Test Streaminglautsprecher KEF LS50 Wireless II mit Subwoofer KC62 – Ein traumhaftes Gespann
LS50 Wireless II und KC62 in der PraxisZunächst müssen wir mal kurz eine Sache klarstellen: Mit "Wireless" (also Drahtlos) im Namenszusatz verspricht KEF etwas zu viel. Das bezieht sich lediglich auf die Fähigkeit der Lautsprecher, Musik drahtlos über WLAN zu empfangen und wahlweise mittels eines proprietären Funkstandards an den Slave-Speaker weiter zu senden. Tatsächlich sind aber immer Kabel im Spiel. Und zwar je nach Konfiguration nicht gerade wenige.
In Kurzform: Das absolute Kabelminimum liegt bei Zwei: Je ein Netzkabel für Master und Slave-Speaker. Das Maximum mit diversen lokal angeschlossenen Quellen, Subwoofer und LAN-Verbindungen liegt nach meiner Zählung bei neun Kabeln. Und die Müssen mehr oder weniger quer durch den Raum verlegt werden. Die Meisten zum Master, einige weitere zum Slave und zum Subwoofer.
Zum Vergleich: Mit einem All-In-One Streamingverstärker (z. B.
Lyngdorf TDAI-1120) und Passivlautsprechern ist der Kabelaufwand auch nicht größer und die Verlegung meist sehr viel unauffälliger möglich. Darum setzen einige direkte Konkurrenten der LS50 Wireless, wie beispielsweise Q Acoustics mit den
Q Active 200, auf eine Hub-basierte Anschlusslösung. Eine kleine zentrale „Sammelstelle“ für alle Kabel mit anschließender Funkübertragung zu den Lautsprechern. Demgegenüber sind richtige Kabelverbindungen zu den Boxen verbindungstechnisch aber noch immer die sicherste und hochwertigste Lösung. Der Kunde hat die Qual der Wahl.
Installation und EinrichtungDas Setup der WII mit der neuen, vereinheitlichten KEF Connect App geht einfach von der Hand. Lautsprecher möglichst im Stereodreieck zum Haupthörplatz ausrichten und wenn es irgendwie machbar ist auf soliden Standfüßen platzieren. Ansonsten verschenkt man viel Klangqualität. Dann die Netzkabel dran und in der App den Anweisungen folgen.
In der Grundkonfiguration verbinden sich Master und Slave automatisch per Funk. Der Kabelmodus, den ich trotz der zusätzlichen Strippe dringend empfehlen möchte, kann in den Einstellungen der App aktiviert werden. Bei Funkverbindung verlor der Slave gelegentlich (selten!) das Signal und verstummte für einige Sekunden. Außerdem dauert es nach dem Einschalten bei Funkverbindung ein paar Sekunden, bis der Slave erwacht. Mit Kabel ist die Verbindung zuverlässig und der Slave schneller einsatzbereit.
Für WLAN wird sowohl das 2,4- als auch das 5-GHz-Band unterstützt. In meinen Räumen, bei kaum 5 Metern Luftlinie zum Router, erwies sich das 5-GHz-Band als sehr unzuverlässig. Im 2,4-GHz-Band funktionierte es problemlos. Noch sicherer ist die LAN-Verbindung.
Die neue Connect App ist sehr übersichtlich und bietet Schnellzugriff auf die Eingänge, Musikdienste und Radiostationen/Podcasts. Grundlegende Steuerungen können zudem über die mitgelieferte aber plastikmäßige Infrarot-Fernbedienung und Sensortasten an der Oberseite des Master-Speakers erfolgen.
Online-Dienste wie Qobuz oder Spotify können innerhalb der Connect App bedient werden. Man muss nicht zwingend in die Original-Apps wechseln, aber die Möglichkeiten in der Connect-App sind demgegenüber eingeschränkter. Außerdem dient die Connect App zur Systemkonfiguration.
Hier ein paar Screenshots: