Zusammenfassung der Ergebnisse: Teil 2 und FazitEs begab sich zur Zeit des letzten Apple-Events im September bei der Vorstellung der neuen iPhones, Watch etc., als ich mich spontan dazu entschloss, Apples Spitzen-In-Ears AirPods Pro 2 in diesen Versuch mit einzubeziehen. Auch wenn das Modell eigentlich schon ein Jahr alt ist, interessierten mich aber die Möglichkeiten mit der neuesten Firmware und den für Herbst angekündigten Funktionen wie einem Hörtest. Zwei Tage später waren sie da und es ging wieder ab aufs Rad.
Was soll ich sagen? Meine Einstellung zu AirPods allgemein (basierend auf den frühesten Modellen) muss revidiert werden. Die AirPods Pro 2 konnten sich sofort an die Spitze des gesamten Testfeldes setzen. Und das hat viele Gründe.
Zunächst einmal der Tragekomfort. Die neue Generation von Apples Pro-In-Ears passen mir (mit den Standard-Ohrpassstücken) wie angegossen. Das Einsetzen der Hörer gelang mir noch nie so einfach und schnell, wie mit den AirPods Pro 2. Und einmal eingesetzt spüre ich sie nach kurzer Zeit nicht mehr und sie sitzen bis zum Ende des Trainings wie eine Eins. Die AirPods Pro 2 sind die mit Abstand komfortabelsten In-Ears, die ich bislang in den Ohren stecken hatte.
Darüber hinaus war ich vom Klang der AirPods Pro 2 sehr positiv überrascht. Nicht, dass sie die Natürlichkeit und Präzision der FiiO FH19 oder gar des T+A erreichen würden. Nein, man hört ihnen schon an, dass hier viel DSP-Zauber im Spiel ist. Das Ganze wirkt jedoch sehr angenehm ausgewogen. Besonders positiv ist der Bassbereich zu erwähnen. So satt, habhaft und bei allen Lautstärken überzeugend (auch bei sehr geringen Pegeln) spielen nur wenige In-Ears in dieser Preisklasse. Insgesamt ein sehr überzeugendes Ergebnis für Bluetooth In-Ears.
Der vielleicht erfreulichste Aspekt der AirPods Pro 2 stammt aber von einer anderen Eigenschaft. Die neue adaptive Geräuschkontrolle erwies sich als ein überragend gutes Feature. Apple beschreibt das So: „Die AirPods Pro 2 mit H2 Chip liefern Adaptives Audio, das automatisch die Geräusche priorisiert, die deine Aufmerksamkeit brauchen, während du unterwegs bist. Durch die nahtlose Verbindung von Aktiver Geräuschunterdrückung auf Pro Level mit dem Transparenzmodus liefert Adaptives Audio auf magische Weise die richtige Mischung an Geräuschen für jede Umgebung.“
Die wesentlichste Eigenschaft für mich ist, dass sich die AirPods damit (zumindest in relativ ruhiger Umgebung) wie offene Kopfhörer anfühlen/anhören. Die damit verbundene „Transparenz“ entsteht durch Aufnahme des Außenschalls und Übertragung nach innen durch die Treiber. Das hat Apple so gut hinbekommen, dass man beinahe den selben Eindruck wie mit einem echten offenen Over-Ear-Kopförer hat. Schaltet man die Funktion aus, hört es sich sofort wieder nach typischen, geschlossenen Schmalzbohrern mit relativ starker passiver Geräuschisolierung an. Ich bevorzuge aber das offene, luftiger wirkende Gefühl, die Außenwelt wahrnehmen zu können. Das geht hier, wobei die Elektronik gleichzeitig dafür sorgt, laute, störende Geräusche so gut wie möglich auszublenden. Das ist einmalig gut gelungen. Ich kenne nichts vergleichbares von anderen In-Ears mit ANC. Darüber hinaus wird – sofern die Zusatzfunktion aktiviert ist – beim Sprechen die Musik automatisch leise geregelt. Dies und weitere Features bespreche ich später noch mal in einem ausführlicheren Test der AirPods Pro 2.
Apples AirPods bieten in Verbindung mit Apple-Devices den besten All-Round-Komfort aller Kopfhörer. Besonders überzeugend bei den neuen AirPods Pro 2 ist die adaptive Geräuschkontrolle.
Zuletzt überzeugt auch Apples perfekte Integration der AirPods in das eigene Ökosystem durchweg und macht sie auch zu den Komfort-Siegern dieses Tests. Aufklappen, einsetzen, Play drücken – läuft. Kopplung mit einem anderen Device? Einfach in dessen Nähe halten und fertig. Kein anderer Hersteller hat eine so smoothe und überzeugende Usability für In-Ears zu bieten.
Mit den AirPods Pro 2 machte das Training unter dem Strich am meisten Spaß. Seit ich sie habe, gab es keine Versuchung mehr, für das Ergometer-Training zu einem anderen Hörer zu greifen.
Fazit: Ein klarer Sieger steht festEs ist keine Übertreibung, wenn ich sage: für keinen anderen REWIND-Test habe ich in den letzten rund 18 Jahren mehr geschwitzt, als für diesen. Über drei Monate lang jeden Tag (einschließlich Wochenenden) auf der Tretmühle und ausprobieren, mit welchem Kopfhörer es am besten flutscht. Dabei habe ich meine Fitness ein gutes Stück aufpolieren können, auch wenn ich damit natürlich noch nicht zur Sportskanone geworden bin.
Für den Test aber sehr erfreulich, dass hier ein souveräner, eindeutiger Sieger gekürt werden kann. Und zwar die Apple AirPods Pro 2. Kein anderes Modell, egal ob In-, Over-, oder Open-Ear, macht mir beim Training auf dem Ergometer mehr Spaß. Klanglich geht es noch besser. Den kabelgebundenen FiiO FH19 und auch den Over-Ears graben die AirPods nicht so leicht das Wasser ab. Aber anders als in anderen Situationen räume ich der Klangqualität beim Training einen etwas niedrigeren Stellenwert als sonst ein. Über-alles-Komfort wurde hier besonders hoch bewertet. Und da sind die AirPods Pro 2 die unangefochtenen Testsieger dieses Vergleichs.
Etwas allgemeiner gesprochen läuft es auf folgendes Fazit hinaus: In-Ears oder gute Open-Ears (wozu auch die AirPods 4 zählen dürfen) sind für diese Art des heimischen Workouts wohl in den allermeisten Fällen die beste Wahl. Unterschätzen Sie dabei nicht, welchen Einfluss möglichst gute Klangqualität auf die Motivation haben kann. Mit eher mulmigen Durchschnittskopfhörern macht es auch nur halb so viel Spaß. Over-Ears und auch „Sportkopfhörer“ mit Nackenbügel empfand ich als weniger gut geeignet. TWEs sind die beste Wahl, sofern sie gut und sicher sitzen und beim Transpirieren nicht gleich rausfallen.
Ich schnappe mir nachher wieder das iPhone und die AirPods Pro 2 und schwinge mich aufs Rad. Inzwischen tun Hintern und Beine auch nicht mehr weh.