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Test Soundcast VG7: Mächtiger Bluetooth Outdoor- und Party-Speaker mit Licht und Schatten

Soundcast VG7 in der Praxis

Eine gute Bedienbarkeit ist immer wichtig. In diesem Punkt gibt sich der VG7 keine Blöße. Auf der Oberseite sind ordentlich große und auch gut fühlbare Tasten für sämtliche Funktionen angeordnet: Power, Pairing (kann auch via NFC erfolgen), Lautstärke/Mute, Titelsteuerung, sowie zusätzlich ein Button zur Klangumschaltung zwischen Indoor/Outdoor-Modus, sowie eine weitere Taste, um zwei gleiche Soundcast-Speaker zu einem Stereopaar zu verkoppeln. Ein paar LEDs, von denen in der Regel nur eine ziemlich helle blaue für die Bluetooth-Kopplung zu sehen ist, informieren über den Betriebsstatus, Batteriewarnung etc.


Noch besser wäre es, wenn die Tasten eine Hintergrundbeleuchtung hätten. Entweder permanent je nach Umgebungslicht gedimmt, oder mit Annäherungssensor. Immerhin sind die Tasten des VG7 in schummrigem Licht besser zu unterscheiden, als die der „Nackenrolle“. Und die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Die Lautstärke und Titelsteuerung kann am Gerät erfolgen, oder über das verbundene Smartphone.

Die Kopplung erfolgt nach dem üblichen Schema über Bluetooth 4.2, das hier über acht Speicher für unterschiedliche Quellengeräte verfügt und AAC, aptX und aptX Low Latency unterstützt.

Das Schöne und Unkomplizierte an solchen Bluetooth-Boxen ist, dass jeder sich mal mit seinem Smartphone verbinden und so seine Lieblings-Playlist anbieten kann. Kopplung ist in wenigen Augenblicken möglich. Im Test gab es allerdings einen Teilnehmer, dessen iPhone XR den VG7 partout nicht erkennen wollte. Grund unbekannt. Andere Teilnehmer mit verschiedenen iPhones und Android-Handys hatten keine Schwierigkeiten mit der Verbindungsaufnahme zum VG7.


Aufgrund der Größe des VG7 ergab sich als Aufstellungsort bei dieser Gartenparty letztlich der Terrassenboden neben dem Gartentisch. Niemand wollte den ziemlich großen Speaker direkt vor seiner Nase haben und quasi direkt angebrüllt werden. Dadurch wurden aber naturgemäß nicht alle Anwesenden gleichermaßen beschallt.


Klang mit Verbesserungspotential
Bei einem Lautsprecher dieser Größe und Preisklasse sind die Erwartungen bezüglich des Klangs hoch. Leider kann der VG7 ausgerechnet in diesem wichtigen Kriterium nicht vollends überzeugen.

Die über vier Breitbandchassis in alle Himmelsrichtungen abgestrahlten Mitten und Höhen sind noch ganz annehmbar. Auflösung und Natürlichkeit sind sicherlich nicht auf dem Niveau preislich vergleichbarer HiFi-Lautsprecher, aber durchaus anspringend und spritzig.

Was aber nicht nur mir als anspruchsvollem Audiophilen viel mehr aufgestoßen ist, sind die ziemlich rumpeligen Bässe. Was bei gemäßigten Pegeln zur Ambientebeschallung noch in Ordnung geht, entwickelt sich mit zunehmender Lautstärke zu einem sehr lästigen Dröhnen, das einerseits den Bass zu fett erscheinen lässt, ihn andererseits aber auch sehr unsauber macht. Das Problem wird noch verschärft, wenn der VG7 nahe einer Wand oder gar in einer Ecke aufgestellt werden soll. Möglichst freie Aufstellung ist klar zu bevorzugen.

Die in vier Richtungen abstrahlenden Breitbandchassis erzeugen zwar eine recht gleichmäßige Abstrahlung in alle Richtungen, aber eine bessere Stereoabbildung resultiert daraus natürlich nicht. In diesem Punkt ist aber kein mit bekannter Party-Speaker eine besondere Leuchte. Darauf kommt es in der Regel auch nicht so sehr an.

