Tim Cook, Jonathan Ive und Craig Federighi im Interview
Die Businessweek hat ein Interview mit Apple-CEO Tim Cook sowie Chef-Designer Jonathan Ive und Software-Chef Craig Federighi veröffentlicht, die weniger über den bevorstehenden Verkaufsstart der neuen iPhones sprachen, sondern sich mehr
über Apple im Allgemeinen äußerten. Angesprochen auf den Börsenkurs der Apple-Aktie, erklärt Tim Cook mit Verweis auf seine Erfahrung vor der Zeit bei Apple, keine emotionale Bindung mehr zum Kursverlauf zu haben. Allerdings wirft ein fallender Kurs für ihn selbst die Frage auf, ob er die richtigen Dinge macht. In Bezug auf Niedrigpreis-Geräte im Smartphone-Markt sieht er kein Problem, da diese in bisher allen Massenmärkten irgendwann zu finden waren.
Nach Ansicht von Cook steht eine Teilung des Smartphone-Markts bevor. So wird ein großer Teil des Marktes mit Ramschware belegt sein, an dem Cook nicht interessiert ist, und es wird einen kleineren Teil von Geräten geben, bei denen ein höherer Preis mit entsprechendem Mehrwert einhergeht. An diesem Markt ist Cook zufolge Apple interessiert. Darum hat man sich beim iPhone 5c nicht auf den Preis konzentriert. Seiner Ansicht nach gibt es hier große Unterschiede bei der Kundenzufriedenheit, gerade zwischen Android und iOS. Android ist seiner Ansicht nach auch nicht als eine Plattform zu sehen, sondern als Fragmente durch die verschiedenen Versionen. Zudem erhalten Kunden beim Kauf von Android-Geräten auch häufig nicht die aktuellsten Versionen, sodass sich teilweise drei bis vier Jahre alte Android-Systeme im Einsatz befinden.
In dem Interview wurden auch die zuletzt durchgeführten Unternehmenskäufe der Konkurrenz angesprochen. So übernahm Google den Smartphone-Hersteller Motorola Mobility und Microsoft möchte die Smartphone-Sparte von Nokia übernehmen. Dazu meint Cook, dass jeder nun versucht, Apples Strategie aus integrierter Hard- und Software umzusetzen. Offenbar wurde die Wichtigkeit dieser Strategie erkannt. Der Fall Nokia ist aber auch eine gute Erinnerung, dass man innovativ bleiben muss, so Cook weiter.
Ein weiteres Thema des Interviews ist die stärkere Zusammenarbeit zwischen Hardware- und Software-Team bei Apple. Jonathan Ive erklärt, dass es kein Gespräch über die Rollenverteilung gab, sondern stattdessen immer der effektivste Weg der Zusammenarbeit gesucht wurde. Allerdings geht es nicht darum, die eigene Meinung durchzusetzen, sondern Probleme zu lösen. Seiner Ansicht nach kann man spüren, wenn sich jemand sorgfältig gearbeitet hat. Zudem versichert Ive, dass man nicht mit zehn Technologien die Entwicklung beginnt und nun einen passenden Verwendungszweck sucht. Hier setzt Software-Chef Craig Federighi ein, der darin zwar einen leichten Ansatz sieht, aber gerade der sinnvolle Einsatz die große Schwierigkeit bei der Entwicklung darstellt.
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