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Test iFi Audio nano iONE: Kleiner DAC, großer Problemlöser

iFi Audio nano iONE – Vorstellung

Kompakt
Marke iFi Audio
Bezeichnung nano iONE
Art DAC+Bluetooth-Streamer
Empf. Preis (€) 235
Verfügbarkeit sofort
In vielen Haushalten gibt es noch rein analoge HiFi-Anlagen. Gegen den Trend hin zu vollständiger Digitalisierung steigt deren Zahl sogar wieder, weil immer mehr HiFi-Fans den Reiz von Analog wieder entdecken, beispielsweise mit Plattenspielern, Tonbandmaschinen, Röhrenverstärkern u.s.w. Ich will mich nicht selbst als Maßstab nehmen, bin aber ebenfalls betroffen, nachdem ich in Sachen Verstärker auf eine rein analoge Lösung umgeschwenkt bin. (Siehe Test des T+A PA 2500 R Vollverstärkers.) Mein Grund für diesen Schritt war aber nicht nostalgischer Natur, sondern hat rein praktische und klangliche Beweggründe, die ich im Test des T+A ausführlich dargelegt habe.


Was das mit dem nano iONE zu tun hat? Das fängt schon mit solchen Kleinigkeiten an, wie man z.B. einen Fernseher, der nur einen digitalen Toslink-Audioausgang oder HDMI hat (was bei vielen modernen TV der Fall ist), an einen analogen Verstärker anschließt. Außerdem: Auch Analog-Fans möchten gerne mal die praktischen Vorzüge digitaler Musikwiedergabe nutzen und nicht immer nur LP hören.



Fangen wir mit der TV-Anschlussproblematik an: Für all diejenigen, die keine besonderen Klangansprüche an den TV-Ton stellen, sondern diesen einfach nur über ihre Stereo-Lautsprecher am analogen Verstärker wiedergeben wollen, gibt es billigere Lösungen als den nano iONE. Wie beispielsweise diesen kleinen Kasten (Amazon) für knapp 13 Euro. USB-Spannung anlegen, Toslink rein, Stereo-Cinch raus – fertig. Das funktioniert. Ich habe selbst so ein Teil als Notlösung im Sortiment. Bis auf die Tatsache, dass der Ausgangspegel des besagten Konverters etwas zu gering ist und man die Lautstärke am Amp daher ziemlich weit aufdrehen muss, macht er seine Sache gut, ist klein und unauffällig und vor allem billig, billig, billig! Von solchen Toslink-DACs findet man nicht nur bei Amazon dutzende Varianten, von denen viele wahrscheinlich ein und dieselbe Platine nutzen.


Der nano iONE dient ebenfalls als DAC für Toslink auf Cinch. Aber er bietet eine wesentlich hochwertigere Wandlersektion und analoge Ausgangsstufe im Vergleich zu den billigen China-Wandlern. Das Problem mit dem zu geringen Ausgangspegel hat der nano iONE schon mal nicht.

Darüber hinaus ist der nano iONE ein hochwertiger und vergleichsweise preisgünstiger HiRes-DAC für PCM, DXD und DSD. Er unterstützt die Formate

  • PCM 44,1/48/88,2/96/176,4/192kHz
  • DSD 2,8/3,1/5,6/6,2/11,2/12,3MHz
  • DXD 352/384kHz


In seiner Preisklasse gibt es noch nicht sehr viele Wandler mit ähnlichen HiRes-Eigenschaften. Dazu sorgt er wie ein richtiger High-End-DAC für ein Reclocking der Daten und arbeitet mit aktiver Unterdrückung elektrischer Störkomponenten in der USB-Stromversorgung. Ach ja, asynchrones USB ist da natürlich selbstverständlich.


Als USB-DAC mit ungeregeltem Line-Out (d.h. ohne eigene Lautstärkeregelung) eignet sich der nano iONE beispielsweise perfekt für den Betrieb mit analogen Kopfhörerverstärkern, für Aktivlautsprecher mit eigener Lautstärkeregelung, oder eben für den Anschluss an analoge Vollverstärker oder Receiver. Eine mögliche Kombination im Wohnzimmer wäre: TV per Toslink und ein Streaming-Player (z.B. Auralic Aries mini, siehe Testbericht) per USB an den nano iONE, der wiederum per Cinch an einen HiFi-Verstärker, aktive Lautsprecher oder auch an One-Box-Systeme wie den B&W Zeppelin angeschlossen ist.

Aber da ist noch mehr. iFi Audio hat dem iOne auch Bluetooth spendiert. Natürlich mit aptX. Letzteres sorgt für annähernd CD-Qualität beim Bluetooth-Streaming, sofern auch das sendende Quellengerät aptX unterstützt. Bei macOS ist das gegeben, bei iOS hingegen nicht. Aber das ist kein Grund für iOS-User, den iONE von der Liste zu streichen, denn der unterstützt neben aptX auch AAC. Das wiederum beherrscht auch iOS, wodurch die Musik beim BT-Streaming nicht auf das klanglich schlechtere Bluetooth Basis-Protokoll SBC zurück fällt, sondern in derselben Qualität wie mit aptX streamt, was annähernd CD-Qualität entspricht. Damit wird der nano iOne zu einem jederzeit verfügbaren Musik-Hub für alle Bluetooth-fähigen Musikspieler in Reichweite. Und zu einem der Ersten, die neben aptX auch AAC bei der BT-Übertragung beherrschen.

Natürlich kann so auch Online-Streaming mit jedem beliebigen Anbieter genutzt werden. Beispielsweise Apple Musik vom Mac oder iDevice via USB oder Bluetooth.

