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Test: Waversa Wslim LITE – Vielseitiger Streaming-Verstärker mal ganz anders

Waversa Wslim LITE: Kompakt und praktisch

Die Freude über das – für einen HiFi-Verstärker – superflache Gehäuse wird etwas durch das zugehörige externe Klotz-Netzteil getrübt, von dem nirgendwo in der Beschreibung die Rede ist. Das will irgendwo hinter dem Regal versteckt werden. Es handelt sich dabei um ein 240 W Schaltnetzteil für Laptops, das man online für etwa 70 Dollar kaufen kann. – Was keine Kritik sein soll. Leistungsstarke Netzteile selbst zu entwickeln und weltweit zu zertifizieren ist sehr kostspielig und treibt den Endpreis in die Höhe. Bei dem besonderen Design des Wslim LITE und seinem Preis macht der Standard-Teppich-Brikett absolut Sinn. Durch die räumliche Distanz ist zudem die empfindliche Signalschaltung vor etwaigen Einstreuungen vom Netzteil gut geschützt.


An der Oberseite im vorderen Bereich sind sechs flache Alu-Tasten eingelassen, über die sich sämtliche Funktionen des Wslim direkt steuern lassen. Zur Kontrolle aus der Ferne liegt eine Apple IR-Remote bei. Nicht die schlechteste Wahl, denn die Fernbedienung des iPhone-Herstellers passt optisch perfekt zum Waversa, ist hochwertig verarbeitet, dezent (ohne Logo) und bietet mit wenigen Tasten komplette Kontrolle über den Amp.


Eine spezielle App vom Hersteller gibt es derzeit nicht für den Wslim. Was dank der Tastensteuerung und IR-Fernbedienung kein Beinbruch ist. Für UPnP-Steuerung per iDevice können etablierte Apps von Drittanbietern wie mconnect verwendet werden. Oder noch besser das hervorragende (aber nicht ganz billige) Roon. Nichtsdestotrotz wird in Südkorea inzwischen auch an einer hauseigenen App gearbeitet. Wann die kommt, steht aber noch in den Sternen.

Mittig im vorderen Bereich ist ein kleines, gut ablesbares Display leicht angewinkelt in die aus einem massiven Block gefräste Alu-Oberschale eingelassen. Die Form des Gehäuses, die Anbringung des Displays und die Tatsache, dass auf der Rückseite Schlitze für Schrauben zur Wandaufhängung eingelassen sind, erinnert ein wenig an die deutlich kostspieligeren Devialet Verstärker der Expert-Serie. Allerdings ist der Gedanke zur Wandmontage beim Wslim scheinbar nicht ganz zu Ende gedacht worden. Mit den Anschlüssen nach unten an der Wand befestigt, steht die Display-Anzeige auf dem Kopf. Sie lässt sich nicht drehen. Auf Nachfrage beim Vertrieb wurde mir aber bestätigt, dass Waversa an einer Softwarelösung arbeitet, die dann (hoffentlich) per Firmware-Update nachgereicht wird.


Updates können Kunden übrigens recht komfortabel selbst durchführen. Dazu muss über einen Webbrowser durch Eingabe der IP-Adresse (kann im Display angezeigt werden) auf das Webinterface des Wslim zugegriffen werden.

Der Blick auf die Rückseite offenbart: Der kleine Waversa will ausschließlich digital gefüttert werden. Keine analogen Eingänge vorhanden. Dafür aber Ethernet für die Wiedergabe über das Netzwerk, 2x USB (eine Buchse für einen Massenspeicher oder einen WLAN-Adapter, die Andere zum Direkt-Anschluss an Mac/PC mit max. 24Bit/384kHz), dazu S/PDIF optisch und elektrisch sind die möglichen kabelgebundenen Zuspielwege. Ohne Strippe kann Musik mittels Bluetooth (aptX) in den Flachmann gebeamt werden. Dazu ist an der Rückseite ein Anschluss für eine Stummelantenne vorhanden. WLAN ist nicht an Bord, kann aber bei Bedarf per Dongle an der USB-A-Buchse nachgerüstet werden, die dann allerdings nicht mehr für Massenspeicher zur Verfügung steht.


