Tim Cook: Technologie im Klassenzimmer birgt auch Gefahren
Während seines Besuchs im Harlow College in Essex (England), wo er anlässlich der Apple-Initiative „Jeder kann programmieren“ zu den Studierenden sprach, äußerte sich Tim Cook auch zu Themen wie Technologie im Alltag von Jugendlichen und welche potenziellen Gefahren dies für Heranwachsende bedeutet. Zudem betonte der Apple-CEO erneut, wie wichtig Programmierfähigkeiten für den Jobmarkt bereits sind und im Zuge der Digitalisierung vor allem noch werden.
Die Grenzen für Technologie im KlassenzimmerCook ging am Rande seiner Werbetour für die hauseigene Programmierinitiative nicht nur auf die Vorzüge von Technologie für das Klassenzimmer ein, sondern fand auch
kritische Worte zur aktuellen Entwicklung. Die übertriebene Nutzung von Gadgets und den dazugehörigen digitalen Diensten sei problematisch: „Ich bin niemand, der sagt, dass es ein Erfolg ist, wenn man die ganze Zeit Technologie-Produkte verwendet.“
Selbst in eng mit Computerprogrammen verknüpften Kursen wie Grafikdesign sollte die technologische Komponente nicht dominieren. Es gebe immer noch Lerninhalte, die nicht via Technologie vermittelt werden können. In Literaturkursen etwa sei es wenig sinnvoll, viel auf technologische Hilfsmittel zu setzen.
„Ich erlaube meinem Neffen nicht, soziale Netzwerke zu nutzen“Cook sieht auch im privaten Bereich Probleme für Kinder entstehen, wenn sie zu viel Zeit mit bestimmten digitalen Geräten und Online-Angeboten verbringen. Als Beispiel nennt der Apple-Chef seinen Neffen: „Ich habe kein Kind, aber einen Neffen, dem ich einige Grenzen setze. Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht erlaube. Dazu gehört die Nutzung von sozialen Netzwerken.“
Es ist nicht bekannt, ob Cooks Kommentare über die Risiken von Technologie auch als Reaktion auf die Vorwürfe gedacht sind, wonach Apple zu wenig gegen die zunehmende Smartphone-Sucht von jüngeren Menschen unternimmt. Im Zuge der Kritik kündigte das Unternehmen bereits an, die iOS-Kontrolloptionen für Eltern in absehbarer Zeit zu erweitern. Apple denke stets „intensiv darüber nach, wie unsere Produkte genutzt werden und welche Auswirkungen sie auf Anwender und deren soziales Umfeld haben“, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
„Programmieren wichtiger als Fremdsprachen“Nichtsdestotrotz unterstrich Cook in Essex, welche große Bedeutung das Programmieren seiner Meinung nach im zukünftigen Schulalltag spielen soll: „Wenn ich eine Wahl treffen müsste, würde ich sagen, dass es wichtiger ist, Programmieren zu lernen, als sich eine Fremdsprache anzueignen.“ Das Programmieren sei eine weltweite Sprache und dadurch die Art, wie sich 7 Milliarden Menschen miteinander unterhalten. Zudem seien Programmierkurse schon in der Grundschule gut dafür geeignet, die Gender-Diversität zu erhöhen und so für mehr Gleichberechtigung im Klassenzimmer zu sorgen.