Test: eversolo DMP-A10: High-End Media-Player mit Vorbildcharakter – Besser und günstiger als die Konkurrenz
eversolo DMP-A10: Auspacken und begutachtenEs beginnt mit der nochmals deutlich aufgewerteten Material- und Verarbeitungsqualität. Der DMP-A10 wird zum Schutz beim internationalen Transport in einem etwas übergroßen Umkarton mit extra verstärkten Handgriffen geliefert. Wobei das verpackte Gerät mit etwa 14 Kilo gar nicht mal so schwer ist. Im inneren Karton ist das Gerät selbst nicht im Plastik, sondern in einer Art Strumpf vor Kratzern geschützt. Die Verpackung ist insgesamt zwar groß, umbaut aber viel Luft und ist weitgehend recycelbar.
Der DMP-A10 ist gegenüber seinen günstigeren Geschwistern noch mal etwas gewachsen und hat jetzt mit 43 cm Breite das „HiFi-Rastermaß“ erreicht. Das Gehäuse besteht aus deutlich dickeren und hochwertiger beschichteten Alu-Planken. Schrauben im Sichtbereich gibt es nicht. Die Frontplatte ist an ihren dicksten Stellen gut 2 cm stark. Seitliche Wangenstücke fassen links und rechts zwei große Kühlkörper ein, die dem Gerät eine optisch stärkere Präsenz verleihen. Technisch nötig sind die kaum, denn der A10 wird im Betrieb nicht sehr warm. Vielmehr dienen die Kühlkörper als optische Anpassung an den kurz danach vorgestellten
Stereo-Endverstärker AMP-F10.
Die neue Endstufe Amp-F10 passt im Design perfekt zum DMP-A10. Der Verstärker leistet, je nach Lautsprecherimpedanz und Modus (Stereo/Bridge), zwischen 200 und 950 W, ist ebenfalls sehr aufwändig konstruiert und kostet 2.580 Euro. Das Touch-Display an der Front ist noch etwas größer geworden (6,5 statt 6 Zoll). Das klingt nicht nach sehr viel, ist aber bei der Bedienung und auch bei der Ablesung aus der Ferne deutlich spürbar.
Die größte Besonderheit und Änderungen ggü. den Geschwistermodellen ist aber der Lautstärkeknopf. Dieser ist nun deutlich massiver und mit einem griffigen Facettenschliff versehen. Sieht edel aus und ist haptisch ein Riesen-Gewinn. Im Zentrum des Reglers befindet sich ein rundes OLED-Zusatzdisplay. Dieses zeigt unabhängig vom Hauptbildschirm ständig die wichtigsten Grundparameter wie Lautstärke und Eingang an. Der Pegel wird dabei sowohl numerisch in -dB als auch in einem analogen Bogen angezeigt. Das Design der Grafik ist, wie auch das des Hauptdisplays, in mehreren Varianten an den individuellen Geschmack anpassbar. Und wie das Hauptdisplay kann auch diese Anzeige feinstufig gedimmt oder abgeschaltet werden.
Eine Drückfunktion hat der Regler jetzt nicht mehr. Für die Ein- und Ausschaltoptionen gibt es stattdessen eine eigene Taste links an der Front.
An der Unterseite besitzt auch der A10 eine Klappe für eine interne
Speicherbestückung mit M.2 SSD-Modulen. Allerdings hat der A10 nun zwei Slots, worüber er bis zu 8 TB Speicher verwalten kann. Und die Klappe, die mit Kühlrippen für die SSDs bestückt ist, kann inzwischen ohne Schraubenzieher geöffnet werden.
Die RückseiteWelche Ein- und Ausgangsoptionen der A10 hat, habe ich überschlägig schon erwähnt. Es gibt aber einige Änderungen im Vergleich zum DMP-A8. Da wären zunächst unter anderem zusätzliche analoge Ein- und Ausgänge. Bei den Outputs stehen jetzt zwei dedizierte Subwoofer-Anschlüsse zur Verfügung, mit interner Weiche natürlich. Zwei galvanisch isolierte USB-Anschlüsse (In und Out) sind nun ergänzend zu den weiterhin verfügbaren zwei USB 3.0-Ports verfügbar. An letzteren kann beispielsweise ein CD-Laufwerk zum Rippen oder auch ein Messmikrofon angeschlossen werden. Mehr dazu später.
Der am A8 vorhandene und recht exotische (sprich selten genutzte) I²S-Ausgang wurde gestrichen. Stattdessen ist nun der extra elektrisch (galvanisch) isolierte USB-Audio-Ausgang vorhanden, der eine hochklassige Verbindung zu externen DACs ermöglicht – etwa zu einem Kopfhörerverstärker mit DAC. Neu ist auch die SFP-LAN-Buchse für optische Ethernet-Verbindung. Diese bietet schon aufgrund ihrer technischen Natur eine vollkommene galvanische Trennung vom Router/Switch. Eine solide Massebuchse und ein zusätzlicher Trigger-Port (Input) sind weitere Änderungen. Weiterhin verfügbar sind natürlich WLAN und Bluetooth. Für optimalen Empfang liegen drei kleine Stummelantennen bei, die aufgerichtet kaum über die Rückseite ragen und damit optisch nicht sehr störend sind. Zur Not klappt man sie einfach etwas zur Seite, wenn der Empfang das zulässt. Dann sind sie gänzlich unsichtbar.
Der Blick ins Innere des A10 macht zumindest dem Kenner noch einmal deutlich, dass hier wirklich geklotzt und nicht gekleckert wurde.