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Test Sonnet Fusion Thunderbolt 3 SSD – Der Speedy Gonzales unter den externen Speicherlösungen

Sonnet Fusion TBT3 – Klein, hot und flott

Beim Auspacken des Sonnet Fusion TBT3 fallen zwei Dinge ins Auge. Da wäre zunächst das massive, scheinbar aus dem Vollen gefräste Aluminiumgehäuse mit den vielen Kühlrippen. Einen solchen Materialaufwand findet man nur selten bei SSDs. Auch das neulich vorgestellte Transcend JetDrive 825 kann da bei weitem nicht mithalten.


Zweitens: Das ca. 50 cm lange Thunderbolt-3-Anschlusskabel scheint fest mit dem Gehäuse verbunden und nicht austauschbar zu sein. – Aber das täuscht.


An der Unterseite besitzt das Fusion 4 kleine Gummifüßchen. Die verdecken die Schrauben zum Öffnen des Gehäuses. Beim Blick unter die Haube wird noch mal deutlich, wie massiv die Behausung tatsächlich ist (siehe Bilder). Im Inneren verbirgt sich ein Toshiba M.2 SSD-Modul von Typ RVD400 mit 1 TB. Das kann man auch separat zum Preis von ca. 445 Euro erwerben (Amazon). Allerdings ist es damit allein natürlich nicht getan. Das M.2-Modul steckt auf einem weiteren Board, welches den PCI-Controller und die Thunderbolt-Schnittstelle beherbergt. Und siehe da: Das Kabel ist im Inneren mit einem ganz normalen USB-C-Stecker an der Platine angesteckt und kann somit leicht ersetzt bzw. gegen andere Längen getauscht werden. Voraussetzung ist allerdings, dass der Stecker exakt gleich groß ist, weil es sonst nicht ins Gehäuse passt. Auf diese Weise ist das Kabel bestmöglich zugentlastet und das Gehäuse gut gegen Eindringen von Schmutzt oder Feuchtigkeit geschützt.


Spezielle, kaugummiähnliche Klebestreifen sorgen bei geschlossenem Gehäuse für die Wärmekopplung der Bauteile mit dem Gehäuse. Und das ist auch sehr wichtig, denn unter Last habe ich an der Oberseite Temperaturen von knapp über 40° C gemessen. Im „Leerlauf“ sind es immer noch ca. 30°. Jedenfalls sorgt das Gehäuse mit seinen Kühlrippen offensichtlich für eine sehr effiziente Wärmeableitung, was für eine dauerhaft hohe Übertragungsleistung sehr wichtig ist. Das Fusion arbeitet selbstverständlich absolut geräuschlos.

Linkes Bild: Eine Toshiba RVD400 M.2-SSD mit 1 TB. Rechtes Bild: Die Controller-Platine.


Noch mal zum Thema Kabel: Leider wird das Fusion nur mit der besagter 50 cm Thunderbolt-3-Strippe geliefert. Für den rein mobilen Einsatz ist das sicherlich ausreichend, aber wer das Laufwerk im Büro beispielsweise an einem Desktop-Computer anschließen will, braucht womöglich eine längere Leitung. Es wäre schön, wenn Sonnet bei dem hohen Preis zumindest eine längere Alternative mitliefern würde. Allerdings sind Thunderbolt-3-Kabel ziemlich teuer. Für eine gleichwertige (!) 1-m-Variante muss man ca. 50 bis 80 Euro einkalkulieren. Dabei bitte genau auf die Spezifikationen achten, denn nicht jedes TBT3-Kabel ist für 40 Gbit/s spezifiziert und nicht jedes schafft 100W, was zum Teil auch längenabhängig ist. Zwischenlängen wie 1,5 m sind nur schwer zu finden, ebenso wie größere Längen als 2 m.


Der einfache Aufbau des Fusion-Laufwerks ermöglicht es dem Nutzer, die SSD später vielleicht durch eine mit höherer Kapazität zu ersetzen oder auch im Falle eines Defekts den Austausch selbst vorzunehmen. Das Gehäuse ist jedenfalls für die Ewigkeit gebaut.



