Test Sony True Wireless InEars WF-1000XM3 – Luxuriöse AirPods-Alternative inkl. Geräuschunterdrückung
Die WF-1000XM3 in der PraxisNach dem
Zurücksetzen der Ohrhörer, weil meine Testmuster zuvor schon mit einem anderen Device gekoppelt waren, ließen sich die Sonys wie gewohnt problemlos per Bluetooth verbinden. Es geht zwar auch ohne, aber es empfiehlt sich, die Sony Headphones Connect App aus dem App Store herunter zu laden. Darüber lassen sich bestimmte Funktionen wie die Art der Geräuschunterdrückung steuern, die Tasten an den Hörern anders belegen, ein Equalizer hinzuschalten und die Firmware aktualisieren. Wer will kann noch eine weitere Sony-App namens Music Center herunter laden. Diese ermöglicht die Musikwiedergabe aus verschiedenen Quellen. Die Sony Apps sind leider nur für iPhone-Displays optimiert, nicht auch für iPad.
In der Praxis konnten die Sony WF-1000XM3 weitgehend überzeugen. Die Hörer sitzen bei mir – obwohl sie vergleichsweise große Gehäuse besitzen – sehr gut und sicher im Ohr. Sie ließen sich leichter einsetzen und handeln, als die Melomania 1 mit ihren kleineren, runden Gehäusen. Und obwohl keine speziellen Bügel zur Fixierung im Ohr wie bei den 1More TWE vorhanden sind, war der Sitz auch bei starken Bewegungen sehr sicher und zugleich komfortabel. Die Sonys gehören damit zu den In-Ears mit dem besten Tragekomfort, die ich bislang testen konnte. Das muss natürlich nicht für jeden Träger zutreffen, da sich Ohren und Gehörgänge nun mal stark unterscheiden.
Kleines Manko: das Case ist, vor allem im Vergleich mit den Cambridge Audio Melomania 1, so voluminös, dass das Tragen in Hosentaschen doch eher die Ausnahme bleiben wird. Klanglich erfreuen die Sonys dagegen mit einem kraftvollen, tonal sehr ausgeglichen und farbstarken Klang, der die günstigeren Konkurrenten etwas hinter sich lässt und den höheren Preis zusätzlich rechtfertigt. Bässe kommen klar und kräftig, ohne unnötig überbetont und dröhnig zu wirken. Mitten und Höhen sind klar, aber nicht überpräsent, tendenziell eher weich als spitz. Der Auflösung schadet das nicht. Die Sonys sind mit ihrer Klangabstimmung sehr gut für Langzeithörer geeignet.
Die integrierte Geräuschunterdrückungsfunktion kann über die App oder eine der Tasten (sofern entsprechend konfiguriert) manuell auf verschiedene Umgebungssituationen angepasst werden. Zwei Mikrofone – eines nach vorne, eines nach hinten gerichtet – erfassen die Umgebungsgeräusche und der integrierte DSP („HD Geräuschminimierungsprozessor QN1e“) errechnet daraus den entsprechenden Gegenschall. Die Umschaltung auf verschiedene Geräuschsituationen kann aber auch automatisch erfolgen („Adaptive Geräuschsteuerung“), wobei Bewegungen und das Umgebungsgeräusch analysiert werden. Das funktioniert erstaunlich gut. Bei Bedarf kann der Fokus auf Stimmen gelegt werden, um Gesprächen folgen zu können, während die Geräuschunterdrückung aktiv ist. Das lässt dann naturgemäß aber auch andere Geräusche im Mitteltonbereich stärker durch.
In der stärksten Stufe ist die Wirkung beeindruckend hoch. Besonders lobenswert dabei ist, dass sich das typischerweise durch Noise Cancelling einstellende Grundrauschen sehr in Grenzen hält. Wer in sehr leiser Umgebung Musik hört sollte die NC-Funktion aber aus klanglichen Gründen dennoch abschalten.
Bei aktivierter Geräuschunterdrückung halten die Akkus in den Hörern rund sechs Stunden durch. Mit abgeschaltetem NC ca. zwei Stunden länger. Über das Akku Case können die Hörer etwa drei mal nachgeladen werden, womit sich die netzunabhängige Nutzungsdauer auf 24 bis 32 Stunden verlängert.