Der VG7 verfügt über zwei umschaltbare Klangabstimmungen: eine für drinnen, die andere für draußen. Der Unterschied zwischen den Beiden ist aber sehr gering und äußert sich hauptsächlich in einer noch stärkeren Bassanhebung im Outdoor-Modus. Kombiniert mit dem unerwartet unsauberen Bass ging das nach einheitlicher Meinung aller Beteiligten eindeutig zu weit und wir beließen es in der Einstellung für Innenräume. Doch auch in dieser Abstimmung konnte sich die große und schwere VG7 nicht wirklich in der Bassqualität von einer deutlich günstigeren JBL Xtreme absetzen. – Sehr schade.

Die Akkuleistung erwies sich hingegen als absolut adäquat. Mit zunächst niedrigem Pegel (Lautstärke und Alkohol) und später steigender Partylaune und Lautstärke hielt der Soundcast problemlos den Abend ab ca. 20 Uhr bis in die frühen Morgenstunden durch.


Fazit
Licht und Schatten, heißt es in der Überschrift. Und das mit ziemlich harten Kontrasten, wenn es um die Leistung des Soundcast VG7 geht. Während der Bluetooth-Outdoor-Party-Lautsprecher in Sachen Verarbeitung, Bedienung, Akkuleistung/-Austauschbarkeit, Robustheit und Maximalpegel durchaus überzeugt, verspielt er doch eine eindeutige Empfehlung. Der vergleichsweise hohe Preis, gepaart mit dem die Erwartungen nicht erfüllenden Klang – vor allem im Bass –, verhageln den Amerikanern von Soundcast die Bilanz.

Hinzu kommt das enorme Gewicht und die Größe dieses Modells. Ganz ehrlich? Den VG7 würde ich sicher nicht mit an den Strand schleppen wollen. Im Wohnmobil oder mal im Kofferraum zur nächsten Party mitnehmen geht in Ordnung, aber wohl kaum der Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln, zusammen mit dem anderen Strand- bzw. Freizeitgepäck. Dafür sind deutlich kleinere Modelle angesagt, wie der Soundcast VG1 oder 3, deren klangliche Eigenschaften ich aber nicht kenne.

Unter dem Strich: Für über 200 Euro weniger liefert eine JBL Boombox 2 eindeutig mehr Partyspaß und das weitaus bessere Preis/Leistungsverhältnis. – Sorry Soundcast.



Plus/Minus Soundcast VG7
+ hohe Pegelreserven
+ gute Bedienung
+ ordentliche Akkuleistung
+ Akku leicht austauschbar
+ kann als Powerbank genutzt werden
+ sehr robust und Wasserfest

– dröhniger Bass
– sehr groß und schwer
– Preis


Disclaimer: Das Produkt wurde von dem Hersteller leihweise für einen begrenzten Testzeitraum zur Verfügung gestellt. MTN oder der Autor haben vom Hersteller keine Vergütung für diesen Testbericht erhalten. Der Hersteller schaltet aktuell auch keine Werbung auf MTN. Dieser Bericht spiegelt ausschließlich die persönliche Einschätzung des Autors wieder. Es handelt sich bei diesem Beitrag nicht um Werbung.