Eine weitere Buchse erlaubt den Anschluss einer UKW-Antenne. Wie schon angemerkt, ist der Wslim mit der fast schon in Vergessenheit geratenen, aber nach wie vor möglichen Methode des terrestrischen Rundfunkempfangs ausgestattet. Um der Frage zuvor zu kommen: Nein, DAB+ ist nicht an Bord. Die analogen, frequenzmodulierten Radiosignale werden im Wslim vor der Weiterverarbeitung allerdings auch erst mal digitalisiert.

Zu guter Letzt dominieren zwei Paar solide Lautsprecherterminals die Rückseite.


Kommentare

redbear01.08.20 11:55
Yepp, wie Du schon sagtest ,Personenwaage war wohl der Ur-Idee...
+1
lphilipp
lphilipp01.08.20 12:29
Ich empfinde die externen Netzteile zunehmend als riesiges Ärgernis, und wenn ich hinter mein "Regal" sehe, bin ich der Verzweiflung nahe.
Wenn dann, um Himmels Willen, externe Netzteile notwendig sein sollten, aus was für Gründen auch immer, warum entwickelt dann niemand eine externe Station, an der ich für alle Geräte die diversen Spannungen mit entsprechenden kleinen Steckern und Kabeln abgreifen kann?
Man muß sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen! Albert Camus (Il faut imaginer Sisyphe heureux)
+4
massi
massi01.08.20 14:09
Wenn dann, um Himmels Willen, externe Netzteile notwendig sein sollten, aus was für Gründen auch immer, warum entwickelt dann niemand eine externe Station, an der ich für alle Geräte die diversen Spannungen mit entsprechenden kleinen Steckern und Kabeln abgreifen kann?
Dazu müssten sich die Produzenten erstmal auf eine Spannung einigen und auch auf einen einheitlichen Stecker.
Solche Netzeile gibt es z.B. im Musikerbereich schon lange, um die, bei Gitarristen beliebten, Bodentreter mit Strom zu versorgen. Z.b. sowas hier
Das funktioniert aber nur, weil die meisten Bodentreter mit 9V betrieben werden und denselben Stromstecker haben.
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Der Opi01.08.20 15:37
Schönes Gerät, leider ohne Kopfhörerausgang und keine Einmessung. Oh ja Digitalausgang oder Pre-Out wären auch schön gewesen.
Vielleicht irgendwann.
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lillylissy
lillylissy01.08.20 16:57
lphilipp
Ich empfinde die externen Netzteile zunehmend als riesiges Ärgernis, und wenn ich hinter mein "Regal" sehe, bin ich der Verzweiflung nahe.
Wenn dann, um Himmels Willen, externe Netzteile notwendig sein sollten, aus was für Gründen auch immer, warum entwickelt dann niemand eine externe Station, an der ich für alle Geräte die diversen Spannungen mit entsprechenden kleinen Steckern und Kabeln abgreifen kann?

Sog. "Wandwarzen" - also meist Stecker-Schaltnetzteile haben an einem hochwertigen Hifi-DAC m.e. ohnehin nichts zu suchen. Die Hochwertigkeit spiegelt sich, nebenbei bemerkt, nicht immer im Preis wieder.

Aber ein gutes externes lineares Netzteil mit Ringkerntrafo (z.B. von Keces), liegt meist nicht irgendwo auf dem Boden herum, sondern steht mit im Rack, Regal o.ä.
Bezüglich Mikrofonie-Effekte, Vibrationen, Wärmeentwicklung usw. ist sowas in einem Highend-DAC eigentlich immer vorzuziehen.
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lillylissy
lillylissy01.08.20 18:15
Der Opi
Schönes Gerät, leider ohne Kopfhörerausgang und keine Einmessung. Oh ja Digitalausgang oder Pre-Out wären auch schön gewesen.
Vielleicht irgendwann.
Die eierlegende Wollmilchsau, die alles in Referenzklasse beherrscht, ist bei einem DAC sehr selten zu finden. Vor allem was den Kopfhörerverstärker betrifft, gibt es oft große Unterschiede. Auch in hochpreisigen Highend-Boliden.
Die Geräte werden immer spezieller/spezifischer und konzentrieren sich auf ihre Kernfunktionen. Es gibt viele verschiedene Technologien, was einerseits gut ist, manche Themen aber deutlich komplexer machen.
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pit1958ffm
pit1958ffm02.08.20 13:02
Zufall: Genau gestern meinte mein Elac-Streamer, er wolle mal eben ausfallen, weil er eine neue Firmware erhalten hatte oder so.

