iFi GO blu und qudelix – GemeinsamkeitenBevor ich zu den technischen Besonderheiten der beiden DACs komme, hier noch ein nicht ganz unwesentlicher Hinweis zur Vertriebssituation: Während der iFi Audio GO blu einen offiziellen deutschen Vertrieb hat (die Firma
WOD Audio in Nidderau), ist der qudelix-5K momentan nur über internationale Versandhändler erhältlich. Zwar ist das Gerät bei
Amazon.de (derzeit rund 122 Euro) gelistet, wird aber über Amazon USA verschickt. Einen deutschen Ansprechpartner gibt es nicht.
Für den iFi GO Blu existiert auch eine deutschsprachige Bedienungsanleitung und er ist über den
Webshop von WOD Audio, sowie über Amazon mit Versand aus Deutschland für aktuell 199 Euro erhältlich.
Zwischen GO Blu und qudelix gibt es viele technische Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede im Detail. Beide Gerät sind Bluetooth-fähig und arbeiten mit dem selben Qualcomm-Chipsatz (QCC5124) für Bluetooth 5.1. Das heißt, sie unterstützen auch die selben Protokolle, wie AAC, diverse aptX-Varianten, sowie LDAC. Als DAC-Chip kommt im iFi ein Cirrus Logic 43131 zum Einsatz, im qudelix ein Dual ES9218P SABRE.
Weitere Gemeinsamkeiten bzw. Ähnlichkeiten bestehen in der Ausstattung mit einem Akku für Mobilbetrieb. Der qudelix verspricht zwischen sechs und 20 Stunden Ausdauer, wobei die maximale Laufzeit nur in einem speziellen Modus mit verringerter Klangqualität zu erreichen ist. Mit dem GO blu sollen bis zu zehn Stunden Spieldauer pro Akkuladung möglich sein. Konkret: Im qudelix steckt ein 500-mAh-Akku, im iFi einer mit 450 mAh. Wie lange der Akku in der Praxis tatsächlich durchhält, ist auch von dem angeschlossenen Kopfhörer, natürlich vom Pegel und von der Bitrate abhängig.
Was noch? Beide Geräte besitzen eingebaute Mikrofone für Telefonie.
Die Hauptfunktion des GO Blu und auch des qudelix ist zweifellos die Übertragung via Bluetooth. Dennoch dürften sich viele darüber freuen, dass beide per USB-C-Kabel nicht nur geladen werden, sondern auch als kabelgebundener DAC für HiRes bis 24 Bit / 96 kHz genutzt werden können.
Der GO Blu lässt sich unkompliziert und direkt mit einem iPhone per Lightning-auf-USB-C-Kabel oder an einem Mac oder einem iPad mit USB-C-Buchse zur Musikwiedergabe anschließen. Diese Art der Direktverbindung funktioniert prinzipiell auch mit dem qudelix (nur am iPad Pro ausprobiert), allerdings konnten hier die Steuerungstasten (Play/Pause, Skip) nicht genutzt werden. Vieles hängt bei dieser Betriebsart von der Firmware ab. iFi hat in dieser Hinsicht am GO blu sehr gute Arbeit geleistet, qudelix steht dem nicht nach.
Last but not least sind beide Geräte sehr klein und leicht. Der Unterschied beträgt gerade mal 1,8 g (siehe Fotos). Auch bei der Gehäusegröße tun sich die Beiden nicht viel. Der qudelix ist etwas dicker, hat dafür aber einen integrierten Kleiderclip aus Metall.
Beide DACs sind leichter als ein Mignon-Akku.
Ein Vorteil für alle, die ihr Gerät bis ins kleinste Detail selbst konfigurieren wollen, ist die qudelix App. Darin lassen sich unzählige Parameter des 5K konfigurieren und auch eigene Klangprofile per Equalizer erstellen, oder über eine bereits vorhandene Liste mit hunderten fertiger Profile passend auswählen. Sogar der (unter anderen) von mir im Test benutzte Focal Clear MG ist darin mit gleich zwei Profilen vertreten – die mir allerdings nicht sehr zusagten. Auch eine regelbare Crossfeed-Schaltung gibt es hier. Die dient – vereinfacht gesagt – dazu, den kopfhörertypischen und mit manchen Musikstücken besonders lästigen links/rechts-Effekt zu mindern und das Klangbild mehr in die Mitte zu rücken.
Andererseits sollte die App auch nicht überbewertet werden. Der GO blu verzichtet zwar auf eine solche App, bietet aber trotzdem alles wirklich wichtige und ist dadurch einfacher in der Anwendung. Dazu später mehr im Praxisteil.
Die App ist nur eine von vielen kleinen und größeren Dingen, in denen sich die beiden Probanden unterscheiden. Ein genauerer Blick auf die Technik offenbart einige nicht ganz unwesentliche Hardware-Vorteile für den iFi GO blu.