Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Test: eversolo DMP-A10: High-End Media-Player mit Vorbildcharakter – Besser und günstiger als die Konkurrenz

DMP, das steht für Digital-Media-Player. Das beschreibt den Zweck dieser Audiokomponente aber nur oberflächlich. Streaming-DAC-Vorverstärker erklärt genauer, was drinsteckt und für welchen Einsatzzweck sich der neue DMP-A10 eignet. Er vereint drei essenzielle Aufgaben in einem Gehäuse:

1. Streaming: Der DMP-A10 ist in der Lage, digital gespeicherte Musik per Internet von Streamingdiensten wie Qobuz, Tidal, Apple Music und anderen zu laden und zu verarbeiten. Außerdem kann er lokal gespeicherte Musikdaten verarbeiten, sei es von intern eingesteckten SSD-Modulen (wofür er zwei Slots hat), von angeschlossenen Festplatten/SSDs, von einem NAS, vom Mac oder PC, per Bluetooth, oder drahtgebunden von digitalen Quellengeräten wie TV, CD-Player, Gaming-Konsole und anderen. Darüber hinaus kann der eversolo DMP-A10 auch Musik von analogen Quellen per Cinch- oder XLR-Eingang wiedergeben. (Ein Phono-Modul ist nicht an Bord.)

Kompakt
Marke eversolo
Bezeichnung DMP-A10
Art Streaming-DAC-Vorverstärker
Empf. Preis (€) 3.780
Verfügbarkeit derzeit nicht lagernd, auf Anfrage
2. Digital-zu-Analog-Wandlung (DAC): Der DAC ist eines der wichtigsten Bauelemente einer Wiedergabekette für Digital-Audio und kann entscheidenden Einfluss auf die Klangqualität haben. Zwar gelten die meisten modernen DAC-Chips heute als so gut, dass es für den „Otto-Normal-Musikhörer“ völlig ausreicht, aber wenn es um feinste Details und echten Realismus geht, muss an dieser Stelle ein nicht unerheblicher Aufwand getrieben werden. Darum hat eversolo im DMP-A10 einen der modernsten und besten heute verfügbaren DAC-Chips (einen ES9039PRO) eingesetzt und ihm vor allem ein optimales Umfeld geschaffen, damit er seinen Job auch wirklich optimal erledigen kann.


3. Vorverstärker: Der (analoge) Vorverstärker ist ein untrennbarer Teil eines DACs, denn was hinten aus dem Chip herauskommt, ist nun mal ein Analogsignal. Und dessen bestmögliche Weiterverarbeitung ist absolut kritisch für die Klangqualität. Das ist auch einer der Gründe, warum billige DACs selten richtig gut klingen: weniger wegen der Wandlung, sondern wegen primitiver analoger Ausgangsstufen. Als echter Vorverstärker ist der DMP-A10 auch ein Quellenverwalter, also eine zentrale Anlaufstelle für Musik. Alles, was hereinkommt – egal von welcher Quelle – wird am Ende über unsymmetrische Cinch- oder symmetrische XLR-Ausgänge an die nächste Komponente der Kette weiter gegeben. Und das kann entweder ein Endverstärker (Leistungsverstärker) sein oder Aktivlautsprecher.

Genau diese drei Kerneigenschaften werden heute von vielen ähnlichen Produkten in allen möglichen Preisklassen geboten, wobei es vor allem in der Bedienung größere Unterschiede gibt. Die Preisspanne reicht von niedrigen dreistelligen Beträgen bis hin zu fünfstelligen Summen. Bestimmt wird der Preis vom technischen Aufwand, der in die Konstruktion fließt. Angefangen mit der Qualität der Bauteile über die Art der Schaltung bis hin zur Gehäusequalität und der Qualität der Benutzerführung. Bestimmte Bauteile/Gruppen haben dabei einen besonders großen Einfluss auf den Preis, wie etwa das Netzteil, welches einen enorm großen Einfluss auf die Klangqualität haben kann.


