Test Walther Pro PL70r – Und worauf Sie beim Kauf von LED-Taschenlampen achten sollten
Walther PL70r: PraxiserfahrungenLaut Briefwaage wiegt die PL70r mit eingesetztem Akku 186g und damit rund 30g weniger als die M7R X. Die LED Lenser fühlt sich dadurch unbewusst etwas hochwertiger an, aber in Sachen Material- und Verarbeitungsqualität braucht sich die Walther nicht dahinter zu verstecken. Die PL70r ist in allen Details gleichauf, auch was die Stoßsicherheit und Wasserfestigkeit anbelangt. Der Zoom-Reflektor fühlt sich beim Verschieben bei beiden Lampen exakt gleich an und kann auch in beiden Fällen durch einen kurzen Dreh des Lampenkopfes verriegelt werden. Die Walther hat hier die Nase sogar etwas vorn, weil ihr Schiebemechanismus minimal weniger Spiel aufweist. Das kann sich durch Abnutzung im Gebrauch aber vielleicht noch ändern.
Den Lichtvergleich beider Probanden entscheidet die PL70r für sich, denn sie bietet eine etwas höhere maximale Leuchtstärke und regelt mit der Zeit nicht so weit herunter, wie die LED Lenser. Zudem ist ihr Licht etwas Tageslichtähnlicher und an den scharf abgegrenzten Leuchträndern zeigt die Walther geringfügig weniger Farbsäume – was für die Praxis allerdings vollkommen irrelevant ist. Die Leuchtwinkel und -Kreise beider Lampen sind bei allen Einstellungen des Reflektors nahezu identisch, mit vielleicht hauchdünnem Vorsprung für die PL70r, deren Lichtkreis etwas homogener wirkt. Die LED Lenser zeigt bei etwa mittlerer Reflektoreinstellung einen etwas stärker ausgefransten zentralen Fleck. Auch dies sind aber nur Marginalien. Alles in allem liegt die Leuchtverteilung beider Lampen praktisch gleichauf.
Einen kleinen Praxisvorteil bietet die LED Lenser aber gegenüber der Walther: Ihr mechanischer Schalter hat auch eine Antipp-Funktion. Die gibt es bei dem elektronischen Pendant der Walther nicht. Statt wie bei der M7R X einfach den angetippten Schalter loszulassen, muss die PL70R durch einen zusätzlichen Druck auf die Taste deaktiviert werden. Will man nur ganz kurz etwas anstrahlen, kommt außerdem die Dimmfunktion der PL70r ins Gehege, die erst nach frühestens drei Sekunden ein direktes Ausschalten der Lampe erlaubt. Oder man muss sich mit weiteren Tastendrücken durch die Dimmstufen schalten. Ein Dealbreaker ist das aber wohl nur für die Wenigsten, zumal man die Dimmstufen der Walther über die Aktivierung eines anderen Profils auch ganz abschalten kann.
Im Gegenzug dazu kann man die PL70r wenn’s sein muss aufrecht mit dem Lampenkopf nach oben auf eine glatte, ebene Fläche stellen und an die Decke leuchten lassen. Die rundliche Rückseite der LED Lenser macht das unmöglich. Einen so sicheren Stand, wie beispielsweise die Lupine Piko TL (siehe Test in
Ausgabe 305) hat die Walther aber nicht. Die Standfläche muss schon glatt und fest genug sein, damit die Lampe nicht umkippt. Die Lupine kann man auch mal auf einen Teppich stellen.