerformanceZwar ist das Echo 15+ prinzipiell nach dem Auspacken sofort einsatzbereit, aber ich hatte ja schon erwähnt, dass erst noch ein Treiber installiert werden muss. (Neustart erforderlich.) Laut Dokumentation ist dieser Treiber für nichts anderes als das USB-Powermanagement des Echo 15+ zuständig, damit angeschlossene iOS-Geräte richtig erkannt und mit entsprechender Ladespannung versorgt werden, oder um ein Apple SuperDrive daran betreiben zu können.
Auf geht’s. Echo 15+ ist am Mac Pro angeschlossen, rauscht begierig vor sich hin und ist gemountet. Zwar habe ich nicht für alle vorhandenen Schnittstellen entsprechende Laufwerke (eSATA), aber ich habe mehrere USB-, eine Thunderbolt- und eine FireWire-800-Festplatte (alles 2,5“ Bus-Powered) am Echo 15+ angedockt und alle Laufwerke wurden einwandfrei gemountet. Zusätzlich steht das interne SSD-Duo zur Verfügung. Ein schneller Test mit Blackmagic Disk Speed Test weist für die SSDs eine gute Performance aus (siehe Screenshot). In Zeiten von PCIe-SSDs mit über 1.000 MByte/s Schreib-/Lesegeschwindigkeit sind die Werte zwar nicht spektakulär (zumal es sich hier um ein RAID 0 handelt), sollten aber für die meisten Zwecke mehr als ausreichend sein. Schneller als die meisten kleinen Festplatten-RAIDs sind die Samsung-SSDs allemal. Und zusätzlich angeschlossene 2,5“-Platten werden in ihrer Performance dank der Bandbreite von Thunderbolt 2 (20 GBit/s) nicht limitiert.
Was ich leider nicht testen konnte (ehrlich gesagt: nicht testen wollte), war die Ansteuerung eines Monitors über das Dock. Mein Dell 5K Display könnte zwar im 4K-Modus daran verwendet werden, aber die Signalerkennung des Dell ist manchmal etwas unzuverlässig. Damit könnte ich im Falle eines schwarzen Bildschirms nicht genau sagen, ob es am Dock oder am Monitor liegt. 5K-Betrieb wäre über das Dock übrigens nicht möglich. Dafür reicht die Bandbreite über ein einzelnes Thunderbolt-2-Kabel nicht aus.
Kurz ausprobiert habe ich auch die Gigabit-LAN-Schnittstelle: Funktioniert. Check.
Neben den Computerschnittstellen bietet das Echo 15+ vier analoge Audio-Ports (siehe Auflistung auf der Seite zuvor). Das heißt, an Bord sind auch A/D- und D/A-Wandler. So kann man beispielsweise an der Rückseite analoge Aktivlautsprecher anschließen oder ein analoges Audio-Quellengerät mit dem Mac verbinden. Die meiste Aufmerksamkeit habe ich dem Kopfhörerausgang an der Vorderseite gewidmet. Dessen klangliche Qualitäten gehen allerdings nicht über das hinaus, was auch die entsprechende Klinkenbuchse an den meisten Macs leisten. Ein Ersatz für einen guten DAC/Kopfhörerverstärker für den USB-Port ist das nicht. Wer keine höheren Ansprüche an die Klangqualität stellt, bekommt damit immerhin einen Port, an dem dauerhaft ein Kopfhörer eingesteckt bleiben kann, während man sich mit dem Notebook auf den Weg macht.
Bleibt noch das Disk-Laufwerk. Ich persönlich nutze schon seit ein paar Jahren kein optisches Laufwerk mehr und habe es auch nicht vermisst. Datentransport erfolgt heutzutage auf anderen, schnelleren Wegen, wie per E-Mail, FTP, Cloud oder zur Not mittels USB-Stick. CDs, DVDs und sogar die modernere Blu-ray sind diesbezüglich ein Anachronismus, wie ein Faxgerät. Bedarf gibt es für optische Laufwerke hauptsächlich noch für Filmfreunde/-Schaffende, oder für diejenigen, die noch ungerippte Audio-CDs im Schrank stehen haben.
Das im Testgerät verbaute Laufwerk mit Pop-Out-Tray (oder wie auch immer die Dinger heißen) liest CDs, DVDs und Blu-rays und kann alle diese Medien auch beschreiben/brennen. Tatsächlich habe ich noch einige DVD-Video und DVD-Audio im Regal stehen, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine einzige Blu-ray zur Hand habe. Nicht mal irgendeine Demo-Scheibe. Dieses Medium habe ganz ich bewusst ausgelassen, weil ich a) kein so großer Video-Kauf/Ausleih-Freak bin (auch wenn ich Filme liebe) – und b) weil ich einfach keine Zukunft in den Laserscheiben sehe. Nach CD und DVD wollte ich mir nicht noch ein weiteres Format auf Disk antun. Dementsprechend kann ich auch nicht allzu viel zu dem Laufwerk sagen, außer, dass es alles, was ich an verfügbaren Silberscheiben verfüttert habe, problemlos erkannt hat und diese am Mac abgespielt wurden bzw. lesbar waren.
Bedauerlich für Filmfans: Das Echo 15+ hat keinen HDMI-Port zum Anschluss an TV-Bildschirme.
Übrigens: Im Betrieb, selbst nach dem Rippen diverser CDs, konnte ich keine signifikante Temperaturabstrahlung am Gehäuse messen. Der „heißeste“ Punkt war an der Lüfteraustrittsöffnung und lag bei gerade mal rund 24° C. Besonders viel Hitze scheint der Propeller also nicht aus dem Gehäuse-Inneren saugen zu müssen. An den Gehäuseflächen fühlte es sich stets kühl an. Hier zeigte das Messgerät Werte zwischen 20° und 21°. Warum also, liebe Sonnet-Macher, muss der Lüfter permanent mit einer derart hohen Geräuschbelästigung laufen? Gut, eine schnelle Festplatte im Inneren würde die Temperaturen vielleicht etwas steigern, doch dafür hätte man dem Lüfter zumindest eine Temperaturregelung spendieren und ihn ansonsten inaktiv lassen können.