Test: Violectric HPA V280 symmetrischer Kopfhörerverstärker – Einer für Alle
Violectric HPA V280: FazitEinen technisch so solide gebauten und gut durchdachten Kopfhörerverstärker findet man nicht an jeder Ecke. Und auch klanglich wird der Violectric HPA V280 seinem Anspruch und Preis vollauf gerecht. Die geforderten 1.400 Euro für den V280 (3% Skonto bei Vorkasse) gehen bei dem gebotenen technischen Aufwand, verglichen mit konkurrierenden Angeboten und nicht zuletzt aufgrund des Klangs und der Praxistauglichkeit voll in Ordnung.
Allerdings würde ich persönlich das Gerät ohne DAC bestellen und stattdessen lieber auf externe Wandler-Lösungen setzen. Schon der ca. 250 Euro teure Meridian Explorer² holt deutlich mehr Klang aus dem prächtigen analogen Kopfhörerverstärker als die optionale, interne Lösung. Zudem bleibt man mit externen DACs flexibler, was künftige Entwicklungen angeht. Zum Glück hat man bei den Lake People die Wahlmöglichkeit.
Was nur wenige andere in dieser Preisklasse bieten und den V280 aus der Masse hervorstechen lässt, ist seine aufwendige, symmetrische Schaltung mit Gegentakt-Verstärkung und die tolle Lautstärkeregelung mit „Pre-Gain“ zur Anpassung an die Kopfhöreremfindlichkeit. Das macht den V280 besonders vielseitig mit unterschiedlichen Kopfhörern nutzbar. Zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten, die allerdings intern über Jumper erfolgen müssen, runden das positive Gesamtbild ab.
Wer mehr Anschlussmöglichkeiten und Individualisierungsoptionen will, wird bei den Lake People mit dem größeren
V281 (ab 1.900 Euro) fündig. Derart maßgeschneiderte Angebote gibt es meines Wissens nirgendwo sonst bei Kopfhörerverstärkern.
Plus/Minus Violectric HPA V280:+ aufwendiger, symmetrischer Aufbau mit Gegentakt-Verstärkung
+ grundehrlicher, kraftvoller, niemals lästiger Klang
+ solides Gehäuse von hoher mechanischer Qualität und Genauigkeit
+ 2x Klinke und 1x XLR4 Kopfhöreranschlüsse
+ Pre-Gain zur Anpassung an unterschiedlich laute Kopfhörer
+ Lautstärkeregler mit sehr gutem Gleichlauf
+ hohe Leistung, treibt praktisch jeden dynamischen oder magnetostatischen Kopfhörer
+ sehr rauscharm
+ Ground-Lift Jumper (intern)
+ doppeltes, internes Netzteil
+ „harter“ ON/OFF-Schalter an der Front
+ optional mit DAC (verschiedene Varianten)
+ als Vorverstärker nutzbar (aber nur unsymmetrisch; muss intern über Jumper konfiguriert werden)
– Gehäusetiefe könnte störend sein
– DAC-Modul unterstützt nur PCM; wird dem KHV im Klang nicht voll gerecht
– interne Konfiguration über Jumper etwas unkomfortabel