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Test iFi Audio GO Bar Kensei – Ultimativer Dongle-DAC und Allround-Kophörerverstärker

Mit dem Siegeszug von Bluetooth-(Over-Ear)-Kopfhörern, die inzwischen auch in höheren Preisklassen anzutreffen sind, hat die Bedeutung von so genannten Dongle-DACs ein wenig abgenommen. Aber es gibt nach wie vor gute Gründe, lieber ein Kabel am Kopfhörer in Kauf zu nehmen. Insbesondere, wenn es um bestmögliche Klangqualität geht.

Kompakt
Marke iFi Audio
Bezeichnung GO Bar Kensei
Art Dongle-DAC und KHV
Empf. Preis (€) 449
Verfügbarkeit sofort
Ein Dongle-DAC ist im Prinzip wie ein kleiner Stecker-Adapter mit ein wenig Elektronik darin, um analoge, kabelgebundene Kopfhörer an Geräten mit USB-Audio-Ausgang betreiben zu können. Prominente Beispiele dafür sind die erfolgreiche DragonFly-Serie von Audioquest, aber auch der sehr simple USB-C zu 3,5mm Adapter von Apple.


Etwas genauer betrachtet stecken in Dongle-DACs mindestens zwei sehr wichtige Baugruppen: erstens (und namensgebend) ein DAC, also ein digital-zu-analog-Wandler, und zweitens ein Kopfhörerverstärker mit analoger Ausgangsstufe. Diese beiden Schaltungsbereiche haben nicht nur erheblichen Einfluss auf die mögliche Klangqualität des angeschlossenen Kopfhörers. Ihre elektrischen Anschlussparameter entscheiden auch darüber, wie gut oder schlecht der angeschlossene Kopfhörer angetrieben werden kann.

Für die meisten In-Ear-Kopfhörer mit sehr niedriger Impedanz und hohem Wirkungsgrad reichen schon winzigste Ausgangsspannungen, um zumindest anständige Lautstärke zu erzielen. Doch das Feld der kabelgebundenen Over-Ears ist bedeutend vielfältiger. Da gibt es niederohmige, aber auch sehr hochohmige Vertreter. Und auch der Wirkungsgrad, der am Ende darüber entscheidet, wie viel Pegel mit der gegebenen Leistung des Kopfhörerverstärkers erzielt werden kann, ist von Bedeutung. Der GO Bar Kensei hat mit 477mW (an 32 Ohm, symmetrischer Ausgang) etwa zehn mal mehr Leistungsreserven, als der besagte 10-Euro-Adapter von Apple. Doch es steckt noch sehr viel mehr in dem kleinen Barren.


iFi Audio hat eine lange Tradition im Bau von Kopfhörerverstärkern aller Größen und Leistungsklassen. Zu den beliebtesten Geräten aus dem iFi-Sortiment gehört der ZEN DAC, der inzwischen in der dritten Generation erschienen ist (siehe Vorstellung in REWIND). Der hier besprochene GO Bar Kensei verspricht mindestens die gleiche Gesamtperformance wie der ZEN DAC (er hat sogar eine höhere Ausgangsleistung), ist dabei aber sehr klein und portabel, wird ausschließlich über Bus-Power gespeist, und lässt sich somit auch auf Reisen zum Beispiel an einem iPhone verwenden.


Der GO Bar mit dem Namenszusatz „Kensei“ ist eine aufgebohrte Version des bereits seit einiger Zeit erhältlichen „normalen“ GO Bar. Die Kensei-Version ist 120 Euro teurer, bietet dafür aber auch einiges mehr. So wurde die Netzteilsektion und die Clock (der interne Taktgeber) für noch geringeren Jitter optimiert. Aber hauptsächlich kam das so genannte K2HD-Processing dazu. Später mehr zu diesem Punkt. Äußerlich begeistert der Kensei mit einem sehr hochwertigen und auch haptisch überzeugenden Edelstahlgehäuse. Als Bon-Bon wird er in einer kleinen, mit Gravuren versehenen Holz-Schatulle geliefert. Zusätzlich liegt neben einem Gürtelholster, Adapter USB-C-auf-A und einem kurzen USB-C-Kabel noch ein Kabel von USB-C auf Lightning bei, welches beim normalen GO Bar optional ist. Damit können auch ältere iPhone-Generationen und iPads mit Lightning direkt an den Kensei angeschlossen werden.



Kommentare

hal5308.06.24 10:32
keiner? Ich glaube, das muss man auch nicht kommentieren!
-21
Mr. Weisenheimer08.06.24 12:25
Schon ein etwas älteres Modell - siehe Test:
hal53
keiner? Ich glaube, das muss man auch nicht kommentieren!
Wie meinen?
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Frost08.06.24 12:36
Mr. Weisenheimer
Schon ein etwas älteres Modell - siehe Test:

Hat aber weder mit dem iFi GO Bar noch mit dem hier vorgestellten iFi GO Bar Kensei etwas zu tun. Oder habe ich da was uebersehen.
0
TorstenW08.06.24 13:34
Ich bin ja immer skeptisch bei solchen "wir haben den tollen Codec, der alles besser klingen lässt"-Geschichten..