Kommentare

applelizzer
applelizzer09.06.18 15:48
Finde ich sehr interessant! Bei einem Festival fallen gerne mal bis zu 200GB für Fotos und Video an. Der Preis ist für Hobbyisten jedoch jenseits von Gut und Böse . Ich hab mir jedoch was eigenes "gebastelt": eine ältere "rugged" von LaCie mit Thunderbolt 1 und USB3 mit einer 512GB SSD pro von Samsung ausgestattet (die war vorher in meinem gestorbenen 15" MacBookPro (2011))
Fazit: Klappt ziemlich gut über den Thunderbolt 2 auf USB-C Adapter am neuen MacBook Pro und laut DiskSpeed Test komme ich lesend auf ca 300MB und schreibend auf ca 290MB.
Preislich bin ich damit zwar auch bei fast 600€, wenn man vom damaligen Neupreis ausgeht, aber so kann ich alles erstmal weiter nutzen.
So gesehen relativiert sich bei der gemessenen Geschwindigkeit der Preis des Sonnet Fusion dramatisch!
Ich denke für zukünftige 4K Videoprojekte drüber nach
+1
mabi09.06.18 17:26
Ich sage es immer wieder: SanDisk Extreme 900! Gibt es bis 2 TB (ich habe die 1TB im Einsatz), RASEND schnell (900 MB/s) und Bus-powered (USB-C). Richtig spitzen Ding und viel billiger, als die Sonnet! Man zahlt aktuell unter 400,-€! Aber sonorman wird sicher erwähnt haben wollen, dasss die Platte "schummelt", indem sie in Wahrheit zwei 500 GB SSDs zu einem RAID0 verbindet (transparent, das bekommt man nicht mit). Den Nachteil erkenne ich nicht und unterm Strich heisst es einfach: sauschnell und günstig!
0
sonorman
sonorman09.06.18 17:49
mabi
Der Nachteil ist, dass sich die Ausfallwahrscheinlichkeit verdoppelt. Geht nur eine der beiden SSDs im RAID 0 kaputt, sind alle Daten weg.
Und natürlich könnte man mit zwei der in der Sonnet verbauten Module ebenfalls ein RAID 0 machen, was die Performance noch mal erheblich steigern würde.

Übrigens: Laut Hersteller soll die Extreme 900 „bis zu 850 MB/s“ schaffen. Und da die Herstellerangaben in der Praxis so gut wie nie erreicht werden, scheint mir Deine Angabe von 900 MB/s recht optimistisch. Außerdem unterscheidest Du nicht zwischen Lesen und Schreiben.

Laut diverser Testberichte kommt die SanDisk realistisch auf knapp 750 MB/s lesen und schreiben. Nicht 900. Das ist gerade beim Lesen nur etwa ein Drittel der Leserate der Sonnet. Und bei nicht sequentiellen Zugriffen sackt die Leistung der SanDisk sehr deutlich ab.

Die Leistung der SanDisk ist ok für den Preis, aber eben nicht State of the Art.
-2
cps09.06.18 18:37
https://barefeats.com/hard229.html
+2
iBert09.06.18 18:47
sonorman
mabi
Der Nachteil ist, dass sich die Ausfallwahrscheinlichkeit verdoppelt. Geht nur eine der beiden SSDs im RAID 0 kaputt, sind alle Daten weg.
Passiert das nicht auch wenn das eine Modul in der Sonnet kaputt geht?
sonorman
Im Artikel heißt es:
Im Inneren verbirgt sich ein Toshiba M.2 SSD-Modul von Typ RVD400 mit 1 TB.......
Im Post heißt es:
Und natürlich könnte man mit zwei der in der Sonnet verbauten Module ebenfalls ein RAID 0 machen, was die Performance noch mal erheblich steigern würde.
Was stimmt denn nun? Habe ich was über -lesen/sehen? Sehe auf dem Sonnetboard keinen 2.Steckplatz. Kann man das erweitern? Sollte dann im Bericht evtl. hervor gehoben werden, da das auch den Preis relativieren würde...

Schönes WE
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
+2
sonorman
sonorman09.06.18 20:01
iBert
Passiert das nicht auch wenn das eine Modul in der Sonnet kaputt geht?
Ja, aber mit 2 SSDs bei RAID 0 ist das Ausfallrisiko höher. Darum geht es.
sonorman
Im Artikel heißt es:
Im Inneren verbirgt sich ein Toshiba M.2 SSD-Modul von Typ RVD400 mit 1 TB.......
Im Post heißt es:
Und natürlich könnte man mit zwei der in der Sonnet verbauten Module ebenfalls ein RAID 0 machen, was die Performance noch mal erheblich steigern würde.

Was stimmt denn nun? Habe ich was über -lesen/sehen? Sehe auf dem Sonnetboard keinen 2.Steckplatz. Kann man das erweitern? Sollte dann im Bericht evtl. hervor gehoben werden, da das auch den Preis relativieren würde...