Kommentare

joerchtee25.07.20 08:47
Mal ganz davon abgesehen das ich den speaker gut finde,
wie schön waren doch die Zeiten als man im Schwimmbad in aller ruhe einfach nur dort liegen konnte, ohne furchtbare Musik anderer über sich ergehen lassen zu müssen!
+25
nicht ich
nicht ich25.07.20 09:25
In der Preis- und Gewichtsklasse liegt (lag) ja auch der iPod Hi-Fi. Zwar nicht ganz so Strand-Outdoor-tauglich, aber ich habe bis heute keinen anderen tragbaren Lautsprecher erlebt, der an die Klangqualität vom iPod Hi-Fi herankommt.
+2
Calibrator25.07.20 09:39
Das Beste an den Dingern ist die kulturelle Vielfalt, die derlei Gerätschaften zu vermitteln mögen. So genießt man bajuwarische Blasmusik, gleich daneben Technobums, etwas weiter hinten spielt Bach und die Gruppe vom Tanzkurs übt Rumba und Salsa.
Im Gegenzug statte ich unsere Enkel nun immer mit Tröten, Trommeln, Klingeln und "Hex-Hex" aus . Einzig die kleine Hausband 3 Häuser weiter macht ihre Musik selbst und Geigenübungen runden das Ganze melodisch ab. Neuerdings hat der mittelältere Herr von gegenüber auf seiner Chopper eine Soundanlage installiert - so quasi für den "Second Wind". Vermutlich kann er das Geklapper der Harley nicht mehr ertragen.
Mir selbst macht all das schon lange nichts mehr aus. Ich setze meine dicken ANC-Kopfpolster auf und höre in adäquater Lautstärke die Helene - man sieht mir den Genuss an - ich wippe ganz leicht mit der Fußspitze, ein entspannt verzücktes Lächeln im Gesicht.
+4
nohow
nohow25.07.20 09:46
Leider fällt das Ganze für mich unter die Rubrik: ich mache den Krach und die Musik die ich mag, wer es nicht aushält soll einfach den Platz wechseln.
Und nicht nur im Schwimmbad nerven die Krachverbreiterer.
Sonormann: vor lauter technikbegeisterung wären mir Hinweise in dieser Richtung willkommen gewesen. Ansonsten: schöner Test.
+6
nane
nane25.07.20 10:19
Zum Glück für Fauna, Flora und viele Menschen ist das Ding sauteuer und wird daher wohl nur für eine ziemlich überschaubare Yuppie-Zielgruppe in Betracht kommen.

Der grösste Vorteil der ganzen Brüll-Kisten ist deren meist ziemlich begrenzter Akku. Nach ein paar Stunden "Nervensägen" sind entweder die Telefone oder die Brüll-Kisten leer.

Alles hat auch seine Vorteile
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+3
Calibrator25.07.20 10:43
Echte Profis haben natürlich einen alten Notstromgenerator dabei
+1
sonorman
sonorman25.07.20 10:46
nohow

Es kann nicht meine Aufgabe sein, mit dem erhobenen Zeigefinger auf unangemessene Verwendung solcher Lautsprecher hinzuweisen. Die gesellschaftliche Eigenverantwortung sollte das regeln. Wenn die in bestimmten Fällen versagt, müssen etwa Schwimmbadbetreiber oder die öffentliche Hand geltende Regeln durchsetzen.

Übrigens gab es schon in den Siebziger/Achtzigerjahren Ghettoblaster, mit denen gewisse rücksichtslose Elemente den Strand, den Park oder die City terrorisiert haben. Das ist kein Phänomen moderner Bluetooth-Lautsprecher.

nane
Der Akku hält bei den Dingern länger, als Du denkst. Siehe Text. Und dabei gibt es sogar welche mit noch viel mehr Ausdauer.

Davon abgesehen: Es ist ja nicht so, das wirkliche JEDER mit so einer Kiste diese ständig und rücksichtslos in unverantwortliche Lautstärke nutzt.
+2
z3r025.07.20 10:51
Carlsberg...

Aber nette Box!
Mir aber zu teuer, für das gebotene.
Für Beschallung zur Gartenparty reicht meine Bose Sound Link Mini völlig aus.

Allerdings finde ich den einfach zu wechselnden Akku hervorragend!
Da könnte sich so mancher Hersteller eine Scheibe abschneiden.