Aber hier tun sich mir noch eine ganze Menge Fragen auf..
Artikel
Die Mathematik und Technologie dahinter ist natürlich sehr komplex. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet hier eine PDF von JVCKENWOOD, die das Prinzip ausführlicher beschreibt.
Meiner Meinung nach wird das Prinzip hier überhaupt nicht beschrieben, sondern lediglich eine Grundidee, dass man bei digitalisierter Musik "irgendetwas an Obertönen" vermisst hat und diese dann "irgendwie" hineingerechnet werden.
Das ganze PDF (übrigens von Februar 2024!) dreht sich primär darum, wie Musik im CD-Format "restauriert" werden kann.
Da frage ich mich, inwiefern das überhaupt irgendeine Relevanz hat?
Guckt man sich die Grafik auf Seite 11 an, so sieht man da diese uralte Geschichte von "über 22kHz findet sich auf der CD nichts mehr" und die Erklärung, dass K2 dann die fehlenden Obertöne (wo nicht klar ist, woher man wissen möchte ob und welche denn überhaupt fehlen..) dann auf magische Weise in tiefere Frequenzen "hineinrechnet".
Meine Physikvorlesungen mögen eine Zeit her sein, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich einen Ton, der eine bestimmte Frequenz hat, nicht mit einer anderen Frequenz ausdrücken kann.
Die folgende Behauptung fällt:
In digital sound production, when storing master music sources having their vast amount of information into a limited confined format
Aber das passiert heutzutage überhaupt nicht mehr. Seit Jahrzehnten wird Musik hochauflösend digitalisiert. Die meisten professionellen DAWs arbeiten seit 20 Jahren mit 32Bit-float und niemand speichert irgendwelche Master im CD-Format, vermutlich seit vor der Jahrtausendwende.

Ich persönlich verstehe überhaupt nicht, wieso dieses PDF aus dem Jahr 2024 sich komplett darum dreht, was mit CDs und deren Qualität nicht stimmt und optimiert werden müsste, wenn es mir als Hi-Fi-Liebhaber absolut problemlos möglich ist, bei nahezu jedem Streaming-Anbieter hochaufgelöste Musik zu bekommen, die diese ganzen Nachteile überhaupt nicht hat und CDs seit Jahren überhaupt gar keine Rolle mehr in der Musikwelt spielen.
Wo ist hier die Relevanz, die ich nicht sehe?
+5
Calibrator08.06.24 14:35
Lasst den Werbeleuten doch ihre Fantasie und Euch selbst nicht den Spaß daran verderben . Der Preis benötigt immerhin eine Begründung - oder auch nicht.

Nicht falsch verstehen, das Gerätchen ist bestimmt in Ordnung. Wieviel besser als andere bleibt eh dem persönlichen Geschmack und Geldbeutel überlassen.

Wie immer vielen Dank für die Berichte über viele und interessante Produkte.
+5
Tai
Tai08.06.24 17:13
DACs mit angeschlossenen Kabelkopfhörern mögen klanglich Vorteile haben. Wo sie ganz sicher Vorteile haben, ist beim Musikmachen, denn dort vermiest die Bluetooth-systemtypische Latenz jeden Spaß. Einige wenige werden auch den besseren Klang goutieren.
+2
Holly
Holly08.06.24 20:01
In der Gürtelledertasche wird der Klang auch noch einmal 20% besser
-6
Stefan...09.06.24 01:05
Wieder ein Produkt das man in vergleichbarer Qualität auch für 1-2 Zehnerpotenzen weniger bekommen würde, angepriesen mit lächerlichen HiFi-Esoterik-Features.
-5
DP_7009.06.24 17:49
Wie schlägt sich der Qudelix-5K im Vergleich? Der soll ja auch recht gut sein. Wäre interessant, weil er hier auch schon mal getestet wurde.
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sonorman
sonorman09.06.24 18:24
DP_70
Wie schlägt sich der Qudelix-5K im Vergleich? Der soll ja auch recht gut sein. Wäre interessant, weil er hier auch schon mal getestet wurde.
Aus meiner Sicht ist das kein passender Vergleich. Der GO Bar Kensei ist deutlich teurer aber klanglich auch mindestens eine Klasse höher anzusiedeln als der Qudelix (den ich noch hier habe). Viel dynamischer und anspringender. Der Kensei kommt auch mit elektrisch anspruchsvolleren Kopfhörern wesentlich besser klar.

Aus dem Grund bin ich Text auch nicht auf den Qudelix oder den kleineren iFi GO Blu eingegangen, weil das eine andere Liga ist.
+2
DP_7009.06.24 20:55
Alles klar @sonorman. Danke für die Infos.