Schönes WE
Man beachte die Möglichkeitsform und die genaue Formulierung! Es steckt nur ein Modul in der Sonnet. Man KÖNNTE zwei Module von dem Typ, der einzeln in der Sonnet steckt, als RAID 0 verwenden und die Leistung damit nochmals deutlich steigern – aber dann auch mit höherem Ausfallrisiko.
-1
iBert09.06.18 21:24
Das ist ja super.
Dann könnte ich also die 1TB Sonnet durch Zukauf eines zweiten 1TB Modul zu einem 2TB Raid System "aufrüsten". Solltest du unbedingt so in diesem Sonnet-Testbericht erwähnen....
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
0
sonorman
sonorman09.06.18 21:47
iBert
Das ist ja super.
Dann könnte ich also die 1TB Sonnet durch Zukauf eines zweiten 1TB Modul zu einem 2TB Raid System "aufrüsten". Solltest du unbedingt so in diesem Sonnet-Testbericht erwähnen....
Nein, ich glaube, da hast Du mich missverstanden. In dem Gehäuse ist nicht genug Platz und auf dem Controller-Board ist kein zweiter Steckplatz für ein zweites Modul.

Die Bemerkung war rein hypothetisch, um den tatsächlichen Geschwindigkeitsunterschied zu der SanDisk hervorzuheben. War wohl etwas zu abstrakt gedacht.

Was man machen könnte: Zwei Sonnet Fusion kaufen, beide am Mac anstecken und diese dann per Soft-Raid miteinander zu einem RAID 0 kombinieren.
0
pünktchen
pünktchen10.06.18 07:42
genau:
cps
https://barefeats.com/hard229.html
ONE MORE THING: Consider the possibility of a pair of bus-powered PCIe-based flash drives striped across two Thunderbolt 3 controllers. On an iMac Pro, that setup produced 4791 MB/s sequential READ with dual Fusion TB3 Bus-Powered PCIe-based Flash drives!
0
pstrudl
pstrudl10.06.18 10:45
Günstiger und noch schneller ist das Netstor NA611TB3, ein Thunderbolt 3 Gehäuse, dass man mit 2 NVMe SSDs bestücken kann.
Test und Info hier
0
sonorman
sonorman10.06.18 11:06
pstrudl

Darauf läuft's hinaus, wenn man mit heutigen Top-SSDs noch mehr Speed haben will. Interessantes Gerät also.

Große Nachteile: Externes Netzteil und aktiver Mini-Lüfter!! Das macht es mit Laufwerken wie dem Sonnet Fusion nur bedingt vergleichbar.
0
mabi10.06.18 11:08
sonorman
mabi
Der Nachteil ist, dass sich die Ausfallwahrscheinlichkeit verdoppelt. Geht nur eine der beiden SSDs im RAID 0 kaputt, sind alle Daten weg.

Da hast Du recht. Allerdings ist bei jeder SSD ein Backup sowieso zwingend, da recovery viel schwieriger ist als bei einer HDD.
sonorman
Übrigens: Laut Hersteller soll die Extreme 900 „bis zu 850 MB/s“ schaffen. Und da die Herstellerangaben in der Praxis so gut wie nie erreicht werden, scheint mir Deine Angabe von 900 MB/s recht optimistisch. Außerdem unterscheidest Du nicht zwischen Lesen und Schreiben.
Auch da hast Du recht, das war eine etwas sehr pauschale und leicht übertrieben Aussage. Sie ist trotzdem VIEL schneller, als die allermeisten anderen USB3 SSDs und ich konnte bei meinen sehr umprofessionellen Tests auch noch nie so nah an die Herstellerangaben rankommen. Und für den Preis ist das schon mehr als gut.

sonorman
Die Leistung der SanDisk ist ok für den Preis, aber eben nicht State of the Art.
Und schon wieder hast Du Recht! State-of-the-Art scheint ein großes Kriterium bei Dir zu sein, von daher ist die Fusion natürlich super! Der SanDisk aber nur "ok für den Preis" zu attestieren, ist dann aber doch etwas harsch...

Schönen Sonntag noch,
Marco
0
sonorman
sonorman10.06.18 11:18
mabi

Ich will das SanDisk keineswegs schlecht machen. Es kommt letztlich doch immer auf die Einsatzart an, und darauf, wie viel man bereit ist auszugeben. Hier ging es mir ausschließlich um die Performance mit einem Bus-Powered-Drive. Und da ist das Sonnet momentan (wer weiß, wie lange) einfach spitze. Das hat aber nun mal seinen Preis, wie im Bericht ja auch mehrfach angemerkt.

Wer Topleistung braucht/will, muss meistens ordentlich löhnen. Ist im Rennsport genauso. Es bringt nur nichts, das zu relativieren, indem man z.B. sagt, man bekommt für eine halbe Million weniger einen Rennwagen, der fast genauso schnell wie ein Formel-1-Wagen ist. Aber mit "fast so schnell" kann man nicht an der Spitze mitfahren.
+1

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