Tim Cook hat sich ausführlich über Apples Wirtschaft, die Produkte, das Ökosystem und die kommenden Innovation geäußert. In einem
Interview mit Jim Cramer von CNBC erklärt der Apple-CEO seine Sichtweise über Verkaufszahlen, Apples Entwicklung in den letzten Jahren und Schwarzseher.
Kunden, die Basis des ErfolgsGleich zu Beginn spricht Cook über „seine“ Kunden, über 1,3 Milliarden Menschen, die aktiv Apple-Systeme verwenden: „Wir haben unserer aktiven Installationsbasis in den letzten 12 Monaten 100 Millionen Menschen hinzugefügt.” Zudem besäße Apple die höchste Kundenzufriedenheit und -Loyalität der Branche. Das stelle eine wiederkehrende Umsatzquelle im Produktgeschäft dar. Parallel hat Apple aufgrund des funktionierenden Ökosystems ein Dienstleistungsunternehmen aufgebaut. Es nahm 2010 noch 7 Milliarden US-Dollar ein, im letzten Jahr schon 41 Milliarden US-Dollar. Der CEO betont Apples Ankündigung, die Zahlen 2016 bis 2020 in diesem Bereich zu verdoppeln.
Service-Orientierung ist Cook wichtigCook betont, wie wichtig ihm zufriedene Kunden seien. Sie schreiben ihm Mails, die Apple Watch habe ihr Leben verändert, weil dadurch etwa herausgekommen ist, dass sie unter Vorhofflimmern leiden. Er spricht am Rande die Datensicherheit an und die Funktion des Telefons als Fotoapparat, als Chronik des eigenen Lebens. „Das sind lebensverändernde Dinge,“ betont Cook. Er erwähnt die Stores, die sich ebenfalls darauf konzentrierten, beste Kundenerfahrungen zu bieten.
China: „Ich glaube, das ist nur vorübergehend“Cook und sein Team wollen festgestellt haben, dass der Abschwung in China mit den Spannungen im Handelskrieg zwischen den Großmächten zusammenfiel. Die Apple-Führung setzt auf eine Einigung, die Cook zufolge im Interesse beider Länder liege. Cook sieht diesen Punkt global: „Die Welt braucht eine starke US-amerikanische und chinesische Wirtschaft, damit die Weltwirtschaft stark ist.“ Er habe erst kürzlich sehr ermutigende Worte dazu gehört. Cook spreche mit der Regierung und gebe ihr Ideen und Gedanken.
iPhone XR: „Es ist das beliebteste iPhone”Konfrontiert mit den
Gerüchten, das XR sei ein Flop, reagiert der Apple-Chef unwirsch. Die Wahrheit liege darin, dass das Gerät seit seiner Auslieferung das beliebteste iPhone sei. „Und zwar jeden einzelnen Tag“, schiebt Cook hinterher. Statt relative Zahlen zu nennen, lobt er anschließend die Eigenschaften der Serie. Schwarzseher gäbe es immer wieder. „Ich habe es 2001 gehört. Ich habe es 2005 und '07 und '08 und '08 und '10 und '12 und '13 gehört“, erklärt Tim Cook. Die Innovationskultur gepaart mit treuen, glücklichen Kunden und dem „virtuosen“ Ökosystem seien Faktoren, die „wahrscheinlich unterschätzt“ würden.
Die Geschäfte laufen gutCook betont, sowohl die Produktpipeline als auch das Ökosystem waren noch nie so stark wie heute. Als Beispiel nimmt er die „Wearables“, also Apple Watch und AirPods. Man habe den Umsatz, den der iPod zu seinen Hochzeiten erreicht hat, schon um 50 Prozent übertroffen. Ähnlich dem iPod seinerzeit würden die AirPods langsam allgegenwärtig „da draußen“. Der Apple-Boss sagt, ihn kümmerten Stückzahlen wenig. Wenn jemand mit dem Upgrade seines Gerätes warte, weil er gerade einen Akku-Tausch gemacht habe, sei er vollkommen zufrieden damit.
100 Milliarden Dollar Umsatz – ganz ohne iPhoneDarauf angesprochen, dass das iPhone einen hohen Anteil am Gesamtumsatz trägt, kontert Cook mit Zahlen. Apple habe im letzten Geschäftsjahr alleine 100 Milliarden US-Dollar Umsatz ohne das iPhone erzielt. Im letzten Quartal seien diese Einnahmen um 19 Prozent gestiegen. Auf die
Schwierigkeiten in Indien angesprochen, antwortet Cook, Apple wolle die besten Smartphones machen, nicht die billigsten. Zudem redet er die Probleme klein, spricht von einer Steigerung von 100 bis 200 Millionen Dollar auf 2 Milliarden in den letzten Jahren. Er erwähnt, Apple verhandele immer noch mit offiziellen Stellen die strengen Vorgaben für Ladengeschäfte vor Ort.
Qualcomm im PelzCook gibt sich unnachgiebig im Streit mit Qualcomm. Man habe seit dem Sommer 2018 nicht mehr mit der Gegenseite gesprochen. Der Chipkonzern agiere illegal und biete das Patentportfolie auf keiner „fairen, vernünftigen und diskriminierungsfreien Basis“ an. Zudem berechne das Unternehmen „exorbitante Preise“. Cook erwähnt
Qualcomms Schmutzkampagne: Der Chiphersteller hatte eine Agentur beauftragt, üble Nachrichten über Apple zu lancieren. „Das sind Sachen, die sollten zwischen den Unternehmen bleiben. So sollten Dinge nicht laufen,“ sagt Cook.
Neue Dinge 2019: Dienste im FokusCook kündigt an, Apple werde 2019 neue Dienste starten. Natürlich verrät er nicht, worum es sich handelt, betont jedoch, Apple arbeite schon seit mehreren Jahren daran. Er wechselt direkt zum Thema Gesundheit. Dieser Bereich sei vermutlich derjenige, der genannt werde, wenn jemand in der Zukunft die Frage stelle, welches der größte Beitrag Apples für die Menschheit gewesen sei.