Tests: Face ID glänzt während Gesichtsscanner an Flughäfen versagen
Die große Sorge nach Apples Umstieg von Touch ID auf Gesichtserkennung (Face ID) war, ob sich diese nicht leicht überlisten lässt. Andere Smartphones brachten bereits eine ähnliche Funktion mit, allerdings reichte bisweilen ein simples Foto, um sich Zugang zum Gerät zu verschaffen. Apple ging hingegen nicht den einfachen Weg, sondern setzte auf ein hochkomplexes Sensorarsenal, um den Nutzer zu identifizieren. Dieses ermittelt beispielsweise auch Tiefeninformationen sowie Materialbeschaffenheit. Theatermasken, egal wie sorgfältig gefertigt, werden daher bei iPhones nicht zum Erfolg führen. Nur mit größtem Aufwand gelang es Sicherheitsforschern 2017, eine speziell präparierte Maske zu entwerfen, mit der Face ID zu überlisten war. Dabei handelte es sich aber um eine Studie, denn derlei Expertise haben nur ausgewiesene Spezialisten.
Scanner an Flughäfen ausgetrickstAn zahlreichen Flughäfen gibt es inzwischen Systeme zur Gesichtserkennung, was sowohl den Check-In beschleunigen als auch mehr Sicherheit bieten soll. Eine
Testreihe ergab jetzt jedoch unzureichende Funktionsweise. Beispielsweise konnten die Systeme teils mit sehr geringem Aufwand ausgetrickst werden. Mal reichte schlicht ein Foto der jeweiligen Person (Schiphol Airport), mal war eine Gummimaske mit Aufdruck der Schlüssel zur Erkennung. Schlechte Resultate lieferten auch die Identifikationssysteme von We Chat sowie AliPay, zwei im asiatischen Raum beliebte Lösungen.
Check-In per Maske? Kein Problem!
Wenn alle scheitern, glänzt Face IDEines hatten die durchgeführten Versuche gemeinsam: Zwar waren Scanner an Flughäfen sowie Sicherheitssysteme von Zahlungsanbietern zu überlisten, Face ID verweigerte hingegen zuverlässig die Freigabe. Auch wenn das Ergebnis der Testreihe generell ernüchternd war, so gibt es mit Face ID aber eine löbliche Ausnahme. Apple deckt auch Fälle ab, die in den genannten Systemen offensichtlich nicht bedacht wurden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Gesichtserkennung, sei es für Logins, zugangsbeschränkte Bereiche oder auch Zahlungsdienstleistungen, ist dies ein trauriges Ergebnis. So war auch zu hören, dass die Gesichtserkennungs-Technologie der britischen Polizei mit einer Fehlerquote von sage und schreibe 81 Prozent arbeitet. Patenten zufolge steht bei Face ID noch eine weitere Verbesserung an, nämlich die Analyse von Muskelaktivität im Gesicht. Dies böte noch einmal mehr Sicherheit und weniger Chancen, Face ID zu überwinden.