Bonus-Feature: Einige Verstärker früherer Bauart haben zwar einen Digitaleingang, aber nur koaxial/elektrisch. Der nano iONE kann auch als USB-auf-S/PDIF-Konverter fungieren und das Digitalsignal der Quelle per Coax-Buchse durchschleifen. In dem Fall kann man allerdings nicht gleichzeitig Toslink nutzen, weil es sich bei der entsprechenden Buchse um einen Kombi-Anschluss optisch/elektrisch handelt. Man muss sich also für das Eine oder Andere entscheiden – oder manuell umstöpseln.

Einige Details zum technischen Aufbau. (Bilder: Hersteller)

Fassen wir kurz zusammen. Der nano iONE ist:

  • HiRes USB-DAC für PCM/DXD/DSD
  • Bluetooth DAC (mit aptX/AAC)
  • Toslink-DAC
  • USB-auf-S/PDIF-Konverter

Damit lässt sich schon eine ganze Menge anstellen.


Kommentare

hophop22.04.17 10:36
So etwas mit Toslink und Airplay bräuchte ich.
0
sonorman
sonorman22.04.17 11:03
hophop
So etwas mit Toslink und Airplay bräuchte ich.
Der nano iONE hat Toslink. Das steht auch im Text.
Zwar hat er kein Airplay, aber mit diesem Workaround könnte man trotzdem Airpay mit dem nano iONE nutzen.
0
someone22.04.17 11:25
Und ich moechte noch einen iBT, iUSB und iSPDIF input haben, die toenen naemlich deutlich besser
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Hot Mac
Hot Mac22.04.17 11:35
Ich höre immer sehr viel Gemecker über AirPlay.
Scheint wohl nicht bei jedem zu funktionieren.

Der Testbericht kommt wie gerufen.
Ich brauche so ein Ding zwar nicht, ich kenne aber jemanden ...
+1
Daishima
Daishima22.04.17 11:36
Der Vergleich mit dem SUV-Boom gefällt mir - aber bestimmt auf eine andere Weise als der Autor bezweckt hatte.
+1
Hot Mac
Hot Mac22.04.17 11:43
Diesen SUV-Boom kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen.
Wer braucht so ein Ding?
Steht uns bereits die Apokalypse ins Haus?

Ich hab seit drei Monaten so ein Monster in meiner Garage stehen – hat meiner Mutter gehört –, das niemand kaufen will.
+2
sonorman
sonorman22.04.17 12:39
Hot Mac
Ich höre immer sehr viel Gemecker über AirPlay.
Scheint wohl nicht bei jedem zu funktionieren.
Das Hauptproblem mit Airplay: es ist schlicht zu teuer. (Apple Lizenz und WLAN erforderlich.) Ein Gerät wie der iONE würde dadurch wahrscheinlich 20-30% teurer. Darum gibt es auch praktisch keine Bluetooth-Lautsprecher in der Preisklasse mehr mit Airplay.

Der Vorteil von Airplay wäre die größere Reichweite durch WLAN und dass man mit mehreren Geräten auf das Airplay-Ausgabegerät zugreifen kann, ohne neu zu "pairen". Klanglich hat es gegenüber Bluetooth mit aptX oder AAC keine relevanten Vorteile.
-1
Hot Mac
Hot Mac22.04.17 13:46
sonorman
Hot Mac
Ich höre immer sehr viel Gemecker über AirPlay.
Scheint wohl nicht bei jedem zu funktionieren.

(...) Der Vorteil von Airplay wäre die größere Reichweite durch WLAN und dass man mit mehreren Geräten auf das Airplay-Ausgabegerät zugreifen kann, ohne neu zu "pairen". Klanglich hat es gegenüber Bluetooth mit aptX oder AAC keine relevanten Vorteile.

Echt?
Ich dachte, AirPlay sei in der Qualität so toll‽
Man lernt doch nicht aus.
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Mr BeOS
Mr BeOS22.04.17 18:44
Airplay macht bei mir leider ständig Probleme, da es hier gefühlte 2000 Wlan-Netze hat und ich, ganz egal auf welchem Kanal, Abbrüche habe....

Lang ist st es her, da hatte ich das einzie WLan-Netz hier....
http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei
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hophop22.04.17 23:34
sonorman
hophop
So etwas mit Toslink und Airplay bräuchte ich.
Der nano iONE hat Toslink. Das steht auch im Text.
Zwar hat er kein Airplay, aber mit diesem Workaround könnte man trotzdem Airpay mit dem nano iONE nutzen.
O.K. Dann bräuchte ich ein Verbindungskabel mit beiden Steckervarianten.
Der Workaround nutzt leider kein WLAN…
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deep_dark_blue06.05.17 15:37
hat irgendjemand die Version mit weissen Abdeckungen und seitlichem Fenster bekommen?
Ich habe sowohl bei projekt-audio als auch bei amazon direkt bestellt und beide male nur die Version mit silbernen Abdeckungen und sehr eingeschränktem BT-Empfang erhalten.
Bin für jeden Tip dankbar, der iOne klingt hammergut, aber ohne BT nützt er mir nicht so richtig viel leider...
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sonorman
sonorman07.05.17 19:52
deep_dark_blue
hat irgendjemand die Version mit weissen Abdeckungen und seitlichem Fenster bekommen?
Ich habe sowohl bei projekt-audio als auch bei amazon direkt bestellt und beide male nur die Version mit silbernen Abdeckungen und sehr eingeschränktem BT-Empfang erhalten.
Bin für jeden Tip dankbar, der iOne klingt hammergut, aber ohne BT nützt er mir nicht so richtig viel leider...
Frag doch mal freundlich beim Vertrieb nach (WOD Audio, siehe Artikel), ob sich da irgendwas auf Kulanz machen lässt.
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