Test: Yamaha MusicCast NX-N500 Netzwerklautsprecher
Yamaha NX-N500 in der PraxisFür den Betrieb der NX-N500 sind als absolutes Minimum vier (mitgelieferte) Kabel nötig: Je ein Netzkabel pro Box, ein XLR-Kabel für die symmetrische, analoge Übertragung der Musik vom Master- zum Slave-Lautsprecher und eine Steuerleitung („Link“), bei der es sich um ein gekreuztes RJ45-Netzwerkkabel handelt. Mit so einer Minimal-Verkabelung muss die Quelle drahtlos, beispielsweise via Bluetooth eingespeist werden. Im Extremfall können es aber bis zu 9 Kabel sein: 3 Kabel müssen stets an der Slave-Box angestöpselt sein. Am Master können neben Strom, XLR und Link noch USB (z.B. Computer), Toslink (TV), AUX (analog) und LAN stecken. Das sind eine ganze Menge Strippen, die irgendwie verlegt und versteckt werden wollen.
Über ein LAN-Kabel mit dem heimischen Router verbunden können die NX-N500 übrigens zur Not auch per Web-Browser in einigen Aspekten konfiguriert werden. Dazu bieten die Lautsprecher eine Bonjour-Netzwerkfreigabe für Macs, oder man gibt einfach die im Router angezeigte IP-Adresse in das Adressfeld des Browsers ein. Das dann angezeigte Interface ist allerdings ziemlich kläglich und die Möglichkeiten recht eingeschränkt. Neben Firmware-Updates können auch kleine Anpassungen beim Verhalten des Netzwerk-Standby gemacht und der Netzwerkname geändert werden. Ansonsten ist da nicht viel zu finden. Aber dafür ist ja eigentlich auch die MusicCast-App zuständig. Darüber lassen sich sehr viele Parameter komfortabel anpassen.
Über das Netzwerk und einen Browser können einige Einstellungen gemacht werden. In der Regel braucht man aber nur die MusicCast-App für iDevices.
Zunächst habe ich folgende drei Verbindungsarten mit der NX-N500 getestet: Bluetooth, AirPlay und USB. Alles mit dem Mac. Das Bluetooth-Pairing läuft genau so ab, wie mit allen BT-Ausgabegeräten. Zunächst muss man aber am Master sicherstellen, dass der WIRELESS-Schalter auf „Auto“ steht und Bluetooth per Fernbedienung als Eingang wählen. Eine Besonderheit in Sachen Bluetooth gibt es noch: Die NX-N500 können darüber Musik nicht nur empfangen und selbst abspielen, sondern sie können Musik, egal von welcher Quelle, an Bluetooth-Kopfhörer funken! Das ist meines Wissens eine ziemlich einmalige Funktion. In der Regel dienen BT-fähige Speaker nur als Endgerät, nicht als Sender.
Sobald die NX-N500 mit dem heimischen Netzwerk verbunden sind, werden sie im AirPlay-Menü von iTunes angezeigt. Auch dann, wenn die Wireless-Funktion an der Rückseite abgeschaltet ist, denn AirPlay funktioniert auch bei einer kabelgebundenen Netzwerkverbindung. Via USB verbunden muss man sie lediglich als Ausgabegerät aus dem Lautsprecher-Menü auswählen. Der folgende Screenshot zeigt, dass die Yamahas im AirPlay-Menü dreifach vorhanden sind:
Für Mac Desktop-User: Wer sich an dem zusätzlichen Kabel nicht stört, sollte USB nutzen, da nur hierüber die maximale Auflösung genutzt werden kann. Die zweitbeste Option wäre AirPlay/MusicCast und erst dann Bluetooth. Sofern der Mac noch Toslink hat (das neue MacBook Pro hat diesen Anschluss nicht mehr), stünde diese Verbindung an zweiter Stelle. Wer sich an den vergleichsweise geringen, wenn auch für kritische Hörer vielleicht entscheidenden klanglichen Unterschieden der verschiedenen Schnittstellen nicht stört und sowieso keine HiRes-Files oder DSD nutzt, ist mit AirPlay aber schon sehr gut bedient. Alle Funkverbindungsarten funktionierten in meinem Test stets zuverlässig und ohne Aussetzer – wobei das natürlich von der jeweiligen Empfangssituation abhängt.