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Test iFi-Audio xDSD Kopfhörerverstärker: Multitalent und kompaktes Klang-Kraftwerk für Macs und iDevices

iFi-Audio xDSD – Praxis und Klang

Soviel sei schon mal vorab verraten: Die Designänderungen des xDSD gegenüber seinen Brüdern ist aus praktischer Sicht ein großer Fortschritt. Die durchaus hochwertigen aber weniger schlanken Alu-Gehäuse beispielsweise eines iDSD LE (Testbericht) mit den vielen überstehenden Teilen sind im Mobilbetrieb doch etwas unkomfortabel. Der xDSD ist zwar auch eine zusätzliche Komponente, die man ggf. huckepack an sein iPhone bindet, aber das muss man nicht unbedingt so handhaben.


Dank Bluetooth werden die allermeisten Nutzer den xDSD unterwegs wohl mit dieser Verbindungsart nutzen und keine zusätzlichen Kabel einpacken (höchstens das Ladekabel). Dank drahtloser Verbindung kann man den xDSD beispielsweise in der Hemd- oder Jackentasche lassen und daran per Kabel den Kopfhörer anschließen. Das iDevice kann dann ohne zusätzliche Strippe wie gewohnt in die Hand genommen und zur Musiksteuerung genutzt werden. Im Bluetooth-Modus kann man die Lautstärke auch über das iPhone/iPad regeln, aber es empfiehlt sich, die Lautstärke am iDevice voll aufzudrehen und die Einstellung über den Regler am xDSD vorzunehmen.

Das gilt erst Recht für den USB-Betrieb. Am Mac habe ich den xDSD mit Audirvana genutzt, das den xDSD mit der Standardfirmware als MQA-Renderer erkennt:



Klang
Für den Klangtest kamen verschiedene Kopfhörer zum Einsatz. Darunter auch meine Arbeits-Referenz, der 600 Ohm beyerdynamic T 1 (2. Gen.; Testbericht), mit dem der xDSD erstaunlich gut zurecht kommt. Des weiteren habe ich ihn mit dem Sonus faber Pryma (Test) gehört, sowie mit dem beyerdynamic Aventho Wireless (Test). Letzterer ist ja selbst schon ein Drahtloskopfhörer, der eigentlich keinen DAC/Amp benötigt, aber man kann diesen Kopfhörer auch passiv und drahtgebunden verwenden. Dann verhält er sich genau wie sein rein kabelgebundener Bruder Aventho (ohne „Wireless“ im Namen).


Der xDSD überzeugte mit allen Hörern durchweg. Den besonders anspruchsvollen T 1 bringt der kleine iFi zwar nicht ganz so schön zum Singen, wie mit deutlich aufwendigeren und teureren Lösungen (beispielsweise dem T+A DAC 8 DSD – Test), aber es ist wirklich aller Ehren Wert, wie gut der kleine iFi den 600-Ohm-Hörer im Griff hat. Zu den eher für mobile Nutzung ausgelegten Hörern Pryma und Aventho passt der xDSD aber besser. Nicht nur preislich, sondern auch, weil er deren Qualitäten deutlicher heraus schälen kann.

So überzeugt der Aventho am xDSD mit einer bislang so noch nicht mit ihm gehörten Dynamik. Hört man den Aventho Wireless direkt (also im Aktiv-Modus, ohne xDSD) per Bluetooth am iPhone oder iPad, kann man dank der cleveren Einmessfunktion des beyerdynamic schon ein wirklich überzeugendes Klangvergnügen genießen (siehe dazu den Testbericht). Doch passiv am xDSD betrieben – und ohne die Einmessfunktion des beyerdynamic – wirkt der Aventho noch dynamischer und konzentrierter. Vor allem der Bassbereich gewinnt an Präzision und die Höhen an Feinheit. Das Geschehen wirkt über den xDSD insgesamt glaubhafter in Bezug auf den gewünschten Realismus der Darbietung.


