Test: Sonos PLAY:5 Streaming-Lautsprecher mit "trueplay" Raumeinmessung
Sonos PLAY:5 – trueplayEine Besonderheit und derzeit ein Alleinstellungsmerkmal für Streaminglautsprecher dieser Art ist eine Raumklangkorrektur namens „trueplay“. Der PLAY:5 lässt sich mit einer einfachen Prozedur, die in den Screenshots zuvor auch abgebildet wurde, für die Raumakustik und den Aufstellungsort des Speakers optimieren. Dabei erzeugt der Lautsprecher für ca. 45 Sekunden Referenztöne. Während diese wiedergegeben werden, wandert man mit dem iPad oder iPhone, wie im nachfolgenden Video dargestellt, durch den Raum. Die Software im iPad ermittelt dabei etwaige Dröhnfrequenzen oder zu starke Bedämpfung. Im DSP des Lautsprechers wird eine entsprechende Korrekturkurve angelegt, sodass der PLAY:5 einen möglichst ausgewogenen Frequenzgang im Raum darstellt.
Hier ein Erklärvideo von Sonos (englisch):
Für meinen Test habe ich den PLAY:5 mittig in ca. 3 Metern Abstand vor meinen Hörplatz auf einem soliden HiFi-Rack aufgestellt. Mein Raum selbst ist akustisch relativ neutral und besitzt eine mittlere Bedämpfung. Ein zu stark bedämpfter Raum lässt Lautsprecher zu trocken und mulmig klingen. Zu viel Hall, beispielsweise bei gefliesten Räumen ohne Teppich und Vorhänge, verfälscht den Klang zu stark durch indirekte Schallanteile. Da ich meinen Raum im Laufe der Jahre mit nur wenigen speziellen Akustikelementen klanglich recht gut in den Griff bekommen habe, verwundert es mich nicht, dass die Sonos-Software nach der Einmessung nur geringe Korrekturen vorgenommen hat. Trotzdem ist ein deutlicher Unterschied wahrnehmbar, wenn man Trueplay aus- und wieder einschaltet. Mit trueplay kommen die Höhen des PLAY:5 etwas präsenter und luftiger, während die tiefen Frequenzen ein wenig an Kontur und Druck gewinnen. trueplay leistet hier sehr gute Arbeit. Das Ergebnis mit eingeschalteter Korrektur ist eindeutig überzeugender, wenngleich ich betonen muss, dass die Unterschiede nicht riesig sind. In anderen, akustisch weniger ausgewogenen Räumen, oder bei Aufstellung des Lautsprechers an ungünstigeren Orten, mag das Ergebnis deutlicher ausfallen.
Sie sollten aber bedenken, dass die Korrektursoftware keine Wunder bewirken und nur innerhalb akutisch/physikalischer Grenzen arbeiten kann. Das heißt, wenn der Lautsprecher beispielsweise auf dem Boden hinter einem schweren Sofa aufgestellt wird, ist auch mit trueplay kein wirklich überzeugender Klang mit klaren Höhen und sauberen Bässen zu erwarten. Und natürlich kann die Software auch keine resonierenden Regalelemente oder gar klirrende Gläser in der Vitrine ausblenden. Trotz trueplay empfiehlt sich ein möglichst solider Untergrund, Aufstellung annähernd in Ohrhöhe und eine Ausrichtung auf den Hörer.