Vorstellung RS520: Display, Technik und FunktionenWhat the Front…?Abgesehen von den vier Tasten an der Oberseite (und denen auf der Fernbedienung) gibt es keine Hard-Buttons am RS520. Das 12,6“ große Multi-Touch-Display ist die Show und übernimmt sämtlich Bedienfunktionen. Dafür bietet es 16,7 Mio. Farben mit Full-HD-Auflösung in der Breite (1920 Pixel) und 515 Pixel vertikal. Der Screen ist auch bei hellem Tageslicht und aus großen Winkeln gut erkennbar. Ein ähnlich großes und gutes Display findet sich in keinem anderen mir bekannten Audio-Gerät.
Außen hui, innen erst rechtWie oben schon erläutert, verschmilzt der RS520 teilweise Technologien, die Rose für andere seiner Komponenten entwickelt hat. Dazu gehört der integrierte Stereo-Endverstärker, der wie beim fast 7.000 Euro teuren RA180 Vollverstärker mit so genannten GaN-FETs arbeitet.
GaN-FETs sind eine relativ neue Entwicklung und werden auch in modernen Ladegeräten eingesetzt. Für Verstärker bieten sie den Vorteil einer deutlich schnelleren, kürzeren Ansprechzeit. Nicht nur eine bessere Leistungsausbeute, sondern auch höhere Dynamik und verbesserte Präzision, sowie eine erweiterte Bandbreite sind das Resultat. HiFi Rose veranschaulicht den GaN-Vorteil auf seiner Webseite mit folgender Grafik:
Silizium vs. Gallium-Nitrid Feldeffekt-Transistoren: Weniger „Totzeit“ und damit höhere Linearität dank GaN. Aktuell gibt es nur sehr wenige Verstärker mit GaN-FETs.
An Leistung mangelt es dem RS520 ebenfalls nicht. Satte 250 W RMS an 8 und 4 Ohm pro Kanal stehen zur Verfügung. Reichlich Power für ein so kompaktes Gerät. Selbst der für seine Klasse als sehr kräftig einzustufende Cambridge Audio EVO 150 (
Testbericht) liefert „nur“ 150 W pro Kanal.
Hinter dem ES9038PRO DAC – einer der Besten heute verfügbaren DAC-Chips – kommen diskrete und von Rose selbst entwickelte Op-Amps für die Strom/Spannungs-Wandlung zum Einsatz. Die eigentliche Endstufe bezeichnet Rose als Class-AD. Es handelt sich dabei um eine spezielle Variante Schaltverstärker, die hohe Effizienz und „analogen“ Klang bei zugleich hoher Ausgangsleistung bieten soll.
Dank einer speziellen Technik namens PFC (Power Factor Correction) in einem kleinen Vielbeiner beziffert Rose die Leistungseffizienz der Endstufen mit 95%. Mittels PFC kommt die Elektronik mit Spannungen zwischen 80 und 265 V klar, soll keine Probleme mit Spannungsschwankungen haben und praktisch rauschfrei sein. Die einzelnen Baugruppen (Netzteil, Mainboard, analoge und digitale Audio-Sektionen) sind streng voneinander isoliert, was den Störgrund weiter senkt.
Der Hauptprozessor verarbeitet das RoseOS (Betriebssystem). Dieses setzt auf Android auf, womit der Rose in Sachen Zukunftssicherheit sehr gut gerüstet sein dürfte. – Soweit das in der Softwarewelt geht. Die zwei Grafikkerne der CPU kümmern sich sowohl um das interne Display, als auch um die via HDMI auf TV-Geräten dargestellten Inhalte.
Der ES9038PRO DAC verarbeitet Samplingraten bis 768 kHz PCM und DSD512 und unterstützt MQA als Full/Core-Decoder.
Funktionen und MusikdiensteDie Liste der Wiedergabemöglichkeiten des Rose ist lang und beinhaltet auch eine Überraschung: Er ist einer der ganz wenigen Streamer, die Apple Musik direkt unterstützen. Also ohne den Umweg über AirPlay (was er natürlich auch beherrscht). Außerdem bietet der RS520 Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Bugs, ROSE Tube, Rose Radio, Rose Podcasts und natürlich Internet Radio. Seit dieser Woche ist der RS520 auch Roon Ready. Videoinhalte kann er über YouTube, Rose Tube und Tidal in 4K wiedergeben.
Es ist ein geschickter Schachzug von Rose, auf Android als Betriebssystem zu setzen. Es handelt sich in den Rose-Streamern um eine ganz speziell für den Zweck angepasste Version. Nutzer des RS520 (und der anderen Rose-Streamer) sind nicht gezwungen, sich einen Google-Account anzulegen oder sich sonstwo anzumelden. Außer natürlich bei den Streamingdiensten, die genutzt werden. Der Rose funktioniert aber auch offline ganz ausgezeichnet.
Lokal gespeicherte Musik kann über ein verbundenes NAS, eine in dem Slot an der Unterseite eingebaute HDD/SSD, oder über einen per USB angeschlossenen Massenspeicher wiedergegeben werden. Im Hauptmenü finden Nutzer auch eine App, um CDs über ein per USB angeschlossenes CD-Datenlaufwerk abzuspielen oder zu rippen.