Test: Zwei Radiowecker mit Bluetooth von Soundfreaq – Stylisch, aber technisch etwas altbacken
Soundfreaq Sound Rise in zwei VariantenDer analoge Wecker bietet als kleine Besonderheit eine „schleichende Sekunde“. Dabei bewegt sich der Sekundenzeiger kontinuierlich voran, statt mit einem Sprung jede Sekunde. Okay, genau genommen ist auch diese Anzeige nicht wirklich kontinuierlich, sondern wird von einem Schrittmotor in sehr kleinen Sprüngen voran getrieben. Für das Auge wirkt die Bewegung aber sehr gleichmäßig. Der Vorteil dabei: Es gibt kein Klicken im Sekundentakt. Vollkommen Geräuschlos, wie der Hersteller es angibt, ist die Mechanik aber nicht. Mit dem Ohr nah am Gehäuse kann man den Schrittmotor sehr wohl hören. Sehr geräuschempfindlichen Naturen könnte das bei Aufstellung nah am Bett schon auffallen. Aber für eine Quarzuhr mit Sekundenzeiger ist der Classic wirklich angenehm leise. Eine zuschaltbare Hintergrundbeleuchtung per Taste ermöglicht das Ablesen bei Nacht. Ein im Zifferblatt integriertes LC-Display informiert beispielsweise über die eingestellte Radiofrequenz und andere Betriebszustände.
Der digitale Wecker kann in der Helligkeit eingestellt oder ganz ausgeschaltet werden. Sehr schön dabei ist, dass es eine wirklich sehr dunkle Einstellung gibt. Die ist aber auch nötig, denn blaues Licht wirkt Nachts viel irritierender, als eine rote Anzeige. Weniger schön ist, dass die Dimmtaste sehr klein und auf der Rückseite untergebracht ist. Eine automatische Anpassung an die Umgebungshelligkeit gibt es nicht.
Beide Modelle verfügen über eine Weckfunktion, entweder per Radioton, Bluetooth-Wiedergabe, über eine Quelle am Aux-Eingang oder mit einem eigenen Weckton. Ansteigende Lautstärke des Tons ist ebenso möglich, wie schlummern per Tastendruck. Während beim Digitalwecker die Weckzeit minutengenau eingestellt werden kann, geht das beim Classic nur über ein seitliches Drehrad und den gelben Zeiger, der Pi-mal-Auge im Zifferblatt bei der gewünschten Zeit positioniert werden muss. – Very Old-School, aber bewährt.
Die Einrichtung und Bedienung ist bei beiden recht einfach und intuitiv gelöst. Ich brauchte jedenfalls keinen Blick in die (auch in Deutsch) beiliegende Bedienungsanleitung zu werfen, um alle Funktionen zu ergründen.
Zum Klang: Es sind Radiowecker!
Erwarten Sie bitte keine ausufernde Klangbeschreibung mit blumigen Worten über „Bassperformance“ oder „luftige Mitten und Höhen“. Trotz der umschaltbaren Klang-Presets ist der Sound wirklich nicht der Rede wert. Es klingt wie Radiowecker eben klingen, wobei der größere Soundfreaq erwartungsgemäß etwas voluminöser aufspielt und mehr Pegelreserven bietet.
FazitGroße Begeisterung kam bei diesem Test nicht auf. Aber um fair zu sein: Beide Radiowecker von Soundfreaq sind ordentlich durchdacht und erfüllen klaglos ihren Zweck, nur ragen sie technisch oder qualitativ in keiner Weise aus der Masse herkömmlicher Radiowecker heraus. Selbst Bluetooth ist da kein Alleinstellungsmerkmal.
Preislich gibt es günstigere Angebote mit ähnlichem Funktionsumfang. Während der digitale
Sound Rise via Amazon zum Listenpreis von 89,95 Euro und der
Classic für 69,95 (in Weiß oder Schwarz) angeboten wird, finden sich beim Versandriesen zahlreiche
andere Radiowecker mit BT für deutlich weniger Geld. Aber vielleicht ist manchen der Mehrpreis ja aus Designgründen wert.
Plus/Minus Soundfreaq Radiowecker+ einfache Bedienung
+ beide Modelle sehr gut ablesbar
+ Dimmfunktion bei Digital, zuschaltbare Beleuchtung bei analog
+ Classic funktioniert auch im Batteriebetrieb (aber ohne Radio)
+ schleichende Sekunde beim Classic
+ USB-Ladeport
– keine automatische Zeitsynchronisation
– recht dünner Sound
– bei der Digitalversion keine Anzeige bei Stromausfall
– vergleichsweise hoher Preis