Test Swarovski Optic AX Visio: Die Zukunft der Naturbeobachtung per Fernglas mit KI?
Swarovski AX Visio – Die Special FeaturesDen optischen Kern des AX Visio hat Swarovski um eine Menge technischer Features ergänzt, die es so noch nie zuvor gegeben hat. Beginnen würde ich gerne mit dem Buzzword „KI“, doch dazu müssen erst mal ein paar andere technische Elemente des AX Visio erläutert werden.
Der am ehesten sichtbare Teil davon ist ein drittes Objektiv, das ähnlich wie ein Zielfernrohr oben zwischen den beiden Okularen montiert wurde. In diesem Tubus mit etwa 33 mm Durchmesser steckt ein Objektiv, an dessen Ende ein digitaler Bildsensor mit 13 MP (4208x3120 px) sitzt. Also im Prinzip eine huckepack montierte Digitalkamera.
Des Weiteren hat der Hersteller im rechten Okular-Tubus eine Art Head Up Display (HUD) implementiert. Dieses kann Informationen in den optischen Pfad projizieren. Dazu gehören u. a. ein Kompass, Neigungsmesser, Fokussierhilfen und Textinformationen. Das HUD ist monochrom und zeigt die Infos in roter Farbe an. Auch GPS ist an Bord, wobei Positionsdaten aber nicht im HUD angezeigt sondern nur in die Metadaten von Fotos geschrieben werden, die ausschließlich als JPG gespeichert werden.
Das Ganze wird ergänzt um einen nicht wechsel- / erweiterbaren 32 GB Speicher (wovon nur rund 12-13 GB für Fotos nutzbar sind), sowie Bluetooth zur Kopplung mit einem Smart-Device und WLAN zur Bildübertragung. Das AX Visio kann Daten mit der zugehörigen App namens SO Outdoor von Swarovski Optik (iOS und Android) austauschen. Neben der Übertragung von Fotos (dazu später mehr) kann das AX Visio über die App auch ein Livebild anzeigen. Auch Videos können aufgenommen werden (max 1080p). Hier ein paar Screenshots aus der App:
Dort wo beim Zeiss das Rad zum Dioptrienausgleich sitzt, also ein Stuck hinter dem Fokusrad, hat Swarovski ein Modus-Wahlrad implementiert. Darüber lassen sich verschiedene Funktionen bzw. „Apps“ aufrufen. Beispielsweise den bereits erwähnten Kompass und Neigungsmesser, der über das HUD eingeblendet werden kann. Mit zusätzlichen Apps (siehe Screenshots oben) können weitere Erkennungsfunktionen geladen werden, wie etwa für Schmetterlinge oder Libellen. Extra-Apps lassen sich auf den beiden Custom-Positionen des Modus-Wahlrades speichern.
Die internen Sensoren nutzt Swarovski für ein cleveres Bonus-Feature. Im Modus „Entdeckungen teilen“ kann ein Objekt mittels Tastendruck markiert werden. Gibt man das Fernglas nun an eine zweite Person weiter, sieht diese im Sucher Richtungspfeile, die anzeigen, in welche Richtung/Höhe das Fernglas bewegt werden muss, um das markierte Objekt zu sehen. Das funktioniert richtig gut.
Ein weiterer Modus aktiviert die Kamera. Eine der drei Tasten rechts auf der Brücke dient als Auslöser. Wie bei einer normalen Kamera kann durch leichtes Antippen die Belichtungsmessung und Fokussierung gestartet werden. Drückt man die Taste ganz durch, wird ein Foto geschossen. Doch hier enden die Gemeinsamkeiten mit üblichen Digitalkameras. Mehr dazu im Praxisteil.
Last but not least gibt es zwei Modi zur Tiererkennung. Einer für Vögel, der Andere für Säugetiere. Hier kommen die KI-Funktionen des AX Visio ins Spiel. Wie das genau funktioniert (und wie gut oder schlecht), erläutere ich ebenfalls im folgenden Praxisteil.
Hier ein kurzes Video vom Hersteller: