Test iFi Audio ZEN DAC – Kopfhörerverstärker mit DAC und Top-Klang zum Kampfpreis
Nach der
Vorstellung des iFi Audio ZEN DAC vor drei Wochen im TechTicker war klar: den muss ich testen. Die technische Beschreibung in Kombination mit dem unverbindlichen Verkaufspreis von rund 150 Euro klang einfach zu gut, um wahr zu sein.
KompaktArt | | Kopfhörerverstärker / DAC |
Rekapitulieren wir noch mal:
Der
ZEN DAC (Vertrieb:
WOD Audio) ist kompakt und mit seinen Eigenschaften ideal für den Betrieb am Desktop geeignet. Per asynchronem USB wird wird er mit dem Mac oder PC verbunden und dient Digital/Analog-Wandler und Kopfhörerverstärker. Außerdem kann der ZEN DAC als Vorverstärker für Endstufen oder Aktivlautsprecher verwendet werden.
Die DAC-Stufe arbeitet mit einem Burr-Brown-Chip, der PCM und DXD Audio bis 24Bit/384kHz und DSD bis 12,4MHz (DSD256) verarbeitet. PCM und DSD werden dabei separat verarbeitet. Das heißt, DSD Datenströme können nativ behandelt werden. Üblicherweise wird für DSD-Datenströme in dieser Preisklasse immer das sogenannte DoP-Verfahren (DSD over PCM) eingesetzt. Der ZEN kommt ohne diese Konvertierung mit DSD zurecht. Das ist in dieser Klasse eine absolute Ausnahme, ebenso wie die In-Haus-Programmierung des XMOS-Chips für die Signalverarbeitung. Nutzer können sogar verschiedene Firmware-Versionen installieren um mit unterschiedlichen Filtern und deren klanglichen Auswirkungen zu experimentieren. Und zu guter Letzt ist der ZEN DAC auch noch MQA-kompatibel.
Die Analogstufe ist symmetrisch ausgelegt, was ebenfalls in dieser Preisklasse eine Rarität ist. Als Ausgänge für Kopfhörer stehen sowohl ein unsymmetrischer (6,35 mm Klinke) als auch ein symmetrischer 4,4 mm Pentaconn-Anschluss an der Front zur Verfügung. Zudem können über Stereo-Cinch-Buchsen oder eine weitere symmetrische Pentaconn-Buchse an der Rückseite Aktivlautsprecher oder Endverstärker angeschlossen werden. Noch besser: Per Schalter können die rückseitigen Ausgänge zwischen Festpegel und variabler Regelung umgeschaltet werden. Dadurch kann man den ZEN DAC wahlweise an Geräten mit eigener Lautstärkeregelung anschließen (was z. B. bei vielen Desktop-Aktivlautsprechern der Fall ist), oder er übernimmt selbst die Lautstärkeregelung, um beispielsweise Endstufen zu betreiben.
Der Kopfhörerausgang verfügt über eine umschaltbare Vorverstärkung (Gain Hi/Lo) für unterschiedlich empfindliche Kopfhörer. Ein weiteres Feature ist "TrueBass", welches für eine moderate Bassanhebung ohne Beeinflussung der Mitten sorgen soll, was insbesondere bei manchen offenen Kopfhörern hilfreich sein kann.
Das Gehäuse mit seinem rundlich geformten Korpus besteht nicht etwa aus Plastik, sondern komplett aus Metall. Der ZEN DAC ist dabei kaum größer als eine ausgestreckte Hand und passt somit auf jeden Desktop.
Für ähnlich gut ausgestattete Geräte muss man in der Regel das Zwei- bis Dreifache bezahlen. Oft sogar noch sehr viel mehr. Da muss doch irgendwo der Rotstift einen Strich durch die Rechnung machen, oder? Und zahlt sich der Aufwand auch in gutem Klang aus, oder ist der ZEN DAC am Ende doch nur ein Papiertiger?