Test iFi Audio GO blu: Mini DAC und Kopfhörerverstärker auf Topniveau – Vergleich mit qudelix-5K
iFi GO blu und qudelix – Wesentliche UnterschiedeDa wäre zunächst und allererst die deutlich aufwendigere Ausgangsstufe des GO blu. Zwar verfügen beide Kandidaten über einen symmetrischen Schaltungsaufbau, aber während der qudelix auf eine fertig zugekaufte „System-on-a-Chip“-Lösung mit in den beiden ES9218p DAC-Chips integrierten Ausgangsstufen setzt, hat iFi eine eigene, diskret aufgebaute Ausgangsstufe entwickelt. Diese ist spiegelsymmetrisch als Doppel-Mono-Lösung aufgebaut und
direkt gekoppelt, ohne Koppelkondensatoren im Signalweg. Dies ist auch ein wesentlicher Grund für den Preisunterschied der beiden Geräte.
Der GO blu arbeitet mit einer diskret aufgebauten, symmetrischen Ausgangsstufe.Auch die Ausgangsleistung und damit die Fähigkeit, elektrisch anspruchsvollere Kopfhörer im Griff zu haben, ist beim iFi mit max. 5,6V (bei 600 Ohm) höher. Der qudelix schafft maximal 4 V symmetrisch.
Sowohl der qudelix als auch der iFi haben Anschlüsse für unsymmetrische (3,5 mm Stereo-Klinke), wie für symmetrische Kopfhörerverbindung. Während der Koreaner für letzteres auf eine 2,5-mm TRRS-Klinkenbuchse setzt, bietet der GO blu einen der noch recht jungen Pentaconn-Anschlüsse. Der ist mit 4,4 mm zwar größer, aber auch erheblich solider und vor allem viel kontaktsicherer.
In der Bedienung zeigen sich weitere, teils sehr deutliche Unterschiede. Beim qudelix erfolgt die Steuerung am Gerät über zwei Multifunktions-Wipptasten. Eine mit roter, die andere mit blauer LED. Die Rote Wippe dient primär zur Lautstärkeeinstellung, die Blaue für On/Off, Pairing und Musiksteuerung. Der GO blu besitzt eine Taste für On/Off und für gesprochene Ansagen zur Verbindung (z. B. „AAC, 44,1 kHz“). Eine weitere Taste dient zur Umschaltung der Modi für XBass und XSpace. Als primäres Bedienelement gibt es ein solide ausgeführtes Drehrad mit integrierter Taste, das an Digital Crown der Apple Watch erinnert. Das Rad dient zur Lautstärkeeinstellung, die integrierte Taste u. a. zur Musiksteurung.
Die Funktionsweise prägt sich bei beiden Geräten nach etwas Eingewöhnung sehr gut ein, aber der iFi hat mit seine „Krone“ einen erheblichen Komfort-Vorsprung. Die Pegelregelung erfolgt darüber so „analog“ und direkt, wie man es von einem Lautstärkeregler erwartet. Das ist viel angenehmer, als das mehrfache Drücken oder gedrückt halten der qudelix-Taste. Auch lässt sich das Dreh-/Drückrad blind (mit der Hand in der Tasche) viel einfacher nutzen. Beim qudelix besteht hier eine gewisse Verwechselungsgefahr der Tasten.
Der qudelix bietet dafür über seine App mehr bzw. feinere Konfigurationsmöglichkeiten.
Alles in Allem ist die Ausstattung und Funktionsweise beider DACs sehr gut gedacht und in ihrer jeweiligen Ausführung wohl eher Geschmacksache. Mir persönlich gefällt das Bedienkonzept des mit dem Dreh-/Drückregler plus weiteren, gut unterscheidbaren Tasten des GO blu eindeutig besser, als die etwas fummelige Tastenbedienung des qudelix.