Test Yamaha R-N1000A: Streaming-Vollverstärker im klassischen Look mit cleverer Klangsteuerung
Yamaha R-N1000A – Praxiserfahrungen und YPAOZum Installationsprozess gehört, wie bei Streaming-Komponenten fast schon üblich, neben der Verkabelung auch der Download der zugehörigen App, die hier Yamaha MusicCast heißt. Die Yamaha-App ist auch für die Steuerung zahlreicher anderer Komponenten des Herstellers ausgelegt, einschließlich der Surround-Modelle. Die Verbindung und Einrichtung ist unkompliziert.
Zu den von Yamaha MusiCast unterstützten Streamingdiensten gehören qobuz (HighRes), Amazon Music (HighRes), Tidal Connect, Spotify Connect, deezer, napster und natürlich Internetradio. Auch AirPlay geht, aber kein Chromecast. (Bluetooth für eine Direktverbindung ist ebenfalls an Bord.)
Neben der Musiksteuerung und Funktionen zur Gerätesteuerung/Einrichtung kann über die App auch der YPAO-Einmessvorgang gestartet werden. Hierbei gibt es einen wesentlichen Unterschied zu den Einmessfunktionen im Technics und Nubert, die auf Mikrofone in iDevices setzen. Dem Yamaha liegt ein Messmikrofon bei, welches über ein langes Kabel mit der entsprechenden Klinkenbuchse an der Front verbunden wird. Die Einmessung kann außerdem beim Yamaha auch komplett ohne App nur über das Gerät durchgeführt werden. Einfach das Mikrofon am Hörplatz positionieren, anschließen, eine Taste drücken und den Anweisungen im Display folgen.
Für die Bedienung am Gerät erweist sich der Dreh-Drück-Steller mit SELECT-Knopf an der Gerätefront als sehr praktisch. Je nach Eingang hat dieser Regler zwar manchmal gar keine Funktion (etwa bei USB-Wiedergabe), aber beispielsweise bei Internet-Radio kann darüber komfortabel zwischen Radio, Podcasts und verschiedenen Senderlisten navigiert werden. Insgesamt ist die Bedienung des R-N1000A schnell erlernt und sehr intuitiv gelöst.
Ein kleines Manko im Konzept des R-N1000A: Er unterstützt keine per USB angeschlossenen Speichermedien mit Musikdateien. Auch hat der Amp keinen Schacht für eine SSD oder auch nur eine SD-Speicherkarte. Musik kann aber per DLNA/UPnP zum Beispiel von einem NAS wiedergegeben werden. Oder natürlich über Geräte, die an den Eingangsbuchsen des R-N1000A angeschlossen werden.
Die Integration von DAB+ und FM-Rundfunkempfang ist in Zeiten von Internetradio vielleicht nicht mehr so wichtig. Falls das Internet aber mal streikt, ist das eine gute Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben. Voraussetzung ist natürlich der Anschluss und die Verlegung der mitgelieferten Wurfantennen.
Auch wenn der Yamaha kein Class-D-Verstärker ist und kein Schaltnetzteil hat, ist er kein Stromfresser. In aller Regel wird man ihn nicht über den Schalter an der Front deaktivieren, sondern mit der Fernbedienung oder über App. Dann befindet sich das Gerät im Netzwerk-Standby und verbraucht lediglich um 1,5 W mit LAN-Verbindung (etwas mehr bei aktiviertem Bluetooth und WLAN). Im Betrieb (Leerlauf) sind es rund 23 W. Die Gegner mit Class-D oder volldigitaler Schaltung haben hier also keinen nennenswerten Effizienz-Vorteil.