Test: micromega MySpeaker (MyAmp Inside) vs. Nubert nuPro A-200
In der PraxisNicht nur konzeptionell, sondern auch in der praktischen Anwendung und nicht zuletzt im Klang könnten die NuPro A-200 und die MySpeaker unterschiedlicher kaum sein. Aber zunächst noch ein paar Gemeinsamkeiten:
Den Punkt mit der Verkabelung am Desktop und der Master-Slave-Konfiguration hatte ich ja schon angesprochen. Einmal korrekt angeschlossen, konfiguriert und per USB mit dem Mac verbunden, können die Lautsprecher ganz einfach über die Systemeinstellungen/Ton, das Audio-MIDI-Setup oder über das Lautsprecher-Symbol in der Menüleiste als Ausgabegerät ausgewählt werden. In letztgenanntem Fall klicken sie mit gedrückter Alt-Taste auf das Menüleistensymbol, woraufhin eine Liste der verfügbaren Ausgabegeräte angezeigt wird:
Übrigens: Mit macOS Sierra wird sich dieses Verhalten ändern, sodass die Alt-Taste für die Geräteauswahl nicht mehr gedrückt werden muss. Eine längst überfällige und sehr willkommene Optimierung.
An den Lautsprechern muss natürlich der richtige Eingang, in diesem Fall USB, mittels Fernbedienung ausgewählt werden. Bei beiden Kontrahenten kann die Lautstärke über die Fernbedienung geregelt werden, bei den nuPros zusätzlich auch über die Tasten am Display des Master-Lautsprechers. Weniger schön: Über die Mac-Tastatur lässt sich der Pegel weder hier noch dort ändern. In der Praxis bedeutet das, man muss eigentlich immer die Fernbedienung in Griffweite liegen haben, die mangels rutschfester Unterseite gerne mal unkontrolliert über den Schreibtisch schlittert.
Sowohl Nubert als auch micromega werben damit, dass ihre Lautsprecher über automatische On/Off-Funktionen verfügen. Im Falle einer USB-Verbinung gibt es aber leider eine nicht unerhebliche technische Einschränkung. Bei Nubert funktioniert es darüber nur an USB-Ports, die keine dauerhafte Ladespannung bereitstellen. Versetzt man seinen Mac in den Ruhezustand, bleibt die Versorgungsspannung an den USB-Ports aber aktiv, um beispielsweise ein iPhone aufladen zu können, während der Mac schläft. Auch die meisten USB-Hubs mit eigener Stromversorgung schalten die Ladespannung nicht ab, wenn der Mac in den Ruhezustand versetzt wird. Darum funktioniert die Auto-On-Off-Funktion in der Regel nicht bei USB-Verbindungen, solange man den Mac nicht komplett herunterfährt. – Leider.
Bei den MySpeaker sieht es ähnlich aus, aber die schalten sich immerhin nach 15 Minuten ohne Musiksignal automatisch in Standby – auch mit USB –, wachen aber ebenfalls nicht selbstständig wieder auf, wenn die Musik wieder gestartet wird. Die automatische Abschaltung der MySpeaker kann u.U. sogar ziemlich lästig sein, etwa wenn man für ein längeres Telefonat die Wiedergabe unterbricht. Will man nach Beendigung des Gesprächs weiter hören, und die MySpeaker haben sich inzwischen abgeschaltet, muss man sie erst per Fernbedienung wieder einschalten. Das dauert aber jedes mal 15 Sekunden, bis die Elektronik die Ausgänge freischaltet. Deaktivieren oder konfigurieren lässt sich die Standby-Automatik der MySpeaker nicht.
Noch mal zu den Displays der nuPro A-200: Die Anzeige ist auch aus größerer Entfernung bestens abzulesen. Wer mag kann die Displays an jedem Lautsprecher individuell abschalten, sodass beispielsweise der Master-Lautsprecher die eingestellte Lautstärke anzeigt und der Slave gar nichts. Schaltet man die Lautsprecher in Standby, wird jedoch immer der Schriftzug „nuPRO“ angezeigt. Zwar stark gedimmt, aber in sehr dunklen Umgebungen kann das trotzdem störend sein, was ich auch schon im Test der A-100 bemängelt hatte. Leider hat Nubert auch bei der neuen Modellgeneration an diesem Verhalten nichts geändert. Immerhin sind sowohl die Nuberts, als auch die micromega-Lautsprecher im Standby mit ca. 0,5 W sehr genügsam.