Testbericht: Ein Monat mit Apples AirPods im täglichen Gebrauch
Nach mehreren Verzögerungen liefert Apple seit dem 20. Dezember die ersten
AirPods-Exemplare aus. Auch unsere Test-AirPods kamen an diesem Tag an und sind seither im täglichen Gebrauch. Welche Besonderheiten aufgefallen sind und wie sich die kabellosen Kopfhörer im Alltag schlagen, kann ich mittlerweile ausführlich beantworten.
Verpackung und EinrichtungDie Verpackung von Apple-Produkten ist immer wieder beeindruckend. Auch die AirPods werden in einer schlichten weißen Verkaufsverpackung geliefert. Auf der Oberseite sind die AirPods nicht nur aufgedruckt, sondern auch leicht durch eine Erhabenheit hervorgehoben. Nach dem Anheben des Deckels findet man in der Verpackung zuerst die AirPods verpackt in ihrer Lade- und Aufbewahrungsbox. Darunter findet man noch ein Lightning-Ladekabel sowie die obligatorische Kurzanleitung, die auf die Verbindung der AirPods mit der Apple ID eingeht.
Die Einrichtung funktioniert dann so, wie man es sich bei jedem neuen Apple-Gerät wünschen würde: Zunächst wird das iPhone mit angeschaltetem Bluetooth auf den Tisch gelegt und nah daneben das Etui der AirPods geöffnet. Das iPhone fragt, ob man die AirPods mit dem Account verbinden möchte. Wird dies akzeptiert, war es das mit der kompletten Einrichtung. Auch eine Passworteingabe ist nicht nötig.
Trage-Gefühl und Nutzung der AirPods im AlltagWem schon die Apple EarPods, also die dem iPhone beiliegenden Kopfhörer, passen, bei dem werden die AirPods noch ein wenig besser sitzen. Durch das minimal höhere Gewicht und das fehlende Kabel sitzen die Kopfhörer noch angenehmer im Ohr. Nach wenigen Minuten vergisst der Anwender, dass er die Ohrhörer angelegt hat. Was im Alltag zuerst besonders angenehm auffällt: Hat der Nutzer die AirPods im Ohr und aktuell keine Audio-Wiedergabe laufen, so hört dieser die Geräusche aus der Umgebung nahezu unverändert. So muss man die AirPods bei kurzen Durchsagen am Bahnhof nicht aus den Ohren nehmen, um sie zu verstehen. Auch dadurch verstärkt sich das oben genannte Gefühl, dass der Nutzer schnell „vergisst“, die AirPods überhaupt zu tragen. Die Ladeschale ist Apple-typisch aus weißem Hochglanz-Kunststoff gefertigt. Dies sieht zwar edel und modern aus, verkratzte aber während meines Tests beim Tragen in der Hosentasche zunehmend.
Klang der KopfhörerBeim Klang der Kopfhörer kann ich vermitteln, welchen Eindruck die AirPods beim Musikhören im Alltag machen. Bisher haben wir immer die kabelgebundenen Kopfhörern aus dem iPhone-Lieferumfang genutzt. Im Vergleich zu diesen haben die AirPods einen größeren Dynamik-Umfang und die Bässe sind kräftiger. Bei Rock- und House-Musik fällt dies besonders ins Gewicht. Auch die maximale Lautstärke der Kopfhörer geht völlig in Ordnung.
AkkulaufzeitDie Akkulaufzeit gehört zu den Punkten, welche uns am meisten überrascht haben. Apple selbst gibt die Akkulaufzeit mit fünf Stunden Musikwiedergabe oder zwei Stunden Telefonie an. Spannend ist die Tatsache, dass die winzigen Akkus in den AirPods dieses Versprechen in der Realität halten können. So habe ich die AirPods einem Akku-Test unterzogen, der die Laufzeit bestätigte. Die AirPods wurden in meinem Versuch fünf Stunden getragen. In diesen fünf Stunden telefonierte ich eine knappe halbe Stunde, die restliche Zeit wurde Musik abgespielt und der Ton von auf dem iPhone geschauten Serien wiedergegeben. Nach der Testzeit hatten die AirPods ohne Laden im Etui noch 16 Prozent Akku. Festzuhalten ist also, dass die Akkulaufzeit den meisten Anwendern reichen wird. Zudem stehen nach 15-minütigen Laden in der Aufbewahrungsbox wieder drei Stunden Musikwiedergabe zur Verfügung.
Weitere FunktionenDie AirPods beherrschen zudem noch nette weitere Funktionen, die im Alltag sehr nützlich sein können. So verfügt jeder der beiden AirPods über zwei optische Sensoren, die erkennen, ob sich der Kopfhörer im Ohr befindet. Nimmt man einen der beiden AirPods aus dem Ohr, stoppt die Medienwiedergabe. Steckt man ihn ins Ohr zurück, fährt die Wiedergabe fort. Desweiteren besitzen die neuen Apple-Kopfhörer sogenannte Beamforming Mikrofone und Stimmbeschleunigungsmesser, die in Zusammenarbeit auch Telefonate und Sprachaufnahmen des Anwenders ermöglichen. Die Klangqualität ist hierbei erstaunlich gut, obwohl sich die Mikrofone nicht in Richtung der aus dem Mund kommenden Schallwellen befinden, sondern am unteren Ende der AirPods. Telefonate konnten von mir ohne Unterbrechungen und in angenehmer Qualität geführt werden. Mein Test hierfür wurde in Verbindung mit einem iPhone 7 und im LTE-Netz der Telekom durchgeführt. Weiter können die AirPods nicht nur mit Apple-Produkten gekoppelt werden, sondern als normale Bluetooth-Kopfhörer bei Windows- oder Android-Geräten fungieren. Hierzu muss zum Verbinden ein kleiner Knopf auf der Rückseite der Ladeschale gedrückt werden.
FehlerInsgesamt funktionierten die AirPods fehlerfrei, mit Ausnahme eines störenden Punktes: Mit einem doppelten Tippen an einen der AirPods lässt sich Siri aktivieren. Dies hat bei meinen Exemplaren allerdings nur in zirka drei von zehn Fällen funktioniert. Zudem brauchten die AirPods dann immer eine Sekunde bis Siri angesprungen ist. Dies fühlte sich sehr unnatürlich und störend an. Eventuell wird hier seitens Apple aber noch mit einem Software-Update nachgebessert.
GesamteindruckDie AirPods werden von vielen Anwendern als innovativstes Apple-Produkt des Jahres 2016 bezeichnet. Dieser These kann auch ich vollkommen zustimmen. Sowohl die Einrichtung als auch der Wechsel zwischen den Wiedergabe-Geräten, wie zum Beispiel vom iPhone zum Mac funktioniert einwandfrei und erspart einem entweder das Entwirren des Kopfhörer-Kabels oder die lästige Bluetooth-Verbindung.
Preis und VerfügbarkeitDie Apple AirPods sind mit aktuell sechs Wochen Lieferzeit im Apple Online Store erhältlich. Medienberichten zufolge könne der Versand aber unter Umständen bereits deutlich früher stattfinden, da Apple immer das ungünstigste Szenario berechnet und anzeigt. Die AirPods kosten 179 Euro.
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