Und da bin ich heilfroh, dass ich einen Oldschool-Verstärker mit richtigen Umschalter und Lautstärkepotentiometer besitze, an dem mein 42 Jahre alter Plattenspieler musizieren kann... einfach so...
+1
haschuk03.08.20 09:21
massi

Die richtig guten Bodentretersystem von Cioks sind noch wesentlich vielseitiger und erlauben den Betrieb von 6V-36V DC und 9V-24V AC in beiden möglichen Polaritäten (+ oder - innen).

Kennzeichnend ist tatsächlich aber in Stecker (Boss Format) und ein relativ geringer Stromverbrauch der Treter.

Entsprechend steht auch bei den großen Treternetzteilsystemen maximal 4A zur Verteilung zur Verfügung.

Und da fängt so ein Streamer mit passiven LS-Ausgängen gerade erst mal an.
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Apfelmann42
Apfelmann4203.08.20 12:22
Ausschließlich digitale Eingänge und dann FM? Was hat der Hersteller sich denn dabei gedacht? Wenn es wenigstens DAB+ wäre...

Besser sie hätten auf FM verzichtet und dem Gerät einen guten Phono-Eingang spendiert für den guten alten Plattenspieler. Und eventuell noch einen analogen Line-In.

Und der fehlende Kopfhörerausgang bei dem Preis geht gar nicht!
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macbacchi04.08.20 12:54
nun, ich benötige keinen kopfhöreranschluss, und an ein gerät dieser klasse werd ich auch keinen plattenspieler anschliessen. und radio bekommt bei einem gerät welches einen ethernet anschluss hat um auch auf streaming dienste dort zugreifen zu können dann auch radio von den entsprechenden internetstationen angeboten. ich sehe dann nicht das fehlen von dab als grosses problem an.

was soll immer dieses gemecker? wenn jemand eine andere bestückung benötigt, kann er das ja finden und kaufen. ich hab hier im haus vier linn streamer. der teuerste von allen hat weder phono noch kopfhörer anschlüsse. aber es ist nun zufällig der beste streamer den ich kenne.

die preiswerteren linn geräte hier bei mir haben im übrigen auch weder phono noch kopfhörer noch dab radio. für mich passen sie daher. für andere vielleicht nicht. aber das ist dann nicht mein problem.

dieses gerät finde ich wirklich nett. nicht billig, aber bei der integrationsdichte auch nicht übertrieben teuer. ich wüsst gern was es in asien kostet. ATR ist jetzt kein billigheimer, aber wer importiert und verkauft wird möglicherweise sogar geld verdienen wollen?! soll vorkommen.

und das netzteil ist vielleicht nicht so glücklich, aber es ermöglicht es, das gerät selbst klein zu halten. bei einem gerät mit einem etwas audiophileren anspruch möchte ich das nicht mit anderen digital arbeitenden geräten gemischt haben. nicht jeder filtert störsignale gut raus.

ist interessant, sich mal die anderen produkte des herstellers anzuschauen.

ich finde es klasse, dass hier auch mal etwas exotischere geräte vorgestellt werden und nicht immer nur die fraktion bedient wird, für die alle verstärker gleich gut sind bei gleicher lautstärke und für die ein dac auch mal mehr kosten darf als drei mark fuffzich.

und das hier ist kein dac, sondern eine all-in-one lösung. wenn es denn so klingt wie beschrieben, ist das ein wirklich nettes gerät. wer was anderes benötigt oder möchte kann es sicher woanders finden.

das da FM an bord ist, finde ich geradezu genial. läuft bei immer irgendwo im haus. und ich möchte das nicht missen. just my two cent.
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