Am Ende liegt es also allein an dem persönlichen Anspruch und dem verfügbaren Budget, wie viel Geld man für eine solche Komponente auszugeben bereit ist. Im Falle des eversolo DMP-A10 werden 3.780 Euro aufgerufen. Und das ist – im Vergleich zu ähnlich aufwendig konstruierten Geräten anderer Hersteller – als ausgesprochen günstig anzusehen. Wessen Anspruch und Geldbeutel das übersteigt, findet aber schon bei eversolo drei günstigere Alternativen, die funktional gesehen fast dasselbe können. Den DMP-A8 für knapp 2.000 Euro (Testbericht), den DMP-A6 Master Edition für knapp 1.300 Euro (Testbericht) und das Einstiegsmodell des DMP-A6 für etwa 800 Euro. Letztgenanntes Gerät hat vor gerade mal zwei Jahren mit seinen Fähigkeiten und Preis für ordentlich Furore gesorgt und den Grundstein für die weitere Entwicklung von DMPs bei eversolo gelegt. Der DMP-A6 kommt außerdem in Kürze selbst in einer nochmals verbesserten Version als „Gen 2“ auf den Markt.


Aber zurück zum DMP-A10. Eversolo hat damit ein (nach eigenen Angaben) „Masterpiece Flagship“ geschaffen, also das Bestmöglich mit den verfügbaren Mitteln. Alle Technologen aus den kleineren/günstigeren Modellen sind hier ebenfalls vorhanden, aber in jedem noch so kleinen Detail technisch optimiert. Dazu gehören – verkürzt aufgezählt – ein doppeltes lineares Netzteil mit getrennter Versorgung für digitale und analoge Baugruppen, ein sehr hochwertiger DAC mit noch viel kostspieligerer OCXO-Clock, eine komplexe und präzise Lautstärkeregelung basierend auf einem diskret aufgebauten Widerstandsnetzwerk und nicht zuletzt ein noch größeres Touch-Display und ein deutlich luxuriöser konstruiertes Alu-Gehäuse. Sämtliche Details aufzuzählen erspare ich mir und Ihnen an dieser Stelle, denn darüber informiert der Hersteller selbst umfassend auf der Produktseite. Ein paar besonders clevere Details und Unterschiede zu den bereits getesteten Modellen will ich aber nicht verschweigen …


Kommentare

h.ml11.01.25 10:09
Tolles Teil zweifelos und dies zu einem fast konkurrenzlosen Preis. Hätte ich nicht schon seit einigen Jahren einen Aurender A10, der aber leider kein ROON beherrscht (der neue A20 kann es, aber zu einem Tarif der mittlerweile jenseits von Gut und Böse liegt) und ich deshalb zweigleisig fahren muss, wäre der Eversolo sicherlich in der engeren Wahl.
Was mir auffält ist, das es sich beim Eversolo anscheinend um keinen Doppel-Mono Aufbau handelt wie bei einigen HighEnd Geräten. Jeder Kanal wird hier praktisch extra mit einem DAC versorgt, beim A10 läuft das alles über einen DAC wenn ich das richtig sehe.
0
McMacman11.01.25 10:17
Vorbestellt habe ich ihn schon, und warte sehnsüchtig auf die Auslieferung, nach diesem Testbericht nochmal mehr - Danke dafür 🥰
Mein A8 ist schon klasse, bin gespannt was der A10 dann noch rausholen kann.
Muss noch mehr die Klang Qualitäten testen, werde dann aber wohl von Qobuz zu Apple Music wechseln (ist zumindest der Plan). Ich finde es praktischer wenn alles synchronisiert ist, und wir dann auch eine Familienlizenz nehmen können. Qobuz ist zweifelsohne sehr gut, aber kostet halt auch jeden Monat 14€ dann extra.
Die Integration von Apple Music ist gut gelöst bei Eversolo!
0
sonorman
sonorman11.01.25 10:45
h.ml
… Was mir auffält ist, das es sich beim Eversolo anscheinend um keinen Doppel-Mono Aufbau handelt wie bei einigen HighEnd Geräten. Jeder Kanal wird hier praktisch extra mit einem DAC versorgt, beim A10 läuft das alles über einen DAC wenn ich das richtig sehe.
Ich bin kein Elektronik-Experte, aber soweit ich weiß, arbeitet der DAC Chip, der insgesamt acht Kanäle (oder "Kerne") hat, die zu zwei Kanälen gebündelt werden, sowieso symmetrisch. Die analogen Ein- und Ausgänge sind im A10 vollsymmetrisch aufgebaut. Ein zusätzlicher DAC-Chip würde nur den Aufwand für eine präzise Taktung erhöhen.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.