Mit „XBass+“ kann man die unteren Register noch etwas mehr betonen, aber zum Glück handelt es sich dabei nicht um eine Radau-Schaltung, die den Bass künstlich übertreibt. Vielmehr kann man damit leicht bassschwachen Kopfhörern gekonnt auf die Sprünge helfen.

Ähnliches gilt für die „3D+“-Schaltung des xDSD. Interessanterweise zeigte diese Funktion, bei der es sich um eine Art Crossfeed-Schaltung handelt, um das „Im-Kopf-Gefühl“ zu minimieren, unterschiedlich starke Wirkung mit verschiedenen Kopfhörern. Bei offenen Kopfhörern, die ohnehin schon eine nicht ganz so direkte Klangbühne wie geschlossene Hörer bieten, ist der Effekt weniger stark ausgeprägt. Am Aventho hingegen habe ich „3D+“ hingegen gern eingeschaltet gelassen, denn es vermindert das Gefühl des eingeschlossen seins unter den Schall-isolierenden Ohrmuscheln. Das Im-Kopf-Gefühl wird man aber auch damit nicht ganz los.

Unter dem Strich konnte sich der xDSD klar von anderen, auch nicht gerade schlechten Wandlern, wie dem Meridian Explorer², mit mehr Dynamik und Spielfreude absetzen. Am T 1 lag er etwa gleichauf mit der Performance des beyerdynamic Impacto universal (Test), der speziell für die hauseigenen Spitzenkopfhörer der Heilbronner optimiert ist. Der Impacto ist aber bei weitem nicht so universell nutzbar – dafür aber deutlich kleiner und leichter.



Kommentare

jdbryne16.06.18 10:52
Mein Motu 624 Interface und dem Rupert Neve RNHP Headphone pre Amp werden mich auch in 20 Jahren noch Glücklich machen. 👽
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Antagonist17516.06.18 11:22
Ja bestimmt schöne Geräte, aber mobil wohl nicht einsetzbar. Es ging ja hier um "Taschenspieler"
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Hot Mac
Hot Mac16.06.18 11:30
Könnte mir gefallen.
Mit sechs Stunden „Laufleistung“ taugt er aber nicht, meinen Lehmann Traveller zu ersetzen.
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barabas16.06.18 12:15
Das mit den Vergleichen ist immer so eine (subjektive) Sache, vor allem dann wenn sich die Geräte auch noch preislich unterscheiden. Beide hierzu herangezogenen Kopfhörerverstärker von Beyerdynamic und Meridian sind deshalb für mich wenig geeignet mir hier ein Bild der tatsächlichen Leistungsfähigkeit des iFi-Audio xDSD zu machen. Grundsätzlich ist ja davon auszugehen (oder gehen viele davon aus) das billigere Geräte hier zumeist etwas schlechter abschneiden.
Wie sähe dies aber zb. im Vergleich zu einem Chord Mojo aus, der preislich in derselben Liga spielt ?
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Antagonist17516.06.18 12:26
@barabas
Richtig erkannt,die Höreindrücke können nur subjektiv sein, Auch wenn das jetzt noch mit dem Chord Mojo verglichen wäre, kommst Du nicht umhin, Dir einen eigenen Höreindruck zu verschaffen. Solche Vorstellungen können evtl. eine Tendenz aufzeigen, aber am Ende zählt nur Dein Urteil.
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JeDI16.06.18 20:48
Leicht OT: Hat hier jemand Erfahrung mit dem SMSL Sanskrit PRO-B DAC? Das ist zwar kein mobiler DAC, aber ich überlege gerade so einen zu kaufen. Die Bewertungen bei Amazon & Co. sind fast durch die Bank sehr positiv und Preis (ca. 150 und Ausstattung (Bluetooth aptX, USB; Opt. + Coaxial) klingen auch gut.
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adiga
adiga17.06.18 00:41
Interessantes Teil. Nun sollte man den nur noch in der Schweiz kaufen können. Amazon liefert bekanntlich ja nicht
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