The Fappening: Weitere Haftstrafe wegen entwendeter Promi-Nacktbilder
Vor rund vier Jahren tauchten plötzlich unzählige private Nacktfotos und Videos von Prominenten auf. Sehr schnell machte der Ausdruck "iCloud-Hack" die Runde, obwohl sich recht bald herausgestellt hatte, dass es sich gar nicht um einen Hack handelte. Stattdessen fiel den Opfern der entwendeten Fotos ihr Passwort-Verhalten auf die Füße. Via Phishing-Mail gelang es, Account-Passwörter zu entwenden – und dieses dann bei zahlreichen Diensten durchzuprobieren. Zwar gab es tatsächlich eine anschließend beseitigte iCloud-Sicherheitslücke, denn an bestimmten Stellen waren unendlich viele Passwortversuche möglich, die Promi-Nacktbilder hatten jedoch einen anderen Ursprung. Zudem forcierte Apple erst anschließend, dass Nutzer Zwei-Faktor-Authentifizierung verwenden sollen.
Im ersten Verfahren gegen einen der Verdächtigen kam ans Tageslicht, dass dieser reihenweise gefälschte E-Mails an Prominente geschickt hatte. Der Aufforderung, sich bei iCloud oder Gmail anzumelden, kamen offensichtlich nicht wenige nach. Anders als vielfach behauptet waren nämlich Android-nutzende Prominente gleichsam vom angeblichen iCloud-Hack betroffen – und daher ebenfalls unfreiwillig Hauptakteur vom "Fappening", wie der Leak oft bezeichnet wird.
Auch für die vierte Person hinter der Aktion gibt es nun ein
Urteil. Der Anklage zufolge war er im Verlauf von 18 Monaten in rund 200 Accounts eingedrungen – nicht nur bei Prominenten, sondern auch bei unbekannten Opfern. Der Mann aus Connecticut beschränkte sich aber nicht nur auf sein Privatvergnügen als Hacker, sondern gab die Nutzerdaten auch weiter. Einige Datensätze sollen sogar verkauft worden sein. George Garafano bekannte sich schuldig, sicherte volle Kooperation zu, konnte damit aber keine Gefängnisstrafe abwenden.
So wie die anderen Beteiligten muss auch er ins Gefängnis. Mit acht Monaten kommt er allerdings etwas glimpflicher davon, denn die anderen bislang verhängten Haftstrafen lagen zwischen neun und achtzehn Monaten. Allen hatte bis zu fünf Jahren hinter Gittern gedroht, durch aktive Unterstützung der Aufarbeitung gelang es den Hackern jedoch, die Gerichte milde zu stimmen.