Vor allem ein Akku im HomePod wäre super, dann bräuchte ich keine Bose mehr.
+1
nane
nane25.07.20 10:59
sonorman
Ja - na klar, nicht alle sind "immer" rücksichtslos. Und auch wir "Spiesser" wollen nicht immer nur überall "Ruhe". Das geht also schon in Ordnung

Calibrator
Ja - selbst vor 14 Tagen auf der Donau-Insel in Wien erlebt. Das Aggregat hat auf einer Party, neben unzähligen Lampen, auch den Grill, die Kühlschränke(!!) und die Beschallung mit Energie versorgt. Das waren wohl wirklich "Profis"
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
0
nohow
nohow25.07.20 15:00
sonorman
Es kann nicht meine Aufgabe sein, mit dem erhobenen Zeigefinger auf unangemessene Verwendung solcher Lautsprecher hinzuweisen
..sagt ja auch keiner. Meine Erfahrungen "live" und als Beobachter gehen aber dennoch in die von mir genannten Lärmbelästigungen.
+3
Epos13925.07.20 15:43
Mich würde mal der Vergleich zu einem Teufel Rockster interessieren, preislich liegen die ja nicht soweit auseinander.
0
Mr. Weisenheimer25.07.20 15:47
Warum müssen hier zwei JBL-Boxen als Vergleich herhalten, die ganz anders gebaut sind? Ich finde da wäre ein Vergleich mit dem Angebot an Bluetooth-Boxen der Firma Teufel angebrachter gewesen: Teufel Rockster Air oder Rockster XL z.B.
+1
ilig
ilig25.07.20 15:51
Während der Bluetooth-Outdoor-Party-Lautsprecher in Sachen Verarbeitung, Bedienung, Akkuleistung/-Austauschbarkeit, Robustheit und Maximalpegel durchaus überzeugt…
Was nutzen mir diese Eigenschaften wenn der Klang nichts taugt? Der Klang ist ja wohl das Hauptkriterium – es sei denn, es geht nur um die Lautstärke.
+1
seekFFM25.07.20 15:54
Das Gute daran: der Henkel zum in den Pool werfen im Schwimmbad ☝️😑
+3
sonorman
sonorman25.07.20 15:54
Mr. Weisenheimer
Warum müssen hier zwei JBL-Boxen als Vergleich herhalten, …
Weil die vorhanden waren. Die von Teufel leider nicht.
0
sonorman
sonorman25.07.20 15:58
ilig
Während der Bluetooth-Outdoor-Party-Lautsprecher in Sachen Verarbeitung, Bedienung, Akkuleistung/-Austauschbarkeit, Robustheit und Maximalpegel durchaus überzeugt…
Was nutzen mir diese Eigenschaften wenn der Klang nichts taugt? Der Klang ist ja wohl das Hauptkriterium – es sei denn, es geht nur um die Lautstärke.
Soll ich die positiven Eigenschaften deswegen verschweigen?
0
ilig
ilig25.07.20 17:27
sonorman
Soll ich die positiven Eigenschaften deswegen verschweigen?
Nein. Ich hätte es der Sache wegen anders formuliert. Das hat ja mit Licht und Schatten nichts zu tun. Bei einem Lautsprechertest ist für mich der Klang das herausragende Kriterium bei der Bewertung. Also anders formuliert – der Klang im Mittel- und Hochtonbereich kann nicht wirklich überzeugen, der Bassbereich fällt noch nochmals schlechter aus.
Trotz guter Verarbeitung, Bedienung, Akkuleistung/-Austauschbarkeit, Robustheit und kräftigem Maximalpegel gelingt es Soundcast bei der VG7 nicht eine überzeugende Klanqualität zu liefern.
0
silversurfer2225.07.20 22:38
nicht ich
In der Preis- und Gewichtsklasse liegt (lag) ja auch der iPod Hi-Fi. Zwar nicht ganz so Strand-Outdoor-tauglich, aber ich habe bis heute keinen anderen tragbaren Lautsprecher erlebt, der an die Klangqualität vom iPod Hi-Fi herankommt.

steht hier immer noch in fast neuwertig herum und wird regelmäßig genutzt
+1
mat6325.07.20 22:58
Nun, wer's braucht. Gibt ja auch Leute, die mit Stöpseln im Ohr alles draußen ausblenden. Ich höre lieber auf das, was die Natur so hergibt. Meeresrauschen, Waldgeräusche auf einer Lichtung … meine fünf Sinne draußen freiwillig reduzieren? Nie und nimmer. Aber bitte … solange es mich nicht stört.
+4
aquacosxx
aquacosxx26.07.20 00:21
mat63

gehen sie weiter. hier gibt es nichts zu sehen.
-3

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