Thunderbolt-Anschlüsse bei M1-Macs: Höhere Bandbreite für Einzel-Ports als bei Intel-Macs
Als Apple die M1-Macs veröffentlichte, wurden zusätzlich zu den größtenteils begeisterten Reviews auch ein paar kritische Stimmen laut. „Warum haben die neuen ARM-Macs nur zwei Thunderbolt-Anschlüsse?“, so eine oft geäußerte Frage in Foren und sozialen Netzwerken. Insbesondere beim Mac mini und MacBook Pro werden die zwei zusätzlichen Ports der Intel-Varianten vermisst. Doch beim genaueren Blick auf den technischen Aufbau der neuen Macs zeigt sich: Es gibt einen wichtigen Unterschied zu Intel-Macs, von dem die Leistungsfähigkeit der Thunderbolt-Anschlüsse bei ARM-Macs profitiert.
Bei Intel-Macs teilen sich zwei Thunderbolt-Ports einen ControllerAm Beispiel des 2019er MacBook Pro (Intel) samt vier Thunderbolt-Anschlüssen lässt sich eine Gemeinsamkeit mit dem neuen ARM-MacBook von Apple erkennen: Zwar bietet das Intel-Gerät die doppelte Anzahl an Thunderbolt-Ports, beide Maschinen verfügen jedoch über gleich viele Thunderbolt-Controller. Während bei den ARM-Macs jeder Thunderbolt-Anschluss einen eigenen Controller besitzt, teilen sich bei Intel-Macs jeweils zwei Gehäuse-Ports einen Controller. Demzufolge ist bei den Intel-Geräten die Bandbreite beider Anschlüsse eines Controllers jeweils auf den Single-Bus-Wert von maximal 2.800 MB/sec limitiert.
Falls also beispielsweise an den beiden Anschlüssen eines Controllers zwei externe Festplatten angeschlossen sind, müssen sie sich die Bandbreite teilen – was zu entsprechenden Leistungseinbußen führt. Bei Apples neuen ARM-Geräten hingegen können beide Thunderbolt-Anschlüsse getrennt voneinander auf die volle Leistung
zugreifen.
Mehr Thunderbolt-Anschlüsse per externem HubTrotz des eigenen Controllers für jeden Thunderbolt-Anschluss dürften die nur zwei verbauten Ports diverse Käufer von M1-Macs stören. Die Lösung heißt in dem Fall: Thunderbolt Hub. OWC beispielsweise bietet geeignete
Modelle an. Ähnlich wie bei USB-Hubs lassen sich so weitere Ports an einem Thunderbolt-Anschluss nachrüsten.
Die Hub-Funktionalität ist eigentlich ein Feature von Thunderbolt 4 – Apple hat es aber bereits in die M1-Macs integriert, damit Nutzer ihre Anschlüsse um zusätzliche Ports erweitern und so mehr externe Geräte anschließen können. Alle am Hub angeschlossenen Devices teilen sich jedoch die verfügbare Bandbreite, was zu einem verringerten Datendurchsatz führt (verglichen mit dem Betrieb von externen Thunderbolt-Geräten direkt an beiden Gehäuseanschlüssen des M1-Macs).