Was ist eine Streaming-Bridge und wozu brauche ich das (oder auch nicht)?Zunächst kurz ein paar Begriffserläuterungen: Mit Streaming ist die Übertragung von digitalen Media-Datenströmen (Musik und Film) über Netzwerke gemeint. „Netzwerk“ wiederum meint sowohl das Internet, als auch lokale Netze, wie das LAN/WLAN daheim.
Ein „Streamer“ ist ein Gerät, um solche Datenströme zu Transportieren, ggf. zu konvertieren und in bestmöglicher Form an einen DAC (Digital-Analog-Wandler) zu übergeben.
„Streamer“ kann als Oberbegriff angesehen werden. Es gibt (grob eingeteilt) Streaming-Server, Streaming-Bridges, Streaming-Player, Streaming-Verstärker. Unser Testkandidat ist eine Bridge und kann am ehesten mit einem CD-Laufwerk verglichen werden. Also ein reines Abspielgerät
ohne eigenen DAC. Eine Streaming-Bridge schlägt, wie der Name schon sagt, die Brücke zwischen digitalen Musikquellen (Streamingdienste, NAS, Festplatte etc.) und einem DAC.
Streaming-Bridges ermöglichen die direkte Verarbeitung der digitalen Musik, ohne dafür ein Computer-Device wie einen Mac oder iPhones/iPads zu benötigen. Ok, in diesem Fall nicht ganz, denn ein Computer oder iDevice wird dennoch benötigt, aber nur als „Fernsteuerung“. Der iFi Audio ZEN Stream ist selbst ein kleiner Linux-Computer, der rein auf die Verarbeitung von Musikdaten spezialisiert ist. In seinem Inneren steckt ein 64 Bit Quad-Core ARM Cortex Prozessor.
Das Innenleben des ZEN Stream. (Foto: iFi Audio)Per LAN-Kabel oder drahtlos per WLAN ist der ZEN Stream in der Lage, Verbindung mit dem Internet und verschiedenen Musik-Streamingdiensten aufzunehmen. Außerdem kann die Bridge Musik wiedergeben, die im lokalen Netzwerk gespeichert ist (z. B. auf einem NAS) oder von Festplatten oder Speichersticks, die per USB direkt an ihn angeschlossen werden.
Der ZEN Stream ersetzt in einer digitalen Wiedergabekette den Mac/PC oder iDevices im Signalweg. Hier ein Diagramm zum besseren Verständnis:
Der Einsatz einer Streaming Bridge wie dieser bietet ein paar wesentliche Vorteile:1. Der Computer (Mac/PC) muss nicht ständig laufen. Diese verbrauchen auch relativ viel Strom für Dinge, die bei reiner Musikwiedergabe gar nicht benötigt werden. Den Mac/PC als „Musikspieler“ einzusetzen, ist quasi Leistungs-Overkill. So wie mit dem Hubschrauber Brötchen vom Bäcker zu holen.
2. Auch aus klanglicher Sicht ist dieser Leistungs-Overkill kontraproduktiv. Zahlreiche Hintergrundprozesse, die für die Musikwiedergabe nicht nötig sind, sich aber nicht ohne weiteres beenden lassen, sorgen für erhöhten Jitter – den Feind der digitalen Musikwiedergabe. Im ZEN Stream laufen nur Prozesse, die auch wirklich benötigt werden. Dazu später noch mehr.
3. Eine Streaming Bridge kann genutzt werden, um bereits vorhandene HiFi-Anlagen oder Aktivlautsprecher streamingfähig zu machen. Es stellt eine relativ einfache – und in diesem Fall auch vergleichsweise günstige – Möglichkeit zur Aufrüstung dar.
4. Mit einer solchen Bridge kann auch auf relativ kostengünstige Weise ein streamingfähiges Multi-Room-System aufgebaut werden.
Im Umkehrschluss – Folgende Nutzer benötigen keine Streaming Bridge:
1. Wer kein Problem damit hat stets seinen Mac als Musiklieferant zu benutzen.
2. Wem die möglichen klanglichen Vorteile egal sind.
3. Wer bereits eine streamingfähige Anlage besitzt.
4. Wem Bluetooth vom iPhone/iPad mit einem passenden Bluetooth-Player ausreicht.
5. Wer lieber auf höher integrierte Lösungen wie einen Streaming-Vollverstärker wie den
Cambridge Audio EVO oder
Lyngdorf TDAI 1120 setzen will.