Ich höre selten am Mac oder iPad Musik mit Kopfhörern sondern eher unterwegs und ein Freund hat mir den Qudelix empfohlen. Kopfhörer sind bei mir die Sennheiser IE600 und manchmal auch der Hifiman 400SE. Bei Letzterem stört mich allerdings sehr, dass man ihn eigentlich nur alleine zuhause nutzen kann, weil man aufgrund der Bauweise so viel von der Musik mitbekommt als Außenstehender. Klanglich ist er den IE600 auch unterlegen, die zwar InEars sind aber eben auch deutlich teurer. Ich frage mich, ob ich mit dem Kensei tatsächlich nochmal klanglich nach oben springen würde. Er soll ja auch recht schwer sein, d.h. unterwegs vermutlich etwas unhandlich. Preislich wäre das bei mir aber schon oberste Kante bzw. schon etwas drüber, da ich an meinem Verstärker zuhause keinen USB-Ausgang habe und den Kensei auch nur mit Kabel nutzen könnte am iPhone oder iPad. Aber auch mit dem iPad ist mir das eigentlich schon zu unhandlich, vom Mac ganz zu schweigen.
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unimoog09.06.24 21:29
Wie groß ist der Klangunterschied zum Zen DAC V 2?
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sonorman
sonorman09.06.24 22:01
unimoog
Wie groß ist der Klangunterschied zum Zen DAC V 2?
Kann ich nicht sagen. Den habe ich nicht hier.
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unimoog09.06.24 22:06
sonorman
unimoog
Wie groß ist der Klangunterschied zum Zen DAC V 2?
Kann ich nicht sagen. Den habe ich nicht hier.
Danke!
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hal5310.06.24 01:59
Stefan hat mich verstanden. Es gab da mal eine Zeit, da "mussten" Lautsprecherkabel ein Heidengeld kosten, damit der Sound stimmte. Ein unerträglich großer Anteil an Esoterik wurde dort verbreitet, um den Preis zu rechtfertigen. Ich meine, der Skin-Effekt sollte eigentlich erst bei viel höheren Frequenzen einen Einfluss haben. Um Sprachfrequenzen per Kabel zu übertragen, braucht es keinen so großen Aufwand. Auch hier frage ich mich, ob durch die Digitalisierung von Musik tatsächlich so viele harmonische Oberwellen verloren gehen, damit diese künstlich zugemischt werden müssen. Wer davon ausgeht, kann ja wieder auf Plattenspieler umsteigen und dabei viel Geld sparen.
+1
frank1266
frank126610.06.24 12:05
Ich habe mir das Teil jetzt mal bestellt und werde es mit meinem Chord Mojo-Poly-Kombi vergleichen.
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frank1266
frank126612.06.24 14:37
@sonorman
Hast du auf das PCM-Format im KH2D-Mode geachtet?
Wie ist das im Zusammenhang mit Musik-Dateien zu verstehen?

Tip: K2HD mode is only effective when the audio file format is PCM and the sampling frequency
needs to be ≤ PCM 192kHz; K2HD mode is not effective when it is greater than PCM 192kHz.
K2HD mode is invalid and cannot be enabled when the audio file format is DSD or MQA.
Tip: When both K2HD mode and GTO filter are enabled, the sampling frequency of GTO is
192kHz, and the sampling frequency of GTO is 384kHz when K2HD mode is not enabled.
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sonorman
sonorman13.06.24 23:29
frank1266
@sonorman
Hast du auf das PCM-Format im KH2D-Mode geachtet?
Ja klar. 99% der Musik die ich höre ist PCM und nicht höher als 192 kHz.
Wie ist das im Zusammenhang mit Musik-Dateien zu verstehen?
Wie ist diese Frage zu verstehen?
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frank1266
frank126616.06.24 09:48
PCM kannte ich bisher immer nur im Zusammenhang mit der Audioübertragung von z.B. einem Blu-ray-Player zum AV-Receiver.
Nun habe ich mich ein wenig näher in das Thema eingelesen und verstehe es so, dass PCM der digitalen Rohdatei der ursprünglichen analogen Audiodatei entspricht (ähnlich RAW bei der digitalen Fotografie).
FLAC und WAV sind Container-Formate, die PCM-Rohdaten in komprimierter Form enthalten und frei von Verlusten sind und sich deshalb für den KH2D-Mode geeignet.
MP3-Dateien sind verlustbehaftet; ihnen wurde ein Teil der Frequenzen weggeschnitten und sind somit nichts für den KH2D-Mode. Liege ich damit richtig?
Auch nach Jahren audiophilen Hörens sind mir diese Begriffe immer noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen, finde es weiterhin verwirrend.
Wäre doch mal ein gutes Rewind-Thema
Während kurzer Höreindrücke konnte ich die Wirkung von KH2D heraus hören und bin auch sonst ziemlich angetan von dem kleinen Ding!
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frank1266
frank126616.06.24 09:52
Muss das Quellmaterial in KH2D vorliegen? Wenn ja, wäre ja mein Höreindruck falsch
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