Test iFi Audio GO Bar Kensei – Ultimativer Dongle-DAC und Allround-Kophörerverstärker
Mit dem Siegeszug von Bluetooth-(Over-Ear)-Kopfhörern, die inzwischen auch in höheren Preisklassen anzutreffen sind, hat die Bedeutung von so genannten Dongle-DACs ein wenig abgenommen. Aber es gibt nach wie vor gute Gründe, lieber ein Kabel am Kopfhörer in Kauf zu nehmen. Insbesondere, wenn es um bestmögliche Klangqualität geht.
KompaktBezeichnung | | GO Bar Kensei |
Ein Dongle-DAC ist im Prinzip wie ein kleiner Stecker-Adapter mit ein wenig Elektronik darin, um analoge, kabelgebundene Kopfhörer an Geräten mit USB-Audio-Ausgang betreiben zu können. Prominente Beispiele dafür sind die erfolgreiche
DragonFly-Serie von Audioquest, aber auch der sehr simple
USB-C zu 3,5mm Adapter von Apple.
Etwas genauer betrachtet stecken in Dongle-DACs mindestens zwei sehr wichtige Baugruppen: erstens (und namensgebend) ein DAC, also ein digital-zu-analog-Wandler, und zweitens ein Kopfhörerverstärker mit analoger Ausgangsstufe. Diese beiden Schaltungsbereiche haben nicht nur erheblichen Einfluss auf die mögliche Klangqualität des angeschlossenen Kopfhörers. Ihre elektrischen Anschlussparameter entscheiden auch darüber, wie gut oder schlecht der angeschlossene Kopfhörer angetrieben werden kann.
Für die meisten In-Ear-Kopfhörer mit sehr niedriger Impedanz und hohem Wirkungsgrad reichen schon winzigste Ausgangsspannungen, um zumindest anständige Lautstärke zu erzielen. Doch das Feld der kabelgebundenen Over-Ears ist bedeutend vielfältiger. Da gibt es niederohmige, aber auch sehr hochohmige Vertreter. Und auch der Wirkungsgrad, der am Ende darüber entscheidet, wie viel Pegel mit der gegebenen Leistung des Kopfhörerverstärkers erzielt werden kann, ist von Bedeutung. Der GO Bar Kensei hat mit 477mW (an 32 Ohm, symmetrischer Ausgang) etwa zehn mal mehr Leistungsreserven, als der besagte 10-Euro-Adapter von Apple. Doch es steckt noch sehr viel mehr in dem kleinen Barren.
iFi Audio hat eine lange Tradition im Bau von Kopfhörerverstärkern aller Größen und Leistungsklassen. Zu den beliebtesten Geräten aus dem iFi-Sortiment gehört der ZEN DAC, der inzwischen in der dritten Generation erschienen ist (siehe
Vorstellung in REWIND). Der hier besprochene
GO Bar Kensei verspricht mindestens die gleiche Gesamtperformance wie der ZEN DAC (er hat sogar eine höhere Ausgangsleistung), ist dabei aber sehr klein und portabel, wird ausschließlich über Bus-Power gespeist, und lässt sich somit auch auf Reisen zum Beispiel an einem iPhone verwenden.
Der GO Bar mit dem Namenszusatz „Kensei“ ist eine aufgebohrte Version des bereits seit einiger Zeit erhältlichen
„normalen“ GO Bar. Die Kensei-Version ist 120 Euro teurer, bietet dafür aber auch einiges mehr. So wurde die Netzteilsektion und die Clock (der interne Taktgeber) für noch geringeren Jitter optimiert. Aber hauptsächlich kam das so genannte K2HD-Processing dazu. Später mehr zu diesem Punkt. Äußerlich begeistert der Kensei mit einem sehr hochwertigen und auch haptisch überzeugenden Edelstahlgehäuse. Als Bon-Bon wird er in einer kleinen, mit Gravuren versehenen Holz-Schatulle geliefert. Zusätzlich liegt neben einem Gürtelholster, Adapter USB-C-auf-A und einem kurzen USB-C-Kabel noch ein Kabel von USB-C auf Lightning bei, welches beim normalen GO Bar optional ist. Damit können auch ältere iPhone-Generationen und iPads mit Lightning direkt an den Kensei angeschlossen werden.