Test Streaminglautsprecher KEF LS50 Wireless II mit Subwoofer KC62 – Ein traumhaftes Gespann
Im Jahr 2012 erschienen die ersten KEF-Lautsprecher mit dem Namen LS50 in Anlehnung an das 50-jährige Firmenjubiläum. Die passiven kleinen Speaker mit koaxialem "Uni-Q"-Chassis wurden zu einem der beliebtesten und meistverkauften Kompaktlautsprecher für Musikfreunde mit hohem Klanganspruch. Der Paarpreis von rund 1.000 Euro war für ihre klanglichen Fähigkeiten fast schon als Schnäppchen anzusehen.
Sieben Jahre später baute KEF das Konzept zu einem Aktivsystem mit Streamingfahigkeiten aus. Die LS50 Wireless waren geboren. – Und wurden abermals zu einem Kassenschlager. Mehr noch: In ihrer (Preis-) Klasse gelten die LS50 Wireless als fast konkurrenzlos. Zwar gibt es inzwischen von vielen Herstellern ähnlich positionierte Aktiv-Kompaktboxen, doch die KEF gelten nach wie vor als eine Art Maßstab, an dem sich andere Messen müssen.
Mit den
LS50 Wireless II will KEF nun einige kleine Schwachpunkte der ersten Generation ausbügeln und sie dank des eingesetzten Meta-Materials (siehe weiter unten) klanglich noch ein Stück weiter nach vorne bringen. Ergänzt um den hier vorgestellten Mini-Subwoofer KEF KC62 lässt sich zudem der bei Kompaktboxen naturgemäß limitierte Bassbereich deutlich aufpeppen. Ob und wie gut das funktioniert, habe ich ausführlich testen können.
KompaktBezeichnung | | LS50 Wireless II |
Art | | Streaming-Lautsprecher |
Die LS50 Wireless II kurz vorgestelltAn den Grundfesten der LS50 Wireless II (im Weiteren kurz WII genannt) hat KEF seit den ersten passiven LS50 kaum gerüttelt. In einem kompakten und gezielt resonanzberuhigtem Gehäuse mit stark gebogener Front steckt lediglich ein Chassis mit koaxialem Aufbau. Ein Tief-/Mitteltöner mit im Zentrum untergebrachtem Kalottenhochtöner kümmert sich um den gesamten Frequenzbereich.
Dank Aktivtechnik mit DSP-Bassentzerrung wird ein Frequenzbereich von 45 Hz – 28 kHz (± 3dB) abgedeckt. Damit reicht die aktive LS50 deutlich tiefer in den Basskeller, als ihr passives Pendant (die als LS50 Meta nach wie vor zu haben ist).
Als streamingfähiges Aktiv-Pärchen gelten die WII als All-In-One-Lautsprecher. Heißt, es werden keine zusätzlichen Komponenten wie Verstärker zum Betrieb benötigt. Die gesamte Quellenverwaltung und Endstufenelektronik steckt bereits in den Boxen. Die in einen Haupt- (Master) und Sekundärlautsprecher (Slave) aufgeteilte Technik bietet pro Box eine Gesamtleistung von 380 Watt (280 für Tief-/Mittelton in Class-D und 100W Class A/B für Hochton). Als Quellen werden Streamingdienste und lokales Netzwerksreaming unterstützt. Dazu können lokale Quellen wie TV, CD-Player, Spielekonsole u.s.w. an dafür vorhandenen digitalen und analogen Buchsen angeschlossen werden.
Die Hauptunterschiede zu den Vorgängern kurz aufgelistet: Neue Uni-Q-Treiber mit Metamaterial (siehe Video unten und
diesen Artikel), verbesserte Endstufen mit mehr Leistung, eine optionale Kabelverbindung für Master und Slave, neue Streamingplattform mit verbesserter Unterstützung für Dienste und Protokolle – und eine vereinheitlichte App. Statt wie zuvor eine App für Verbindungseinstellungen und eine für Streaming und Steuerung wird jetzt nur noch KEF Connect benötigt, die kostenlos für iOS und Android verfügbar ist. Das Angebot an Online-Streamingdiensten wurde stark erweitert. Neben Tidal, Spotify und QQ Music stehen nun zehn Dienste zur Auswahl. Darunter auch Podcasts und auch Apple Music wird unterstützt. Für Netzwerk sind die WII natürlich UPnP/DLNA-fähig und seit kurzem sind sie (endlich) auch Roon Ready. Weitere Streamingmöglichkeiten sind per Chromecast und Apple AirPlay 2, sowie mittels Bluetooth-Direktverbindung vorhanden. Auch Multiroom-Support ist jetzt gegeben.
Weitere Neuerungen sind die Unterstützung für PCM-Samplingraten bis 384kHz/24bit, sowie DSD256. Davon sind aber maximal 192kHz PCM (ohne Downsampling) nutzbar und die auch nur, wenn die Kabelverbindung zwischen Master und Slave genutzt wird. Bei Funkverbindung zum Slave liegt die Obergrenze bei 96kHz. Auch Das „Ende-zu-Ende-Protokoll“ MQA beherrschen die Speaker.
Äußerlich findet die Evolution auf der Rückseite sichtbaren Ausdruck. Der USB-Anschluss ist weggefallen. Wer eine Verbindung mit dem Mac/PC herstellen will, kann dazu LAN oder WLAN nutzen. Hinzugekommen ist dafür ein HDMI eARC Port für den Anschluss an Fernseher.
Blick auf die Rückseite des Masterlautsprechers (links) und des Slave.